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Unsere Suche nach einem Krippenplatz in Neustrelitz

(Lesedauer ca. 20 Minuten)

Wir haben es geschafft! Ein Krippenplatz für unsere Tochter ist gesichert. Der Weg dahin war aber lang und dabei hatten wir noch besonderes Glück. Hier möchte ich über meine Erfahrung in der Suche nach einem Krippenplatz in Neustrelitz berichten.

Wenn man erfährt, dass man Vater wird, gehen einem viele Dinge durch den Kopf. Auf jeden Fall freute ich mich sehr auf das Abenteuer Elternschaft als einen neuen, spannenden Lebensabschnitt. Grundsätzlich bin ich Optimist, wusste aber, dass viel Arbeit auf uns zukommen wird. Ein besonderes Thema war dabei die Frage nach einem KiTa-Platz. Der Mangel daran ist deutschlandweit bekannt. Es dauerte jedoch nicht lange, um zu erfahren, dass die Situation in Neustrelitz besonders schwierig ist.

Bei der Kita sollte man sich ein „halbes Jahr vor Empfängnis anmelden“, hatte ich gehört. Tja, das war nicht mehr möglich. Ab wann wir einen Krippenplatz benötigen, wussten wir aber. Zum Herbst 2024.

Informationen sammeln…

Zuallererst informierten wir uns über die Begriffe. KiTa, Krippe, Kindergarten… ohne Kind braucht man die Unterschiede nicht zu kennen. Jetzt lernte ich, dass die Kita – „Kindertagesstätte“ heutzutage der Überbegriff ist. Die Krippe sorgt sich um die bis zu 3-Jährigen und der Kindergarten ist für die Kinder ab 3 bis zur Schule da. Genau definiert ist das aber tatsächlich nicht.

In Deutschland gibt es einen „Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz“. Eigentlich sollte es dadurch kein Problem geben, aber tatsächlich ist dieser Anspruch ein Papiertiger. Paragrafen in Gesetzestexten… mehr nicht! „Man kann den Platz zwar einklagen, das bedeutet aber nicht, dass man einen bekommt – weil die Plätze einfach fehlen.“ sagte mir eine Erzieherin aus einer Neustrelitzer KiTa im Gespräch (Der Leser darf sich für das Gespräch ein Lagerfeuer im Garten, so etwa 2 Uhr morgens vorstellen). „Okay, die Schiene kannst Du vergessen.“ sagte ich mir.

In Mecklenburg-Vorpommern sind die KiTa-Plätze kostenlos. Zumindest wenn man außer Acht lässt, dass man sie indirekt über Steuergeld finanziert. Auch für die Eltern, die keine Steuern zahlen.

Das „Gratis für Alle“ führt aber auch zu Problemen. Das Geld fehlt z.B. für die Qualität,also für die Einstellung von genügend Erzieherinnen. Es müssen große Gruppen gebildet werden, wodurch der Betreuungsschlüssel zu den schlechtesten in Deutschland gehört.

Außerdem werden dadurch Plätze blockiert. Weil es kein „finanzielles Risiko“ gibt melden sich Eltern an sehr vielen KiTas an. Manche versäumen es aber Bescheid zu sagen, wenn man einen Platz nicht braucht, weil eben die Kinder woanders einen Platz bekommen haben. Das ist wohl eine Frage von Anstand oder Organisation seiner eigenen Angelegenheiten. Dadurch werden KiTa-Plätze „blockiert“. Andere Eltern erhalten Absagen, weil die Plätze verplant sind.

Überall anmelden und hoffen, dass man einen Platz erhält

An der Grundstrategie kommt man in Neustrelitz aber nicht vorbei: Man meldet sich an vielen KiTas an. Dann hofft man auf die Zusage einer Einrichtung! Dieses „chaotische System“ liegt daran, dass es in Neustrelitz und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte keine zentrale Vergabe von Plätzen gibt. Die Eltern und die KiTas sind auf sich allein gestellt. Es gibt weder eine planmäßige zentrale Vergabe der Plätze noch regelt „der Preis“ Angebot und Nachfrage, weil es für Eltern ja kein Geld kostet.

Dabei gäbe es eigentlich eine Lösung, um Eltern und KiTas effektiv zusammenzubringen. Ein KiTa/Elternportal, welches es deutschlandweit und auch in MV bereits häufig eingesetzt wird, jedoch nicht in Neustrelitz und in der Mecklenburgischen Seenplatte. (Mehr dazu hier)

Übrigens: Eine Tagesmutter wäre noch eine Alternative, die uns auch von anderen Eltern empfohlen wurde. Aber auch dort sind die Plätze knapp. Hier muss man sich auch „durchfragen“ welche Tagesmuttis es gibt. Glück und „Beziehungen“ scheinen dort aber nötig zu sein. Hier läuft vieles über Mund-zu-Mund-Propaganda. Es war immer eine Rückfalloption, ein letzter Strohhalm. Aber bei einer Tagesmutter gibt es den Nachteil: Wenn die eine Person einmal wegen Krankheit ausfällt, dann muss das Kind auch anders untergebracht werden.

Überblick verschaffen und Anmelden: Welche KiTas gibt es in Neustrelitz?

Es ging nun daran, herauszufinden, welche KiTas es in Neustrelitz es überhaupt gibt – also wo wir einen Platz anmelden müssen. Es gibt eine Vielzahl von Trägern (kirchliche oder soziale Verbände, kommunale und andere freie Träger etc.). Aus dem Alltag, „vom Sehen her“ kennt man eine Handvoll Einrichtungen – aber wie findet man sie ALLE? Zuerst wird natürlich gegoogelt.

Letztlich bin ich aber auf eine Karte des Landkreises gestoßen, auf der die KiTas verzeichnet sind. So kann man eingrenzen, welche Einrichtungen es in der Nähre des Wohnortes gibt – und dort sind auch gleich Kontaktdaten eingetragen. Eine sehr große Hilfe, aber ein Zufallsfund im Internet. So konnte ich nach und nach Kitas sortieren und eine Liste erstellen, um nach und nach Kontakt herzustellen. Bei den ersten bin ich persönlich vorbeigegangen. So konnte ich mir auch gleich das Gebäude und Außenbereiche ansehen. Ich habe mir Anmeldeformulare abgeholt, um diese auszufüllen. Bei anderen habe ich angerufen und daraufhin die Formulare per Email bekommen. Die wurden dann ausgefüllt abgegeben oder per Email zurückgeschickt. Bei nicht wenigen reichte der Telefonanruf, um mich auf die Liste zu setzen.

Aufwand

Mir fiel auf: überall ist es ein bisschen anders. Dadurch war auch der bürokratische Aufwand für mich wie für die jeweilige Kita-Leitung groß. Überall musste ich mich fragen, was zu tun ist. Wie läuft die Anmeldung ab? Wer sind meine Ansprechpartner? Wann steht der nächste Schritt an?

Dabei ist für die KiTa doch jede Minute mit den Kindern viel wertvoller als die Minute, die sich um Formulare und Nachfragen zu Neu-Anmeldungen dreht. Zum Beispiel „Bekomme ich den Platz?“ oder „Wie ist der Stand?“

Von Anfang habe ich mir selbst gesagt, dass ich niemanden auf die Nerven gehen oder Zeit stehlen will. Allerdings kommt dann auch der Gedanke: „Was ist, wenn die „nervenden Eltern“ eher einen Platz bekommen als ich, der geduldig und freundlich abwartet? „Frechheit siegt“ leider sehr oft. Ich blieb meinen Prinzipien treu und vertraute/hoffte darauf, dass die KiTas fair sind.

Was mich positiv überrascht hat, war, dass ausnahmslos alle uns auf die Liste genommen haben. Keine der Kitaleiterinnen sagte generell, dass eine Anmeldung aussichtslos sei. Oft bekam ich aber schon zu hören, dass die Plätze sehr rar sind. Ich bekam auch Einladungen, die Kitas zu besichtigen. Nicht überall, aber es kam vor. (Übrigens hatte ich tatsächlich nur mit Frauen zu tun. Die Realität weicht eben doch von gewissen Diversitäts-Wunschvorstellungen ab. Typisch ist: In einer KiTa arbeiten nur Frauen, bis auf eine einzige Ausnahme: Den Hausmeister. Für mich vollkommen in Ordnung!)

Wir hatten für unser Kind noch keinen Namen festgelegt. Außerdem haben wir uns beim Geschlecht überraschen lassen. Überall war dann also die Ansage: Wenn das Kind da ist, solle ich Namen und Geburtstag angeben. Es war Anfang 2023, wir hatten uns an einer Handvoll KiTas angemeldet, die von der Entfernung her passten. Innenstadt und Kiefernheide. Später kam noch eine hinzu, die uns von einem befreundeten Elternpaar empfohlen wurde. So waren es 6 KiTas, bei denen wir unseren Hut in den Ring geworfen haben.

Nach der Geburt: Daten nachreichen und Abwarten

Im Hochsommer 2023 war es dann bei uns so weit. Eine ereignisreiche Zeit. Ich war beruflich wegen der Tourismussaison mit neuen Kunden sehr eingespannt. Zur Geburt im Krankenhaus Neustrelitz konnte ich jedoch vollkommen als Partner und Vater da sein. Nach und nach habe ich dann bei den KiTas Name, Geschlecht und Geburtsdatum durchgegeben. Eine KiTa-Leiterin hat sogar aktiv angerufen – das war sehr erfreulich. Während des Anrufs war ich gerade auf dem Weg nach Hause, nach fast einer Woche in Plau am See.

Erfahrungsaustausch: KiTa-Platzsuche früher und heute

Irgendwann im Sommer, bei einer sehr schönen Gartenparty in der Innenstadt (vorne historisches Gebäude, hinten traumhafter Garten mit Obstbäumen – „der Neustrelitzer Traum“), habe ich erfahren, wie es vor einigen Jahrzehnten war. Es waren die 1990er, als ich auch noch im Kindergarten war (1993 eingeschult). Ich erfuhr von einer Frau wie sie erst in einem westlichen Bundesland einen Krippenplatz gesucht hatte. Dort war man damals ganz erstaunt, denn sowas war anscheinend nur für Alleinerziehende gedacht. Ein Ehepaar, bei dem die Frau arbeitet anstatt auf das Kleinkind aufzupassen… „Für sowas gab es keinen Krippenplatz“… Ost-West-Kulturschock! (Heute hat sich in dieser Sache der „Westen“ dem „Osten“ weitgehend angenähert). Sie kam danach nach Neustrelitz – hier lief es ganz anders. Es war nicht die Frage, OB es einen Kindergartenplatz gibt, sondern die Frage war WELCHEN man haben wolle. Das Angebot war riesig. Die Schilderung war nicht überraschend, aber hat noch mal vor Augen geführt wie viel sich in einer Generation geändert hat.

Ganz anders waren die Unterhaltungen mit Eltern von aktuellen KiTa-Kindern. Man hört dabei von „TraumKitas“, Kitas von denen man abrät und Tipps, wo es scheinbar gerade freie Plätze gibt. Tatsächlich beschreiben verschiedene Eltern ein und dieselbe KiTa entweder als „die Beste der Stadt“ oder als nicht empfehlenswert, weil mit den Kindern nicht sehr viel unternommen werde. Wir sind aber erstmal ganz unvoreingenommen an die einzelnen Einrichtungen herangegangen.

Mittendrin: Besuche in KiTas

Es war bereits November. Seit der Geburt und der Übermittlung der letzten Daten waren Monate vergangen, in denen wir uns in das neue Leben zu dritt zusammenfanden. Jetzt standen die Vor-Ort-Besichtigungen in den KiTas auf dem Plan. Wir hatten auch gehört „Kita XY hat noch Plätze frei“… Also hieß es nun, Termine machen. Damit zeigt man auch sein echtes Interesse an dem Platz.

Von den 6 KiTas hatten wir eine Rückmeldung, dass wir nur auf der Warteliste seien. Bei einer anderen war zu dieser Zeit keine Besichtigung möglich. Eine andere bietet überhaupt keine individuellen Besichtigungen durch Eltern an. Bei den 3 anderen erhielten wir Termine, um uns durch die KiTas führen zu lassen und ins Gespräch zu kommen. Es reichte meist ein Anruf, um einen Termin innerhalb weniger Wochen zu erhalten. „Ich bin nur die Küchenkraft, die Leiterin ist auf Weiterbildung, Bitte rufen Sie Montag nochmal an“ sagte man mir am Telefon – das war die einzige kleine Schwierigkeit bei den Besichtigungsterminen.

Jedes Mal lernten wir dazu. Auf der ersten Besichtigung wurden wir gefragt: „Wissen Sie, was ein Portfolio ist?“ – „Ja, aber im wirtschaftlichen Bereich“ antworteten wir. Wenn man aus dem Bereich kommt, denkt man zuerst an die Produktpalette eines Unternehmens oder Finanzanlagen. Wir wurden aufgeklärt. Portfolio für ein KiTa-Kind ist eine Art Sammlung von Ereignissen und Fortschritten des Kindes, die durch die Erzieher ausgefüllt wird und zur Information dient. (Die nette Version einer „Akte“).

In den Besichtigungen waren zunächst das Gebäude ein Thema. Wie sehen Gruppen-, Schlaf-, Sport-, Essensräume, Eingangsbereiche oder Toiletten aus? Außerdem erfuhren wir von den Besonderheiten (Sauna, Einzelbetreuungsbereiche etc.) sowie die Gebäudegeschichte und geplante Um – und Neubauten. Hauptsächlich geht es aber um Menschen. Wir lernten Erzieherinnen kennen und sahen Interaktion mit den Kindern. Spielen, Hilfe beim Anziehen, Basteln – oder bei einem ganz Kleinen eine Windelkontrolle, weil sich gerade ein Geruch ausbreitete. Alles zufällig, aber es gab immer etwas zu sehen. Auch Bringen und Abholen von Kindern durch die Eltern haben wir live mitbekommen.

Weitere Themen sind Außenaktivitäten oder welche kleinen Ausflüge gemacht werden (je nach Lage der KiTa). Wir lernten grundsätzliche Abläufe kennen. Bring- und Abholzeiten und woher das Essen geliefert wird. Beim Essen war ich überrascht. Schockgefrostete Mittagsmahlzeiten, die von Caterern von weit außerhalb geliefert werden, hätte ich nicht erwartet. Bei einer besichtigten KiTa kommt das Essen aus Neustrelitz. Die Preise für das tägliche Essen waren aus sehr Unterschiedlich. 30-40% Unterschied.

Die Besichtigungen in den KiTas liefen alle ähnlich ab. Das ist nicht verwunderlich – was für uns als Eltern mit erstem Kind Neuland ist, ist auf der KiTa-Seite Routine. Bemerkens- und lobenswert fand ich, dass man sich ausreichend Zeit für uns genommen hat, so dass wir die KiTa und die KiTa-Leitungen uns kennenlernen konnten. In einem Fall gab es einen Anschlusstermin, so dass wir nicht ewig Zeit hatten. Es gab aber keine Hektik, sondern freundliche und wertschätzende Gespräche. Überall haben wir uns gut aufgehoben gefühlt.

Bei den Besichtigungen kommt man auch mit den verschiedenen „KiTa-Konzepten“ in Berührung.

KiTa-Konzepte: Graue Theorie oder realer Unterschied?

KiTas arbeiten nach bestimmten Konzepten. Offen oder klassisch in Gruppen, situativer Ansatz, religionspädagogisches Konzept… Durch den Mangel an Plätzen muss man froh sein, überhaupt einen Betreuungsplatz zu ergattern. Deshalb ist die Auswahl zwischen verschiedenen Konzepten eher eine Detailfrage, mit der man sich auseinandersetzen kann, in der Praxis der KiTa-Suche bei den meisten Eltern aber im Hintergrund steht.

Auf unserer ersten Besichtigung wurden wir gefragt: „Wir arbeiten nach dem Prinzip XY. Sie wissen was das heißt?“ – „Nein“ war unsere Antwort. Wir suchten schließlich das erste Mal im Leben nach einem KiTa-Platz.

Im „offenen KiTa-Konzept“ sind die Kinder nicht in feste Gruppen mit Bezugspersonen eingeteilt. Die Kindergarten-Kinder suchen sich dabei sich ihre Beschäftigung selbst und gehen in den entsprechenden Raum zum Basteln, gemeinsam Musik machen oder Spielzeug-Spielen. Die Kinder entscheiden selbst und bewegen sich in der KiTa frei herum. Da heißt es Abwägen. Auf der einen Seite ist es wichtig selbstständige Entscheidungen zu lernen, auf der anderen Seite erzieht man die Kinder dadurch zu „Ich mache nur, was ich will!“ Wir erfuhren auch, dass die Kinder sich trotzdem gerne an Bezugspersonen halten und das Konzept der verschiedenen Freizeitangebote oft nicht aufgeht. Bei angespannter Personal-Situation ist das Konzept jedenfalls von Vorteil.

Man macht sich auch Gedanken, was seinem Kind z.B. in einer KiTa mit kirchlichem Träger erzählt wird. Wir mein Kind dort zum Christen erzogen? Ein religiöser Rahmen ist per se nicht schlecht. Das Bild der Welt, das in so einer KiTa vermittelt wird, sollte aber auch in eine nichtreligiöse Familie und Lebensumwelt passen.

Die Unterschiede der anderen Konzepte sind für Laien nicht so einfach greifbar. Für Erziehungswissenschaftler sind die Ansätze sicher sehr unterschiedlich. Das passende Konzept hängt wahrscheinlich vom Kind selbst ab, vom Charakter und persönlichen Bedürfnissen. Leider kann man schlecht in die Zukunft sehen. Für Eltern muss sich das KiTa-Konzept eigentlich nur „gut anhören“.

So wie so am Anfang mit erstem Kind und Krippenplatz das „gute Gefühl“ am wichtigsten ist.

Überraschend positive Rückmeldungen

Wie läuft die Rückmeldung? Bei den einen gibt es einen Brief, bei anderen einen Anruf. Bei wiederum anderen wird fest eingeplant, ohne nochmal Rücksprache mit den Eltern zu nehmen. (Anmeldung ist schließlich Anmeldung. In einem Fall wollte ich eigentlich nur nachfragen, wann wir mit einer Entscheidung rechnen können. Ich erfuhr aber dabei, dass der Krippenplatz feststeht.)

 Also hier auch unterschiedlich und mit ein wenig organisatorischer Arbeit verbunden. Die Entscheidungen zur Platzvergabe finden ebenfalls zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt. Bei uns ist unsere Suche aber auf das Jahresende hinausgelaufen. Andere vergeben die Plätze im Frühling.

Ende 2023 wussten wir dann, woran wir sind. Wir waren tatsächlich überrascht: Wir hatten 3 KiTas zur Auswahl!

Woran das lag? Ich hatte die Vermutung, dass die bereits beginnende Anzahl der Geburten sich auswirkt. Es würden weniger Kinder angemeldet und dadurch der Mangel zurückgehen. Es war aber wohl der Geburtszeitraum im Sommer, mit dem wir Glück hatten. Dann wechseln die älteren Kindergarten-Kinder in die Schule. Krippenkinder rücken in den Kindergarten – uns somit werden Plätze frei!

Zukunft?

Der Geburtenrückgang findet zwar statt, in den nächsten Jahren wird die Nachfrage sinken. Gleichzeitig sinkt aber auch das Angebot an Fachpersonal. Wie überall in der Arbeitswelt gehen auch immer mehr Erzieherinnen gehen in Rente. Die Effekte heben sich also auf. Entspannung wird es kaum geben.

Erste Meldungen aus Großstädten, in denen es zu wenig Kinder gibt, machen ja schon die Runde. Politik und Verwaltung waren in den letzten Jahren unfähig, genug KiTa-Plätze zur Verfügung zu stellen. Aus dieser Erfahrung heraus ist zu befürchten, dass der Kinder-Rückgang auch nicht zur Verbesserung der Qualität (besserer Betreuungsschlüssel) genutzt wird, sondern wieder einmal zur Kosteneinsparung durch Abbau von KiTa-Kapazitäten.

Unsere Entscheidung

Es stand nun die Frage nach der Entscheidung für eine der 3 KiTas. Teilweise sollten wir auch schon zeitnah eine Zu- oder Absage machen. Eine schlossen wir früh aufgrund der Entfernung aus. Blieben also 2 übrig, die aus unserer Sicht Stärken und Schwächen hatten.

Nun ging es darum, alle Informationen zusammenzubringen. KiTa – Analyse: Welche ist für uns die passende KiTa?

Es sind die Räumlichkeiten, der Außenbereich, Öffnungszeiten (frühmorgens bis typischerweise um 18 Uhr herum) und Entfernung vom Wohnort. Aber auch die Essensversorgung, ob Bekannte ihre Kinder dort auch hinbringen und teilweise das Konzept. Die Qualität der Kinderbetreuung hängt am meisten von den Erzieherinnen ab. Aber das kann man vorher nicht beurteilen. Da muss man auf gut Glück gehen – eine umfangreiche Recherche und Hintergrundanalyse – kann man einfach nicht machen.

Beispiel Entfernung: Wer am Markt wohnt, für den ist die KiTa SpielZeit (Glambecker Straße) zu Fuß in 1 Minute zu erreichen, die Evangelische KiTa „Marienkäfer“ am Ende der Seestraße in 6 Minuten, die KiTa Knirpsenland in der Schwendtner-Str. in 18 Minuten, „Abenteuerland“ (Strelitzer Chaussee) in 14 Minuten, die „Kienäppel“ in Kiefernheide in 26 Minuten und für die KiTa Kiefernwäldchen braucht man 38 Minuten. Kiefernheide ist somit im Familienalltag nur mit Fahrrad oder Auto im Alltag realistisch zu erreichen.

Was macht man, um sich zu entscheiden? Da wir beide einen wirtschaftlichen Hintergrund haben, lief es auf eine Tabelle mit einem Punktesystem hinaus. Stärken und Schwächen werden bewertet und am Ende hat jede Entscheidungsmöglichkeit eine Summe, die man leicht vergleichen kann.

Krippenplatz gesichert

Bei uns gab es tatsächlich zwischen 2 KiTas „Gleichstand“. Ich hatte schon daran gedacht eine Münze zu werfen 😀 Ein kleiner Punkt, der nicht auf der Liste stand, letztlich den Ausschlag für die KiTa der Wahl. Das Gefühl, unser Kind auf eine gute, ganz „normale“ KiTa zu bringen. Ohne Experimente und Schnick-Schnack.

Glücklicherweise werden KiTa-Kinder meines Wissens in Neustrelitz noch nicht mit Dingen wie Transgender-Besuchen, islamischen Speiseplan oder Frühsexualisierung belästigt. Auch ist die deutsche Sprache im Kindergarten Normalität, was woanders in Deutschland nicht mehr selbstverständlich ist. Dieses Entscheidungsfeld blieb uns also erspart. Wir haben uns entschieden und Bescheid gegeben. Bei allen anderen KiTas habe ich uns abgemeldet (was scheinbar nicht alle Eltern machen). Danach fand unser Aufnahmegespräch und nun sind noch Formulare auszufüllen. Jetzt freuen wir uns darauf, was kommt! Der letzte Schritt ist dann die Eingewöhnungsphase.

Was sollte verbessert werden bei der Suche nach einem KiTa-Platz in Neustrelitz?

Nach der KiTa kommt die Schule. Unterrichtsausfall, Hortplätze… Auf uns kommt noch Vieles zu. Zumindest in der Suchphase gibt es eine Möglichkeit zur Verbesserung der KiTa-Situation in Neustrelitz. Die ist auch schneller einzuführen als Maßnahmen des Bundeslandes oder des Landkreises: Ein digitales KiTa-Eltern-Portal, das bereits in Städten und Landkreisen in MV und Deutschland im Einsatz ist.

Weiterlesen: Mein Vorschlag für ein KiTa-Portal.

Die Bilder in diesem Beitrag sind übrigens zum Teil KI-generiert und zum Teil aus Neustrelitz.
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Vorschlag KiTa-Portal: Verbesserung der KiTa-Platz-Suche in Neustrelitz

Die Erfahrung meiner eigenen Suche nach einem Krippenplatz hat mir gezeigt: Es ist möglich, aber die Suche nach einem KiTa-Platz in Neustrelitz ist und bleibt schwer. Bei der Beschäftigung mit dem Thema aus der kommunalpolitischen Seite hat mich ein aktueller Stadtvertreter auf eine mögliche Verbesserung aufmerksam gemacht. Ein digitales Portal, das beispielsweise in Stralsund im Einsatz ist, um beiden Seiten – Eltern und KiTas – zu helfen. 

Die Hansestadt Stralsund beschreibt ihr Kita-Portal wie folgt:

Mit einem Klick zum Kita-Platz!

Ab sofort wird die Suche nach einem passenden Kinderbetreuungsplatz in der Hansestadt Stralsund ganz einfach: Im neuen Online-Kita-Portal können sich Eltern über die Betreuungsangebote aller Kindertagesstätten und der Tagespflegepersonen informieren.

Das „Kita-Portal Hansestadt Stralsund“ soll eine Erleichterung für Eltern, Kitas und Tagespflegepersonen sein.

Kitas und Tagespflegepersonen können sich und ihre Angebote mittels Kurzprofil vorstellen, z.B. die pädagogischen Ansätze, Öffnungszeiten, betreute Altersstufen etc.

Suchkriterien ermöglichen es den Eltern, rasch eine passende Einrichtung zu finden. Nach der Anmeldung können sie ihr Kind auf die Vormerkliste setzen zu lassen und Gründe für die Auswahl angeben. So kann die Kita-Leitung bzw. Tagespflegeperson bei der Vergabe der Plätze auch persönliche Wünsche berücksichtigen.

Die kombinierte Vormerkliste vereinfacht auch die bedarfsgerechte Planung: aus den Anmeldungen und Mehrfachanmeldungen wissen Stadt und Landkreis, wie viele Betreuungsplätze tatsächlich benötigt werden. „Wir sorgen an dieser Stelle in unserer Hansestadt für eine zeitgemäße Lösung bei der Kita-Anmeldung und ich freue mich ganz besonders, dass wir alle sozialen Träger für dieses wichtige Projekt gewinnen konnten. Mit diesem Angebot entlasten wir Stralsunder Familien“, ist sich Oberbürgermeister Alexander Badrow sicher. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und das gelungene Ergebnis.“

Natürlich können alle Eltern auch weiterhin persönlich mit ihrer Wunsch-Kita in Kontakt treten.

https://www.stralsund.de/buerger/rathaus/verwaltung/Aemteruebersicht/amt_fuer_schule_und_sport/soziale_angelegenheiten/kita-portal/

Es ist eine Software eines Anbieters, die von Städten oder Landkreise betrieben werden kann. Kommunen in MV und ganz Deutschland setzen darauf. Neben der Hansestadt Stralsund zum Beispiel auch die Hansestadt Rostock, oder der Landkreis Vorpommern-Greifswald. Deutschlandweite Beispiele sind das Bundesland Schleswig-Holstein oder die Städte Bonn, Kaiserslautern, München und viele mehr.

Anbieter: https://kita-planer.de/

KiTa-Planer Stralsund: https://www.kitaplaner-mv.de/stralsund/elternportal/de/

Warum fehlt es in der Mecklenburgischen Seenplatte?

Es wurde auch dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte vorgestellt. Die Sache ist aber im Sande verlaufen, man hat es nicht angenommen. Aber warum?

Hält man sich im Landkreis schlauer als die Städte und Landkreise, die das Portal in ganz Deutschland nutzen?

Redet man sich mit „wir haben kein Geld“ heraus. Das würde ich nicht akzeptieren, denn Kinderbetreuung muss für unseren alternden Landkreis Priorität 1 haben. Wenn für Anderes Geld ausgegeben werden kann, dann muss es für die Kinder auch da sein. Es sei denn, es sitzen die falschen Leute an den entscheidenden Stellen von Verwaltung und Politik…

Wie kann es konkret in Neustrelitz in die Wege geleitet werden?

Als Einzelbewerber bei der letzten Kommunalwahl habe ich ein solches KiTa-Portal gefordert. Leider hat mir noch die Bekanntheit für einen Sitz gefehlt. Die CDU, die mit 8 Sitzen die stärkste Fraktion unter den Stadtvertretern geworden ist, hat diese sinnvolle Forderung aufgegriffen und ebenfalls im Wahlkampf aufgeführt. Hier sollte sich also eine Mehrheit finden lassen!

Der demografische Wandel macht es zur Notwendigkeit, Kinder und Familienfreundlichkeit mit höchster Priorität anzugehen. Das Kita/Eltern-Portal wäre dafür ein Baustein. Als Entlastung von Verwaltungsarbeit für das Kita-Personal und Eltern. Es ist bereits erprobt. Meine Forderung: Neustrelitz oder der Landkreis MSE sollen das Portal einführen! Ideal wäre, wenn andere Gemeinden sollen es auch nutzen können und sich im Gegenzug bei der Finanzierung beteiligen.

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Kandidaten der Stadtvertreter-Wahl in Neustrelitz 2024

Bei der Kommunalwahl am 9.6.2024 wurden die Neustrelitzer Stadtvertreter für die Wahlperiode 2024 bis 2029 gewählt.

Hier liste ich Kandidaten der Parteien und Wahllisten und Einzelbewerber auf.

(Auf meiner Website finden sich auch die Ergebnisse von 2014 und 2019)

Wer?Wie viele?
CDU18 Kandidaten
SPD17 Kandidaten
Linke6 Kandidaten
AfD11 Kandidaten
Grüne11 Kandidaten
FDP3 Kandidaten
PuLS23 Kandidaten
Robert BehrendtEinzelbewerber
Norbert BöhsEinzelbewerber
Guido DörbandEinzelbewerber
Daniela PreußEinzelbewerberin

CDU

18 Kandidaten auf der Liste (2019: 13, davon 7 gewählt)

PlatzKandidat2019 bereits angetreten?
1Patrick ScholzJa, gewählt
2Christoph PolandJa, gewählt
3Ernst August von der WenseJa, gewählt
4Sven ZachmannJa, gewählt
5Andreas PettersJa, gewählt
6Ralf MilbredtJa, gewählt
7Silvia KochJa, nicht gewählt
8Max OdebrechtNein
9Caroline Töllner-LichterfeldNein
10Matthias MeuselNein
11Valentin LunkenheimerNein
12Bill KrügerNein
13Andreas FranzJa, nicht gewählt
14Karsten DudziakJa, gewählt
(2019 für Grüne)
15Dirk WaldeNein
16Ullrich ZanderNein
17Martin GoryniaNein
18Peter LittwinNein

Quelle: https://strelitzius.com/2024/03/27/bunt-gemischtes-team-cdu-neustrelitz-geht-mit-18-kandidatinnen-und-kandidaten-in-den-kommunalwahlkampf/

SPD

17 Kandidaten auf der Liste (2019: 14, davon 7 gewählt). 5 aktuelle Stadtvertreter treten erneut an.

PlatzKandidat2019 bereits angetreten?
1Steffen HeinrichJa, nicht gewählt
2Kathleen SupkeJa, gewählt
3Helge OehlschlägerJa, gewählt
4Ingrid TobiasNein
5Daniel Andrej PriebeJa, nicht gewählt
6Jakob ArltJa, nicht gewählt
7Andreas ButzkiJa, gewählt
8Diana GoedeNein
9Hans-Georg GrospitzJa, nicht gewählt
10Uwe HänischJa, nicht gewählt
11Thomas HildebrandtJa, gewählt
12Wolfgang KlamethNein
13Erhard LangwaldJa, nicht gewählt
14Tony ReinNein
15Bernd SonnenbergJa, nicht gewählt
16Dominick VillwockNein
17Torsten ZellJa, gewählt

Quelle: Facebook-Seite SPD Neustrelitz https://www.facebook.com/spdneustrelitz

Linke

6 Kandidaten auf der Liste (2019: 18, davon 5 gewählt)

PlatzKandidat2019 bereits angetreten?
1Kerstin HeinrichNein
2Martin HenzeJa, gewählt
3Thomas KowarikJa, gewählt
4Dr. Thomas FißJa, nicht gewählt
5Manfred SchwarzJa, gewählt
6Christian RöseJa, nicht gewählt

Quelle: https://strelitzius.com/2024/03/02/liste-der-kandidierenden-fuer-linke-stadtfraktion-in-neustrelitz-steht/

AfD

PlatzKandidat2019 bereits angetreten?
1Frank HerrmannJa, gewählt
2Thies BussertJa, gewählt
3Christian CzollekJa, nicht gewählt
4Hagen Häusser-NixdorfJa, gewählt
5Lutz RosenkranzNein
6Andreas SiebeckNein
7Hubertus RoloffNein
8Lothar GaidaNein
9Johannes FreeseNein
10Daniel SchauermannNein
11Torsten HerzbergNein

Quelle: Muster-Wahlzettel

Grüne

11 Kandidaten auf der Liste (2019: 20, davon 3 gewählt)

PlatzKandidat2019 bereits angetreten?
1Dr. Friederike FißJa, nicht gewählt
2Stella SchüsslerJa, gewählt
3Petra StolzJa, nicht gewählt
4Geesche DobersNein
5Bernhard BaumJa, nicht gewählt
6Toralf MaskeJa, nicht gewählt
7Tobias SeidelJa, nicht gewählt
8Harald BonhorstJa, nicht gewählt
9Gerd HernaczNein
10Johanna HanischNein
11Timo DomröseNein

Quelle: https://gruene-seenplatte.de/kommunalwahl-2024/kandidierende-staedte-und-gemeindevertretungen/

FDP

PlatzKandidat2019 bereits angetreten?
1Guido PaulyJa, gewählt
2Christoph StitzJa, nicht gewählt
3Kai StegemannNein

Quelle: Muster-Wahlzettel

PuLS

„Parteiunabhängige Liste Neustrelitz“ – Wahlliste, die keine keine eigene Partei darstellt.

23 Kandidaten auf der Liste (2019: 9, davon 1 gewählt)

PlatzKandidat2019 bereits angetreten?
1Oliver HahnJa, nicht gewählt (2019 für LINKE)
2Christina Marschall Nein
3Erik SwiatlochNein
4Franziska RübensamNein
5Lars ScheibnerNein
6Paulina FabianJa, nicht gewählt
7Martin GeyerJa, nicht gewählt
8Anke HeinigNein
9Dr. Marcus DoeringJa, nicht gewählt (2019 für LINKE)
10Dr. Jörg HeinigJa, nicht gewählt
11Jonathan JagszentNein
12Dr. Klaus RekJa, nicht gewählt
13Clara BurcknerNein
14Dr. Birgit RekNein
15Uwe PöschelJa, nicht gewählt
16Mathias KriewaldNein
17Susanne SchwarzNein
18Philipp SchulzNein
19Martin RibbeckNein
20Jens PollexJa, nicht gewählt
21Horst ConradtJa, nicht gewählt
22Christian BrechlerNein
23Anke GoetschNein

Quelle: https://puls-neustrelitz.de/index.php/kandidatinnen/

Robert Behrendt

Erste Kandidatur für ein politisches Amt. Ohne Partei und ohne Wahlliste – als Einzelbewerber. Informationen und Standpunkte.

weitere Einzelbewerber

  • Norbert Böhs – letztes Mal angetreten, nicht gewählt
  • Guido Dörband – nicht vorher angetreten
  • Daniela Preuß – nicht vorher angetreten

Quellen für die Einzelbewerber: Sitzung des Gemeindewahlausschusses / Nordkurier

Die Parteien waren sehr zurückhaltend mit der Bekanntgabe ihrer Kandidaten. Ende 2023/Anfang 2024 formierten sie sich mit verschiedenen Veranstaltungen für den Wahlkampf. Mit Stand 18.3.2024 waren die Kandidaten nur für kleine 2 Parteien und einen Einzelbewerber bekannt. Erst im April folgten CDU, SPD und PuLS.

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Ergebnisse der Kommunalwahl Neustrelitz 2014

Die nächsten Kommunalwahlen in MV finden im Juni 2024 statt. Um die Zukunft zu gestalten muss man die Vergangenheit kennen. In der Politik bedeutet dies, dass man weiß, wer bisher verantwortlich war, um die Stadt voranzubringen.

Am 25.5.2014 fanden Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern statt. Hier sind die Ergebnisse der Wahl zur Stadtvertretung in Neustrelitz. Quelle: Strelitzer Echo 2014/11

Allgemeines

  • Wahlberechtigte: 17.901
  • gewählt haben: 7.468
  • Wahlbeteiligung: 41,72 % (Landesdurchschnitt 46,5 %)
  • abgegebene Stimmen: 22.072
  • ungültige Stimmen: 405 (1,83%)
  • gültige Stimmen: 21.667

D.h. 7.468 Wähler haben 22.072 Stimmen abgegeben. Jeder Wähler hat 3 Stimmen, die frei vergeben werden können. Sie können alle einem einzigen Kandidaten gegeben oder auf mehrere Kandidaten verteilt werden. Auch auf unterschiedliche Listen und Einzelbewerber.

Vergebene Sitze

In der Neustrelitzer Stadtvertretung sind 29 Sitze zu vergeben.

StimmenProzentSitze
CDU6.50730,03 %9
SPD5.54325,58 %7
LINKE4.52320,88 %6
PuLS1.7017,85 %2
FDP1.2015,54 %2
Grüne1.0404,80 %1
NPD7583,50 %1
Bela Witt3941,82 %1

Stimmen

abgegebene Stimmen bei der Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

Sitze

vergebene Sitze in der Stadtvertretung Neustrelitz im Jahr 2014

Insgesamt 29 Sitze

CDU: 9 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte CDU-Vertreter6.50730,03 %9 Vertreter
Christoph Poland1.7147,91 %gewählt
Sven Zachmann8784,05 %gewählt
Ernst August von der Wense6823,15 %gewählt
Andreas Petters4592,12 %gewählt
Silvia Koch4031,86 %gewählt
Ralf Milbredt3911,80 %gewählt
Frank Braasch3761,74 %gewählt
Patrick Scholz3391,56 %gewählt
Frank Obermair2431,12 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Prof. Dr. Harald Seider2221,02 %Ersatzkandidat
Maria-Sophie Schmidt1260,58 %Ersatzkandidat
Morten Sören Lingnau1180,54 %Ersatzkandidat
Erich Henning1120,52 %Ersatzkandidat
Andreas Franz1080,50 %Ersatzkandidat
Michael Sievers980,45 %Ersatzkandidat
Christa Grois950,44 %Ersatzkandidat
Andrea Apmann800,37 %Ersatzkandidat
Stefanie Labs630,29 %Ersatzkandidat
Ergebnis CDU-Liste Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

SPD: 7 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte SPD-Vertreter5.54325,58 %7 Vertreter
Andreas Butzki1.4136,52 %gewählt
Jeannine Pflugradt8103,74 %gewählt
Dr. Ernst Dörffel5582,58 %gewählt
Dr. Klaus-Michael Körner5482,53 %gewählt
Helge Oehlschläger4151,92 %gewählt
Thomas Hildebrandt3321,53 %gewählt
Martin Kley2671,23 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Kathleen Supke2531,17 %Ersatzkandidat
Christel Lau2481,14 %Ersatzkandidat
Jakob Arlt1450,67 %Ersatzkandidat
Christine Büttner1450,67 %Ersatzkandidat
Uwe Hänisch1400,65 %Ersatzkandidat
Steffen Heinrich730,34 %Ersatzkandidat
Jutta Tiedt680,31 %Ersatzkandidat
Konstante Gothe580,27 %Ersatzkandidat
Jens Müller410,19 %Ersatzkandidat
Erhard Langwald290,13 %Ersatzkandidat
Ergebnis SPD-Liste Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

DIE LINKE: 6 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte LINKE-Vertreter4.52320,88 %6 Vertreter
Waltraud Bauer1.0774,97 %gewählt
Manfred Schwarz4592,12 %gewählt
Erwin Hemke4442,05 %gewählt
Rolf-Dieter Kadgien4011,85 %gewählt
Christian Arnold Krüger3341,54 %gewählt
Karin Rudolph3331,54 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Silvia Ott2301,06 %Ersatzkandidat
Dr. Cornelia Nenz1990,92 %Ersatzkandidat
Renate Kniehs1610,74 %Ersatzkandidat
Nicole Jürgens1590,73 %Ersatzkandidat
Thomas Kowarik1350,62 %Ersatzkandidat
Andreas Schellhase1250,58 %Ersatzkandidat
Sven Kaiser1230,57 %Ersatzkandidat
Andreas Knubbe880,41 %Ersatzkandidat
Martin Nicklas780,36 %Ersatzkandidat
Christian Röse680,31 %Ersatzkandidat
Michaela Cevik570,26 %Ersatzkandidat
Olaf Dittmann520,24 %Ersatzkandidat
Ergebnis LINKE-Liste Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

PuLS: 2 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte PuLS-Vertreter1.7017,85 %2 Vertreter
Guido Antonow3961,83 %gewählt
Hannelore Raemisch2551,18 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Adolf Raith2070,96 %Ersatzkandidat
Dr. Martina Grund2030,94 %Ersatzkandidat
Horst Conradt1840,85 %Ersatzkandidat
Martina Herre1290,60 %Ersatzkandidat
Monika Raemisch980,45 %Ersatzkandidat
Dr. Jörg Heinig780,36 %Ersatzkandidat
Anke Fabian530,24 %Ersatzkandidat
Martin Geyer490,23 %Ersatzkandidat
Dr. Klaus Rek270,12 %Ersatzkandidat
Uwe Pöschel220,10 %Ersatzkandidat
Ergebnis PuLS-Liste Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

FDP: 2 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte FDP-Vertreter1.2015,54 %2 Vertreter
Bernd Werdermann5122,36 %gewählt
Guido Pauly3911,80 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Bernd Haase2471,14 %Ersatzkandidat
Heiner Böcker320,46 %Ersatzkandidat
Grit Pauly190,09 %Ersatzkandidat
Ergebnis FDP-Liste Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

Grüne: 1 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte Grüne-Vertreter1.0404,80 %1 Vertreter
Falk Jagszent1930,89 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Karsten Dudziak1770,82 %Ersatzkandidat
Petra Stolz1140,53 %Ersatzkandidat
Frank Jeziorowski940,43 %Ersatzkandidat
Horst Bartz860,40 %Ersatzkandidat
Tobias Seidel670,31 %Ersatzkandidat
Helge Kramer630,29 %Ersatzkandidat
Toralf Maske540,25 %Ersatzkandidat
Thomas Pannowitsch470,22 %Ersatzkandidat
Gerd Hernacz410,19 %Ersatzkandidat
Janina Jagszent410,19 %Ersatzkandidat
Mario Wagner290,13 %Ersatzkandidat
Detlef Ahlgrimm220,10 %Ersatzkandidat
Harald Bohnhorst120,06 %Ersatzkandidat
Ergebnis Grüne-Liste Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

NPD: 1 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte NPD-Vertreter7583,50 %1 Vertreter
Marko Zimmermann7583,50 %gewählt
Ergebnis NPD-Liste Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

Einzelbewerber: 1 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte Einzelbewerber3941,82 %1 Vertreter
Bela Witt3941,82 %gewählt
Ergebnis Einzelbewerber Kommunalwahl 2014 Neustrelitz

Ergebnisse der Kommunalwahl 2019

Kategorien
Neustrelitz Stadtgesellschaft, Debatten und Meinung

Ergebnisse der Kommunalwahl Neustrelitz 2019

Die nächsten Kommunalwahlen in MV finden im Juni 2024 statt. Um die Zukunft zu gestalten muss man die Vergangenheit kennen. In der Politik bedeutet dies, dass man weiß, wer bisher verantwortlich war, um die Stadt voranzubringen.

Am 26.5.2019 fanden Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern statt. Hier sind die Ergebnisse der Wahl zur Stadtvertretung in Neustrelitz. Quelle: Strelitzer Echo 2019/11

(Hier die Aufstellung aktueller Kandidaten 2024)

Allgemeines

  • Wahlberechtigte: 17.541
  • gewählt haben: 9.066
  • Wahlbeteiligung: 51,68 % (Landesdurchschnitt 57,2 %)
  • abgegebene Stimmen: 26.225
  • ungültige Stimmen: 330 (1,26%)
  • gültige Stimmen: 25.895

D.h. 9.066 Wähler haben 26.225 Stimmen abgegeben. Jeder Wähler hat 3 Stimmen, die frei vergeben werden können. Sie können alle einem einzigen Kandidaten gegeben oder auf mehrere Kandidaten verteilt werden. Auch auf unterschiedliche Listen und Einzelbewerber.

Vergebene Sitze

In der Neustrelitzer Stadtvertretung sind 29 Sitze zu vergeben.

StimmenProzentSitze
CDU5.98623,12 %7
SPD5.64621,80 %7
LINKE4.18516,16 %5
AfD3.79214,64 %4
Grüne2.5479,84 %3
FDP2.0577,94 %2
PuLS1.1284,36 %1
Nico Kosche2150,83 %0
Norbert Böhs2040,79 %0
Dirk Pagelow1350,52 %0

Stimmen

abgegebene Stimmen bei der Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

Sitze

vergebene Sitze in der Stadtvertretung Neustrelitz im Jahr 2019

Insgesamt 29 Sitze

CDU: 7 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte CDU-Vertreter5.98623,12 %7 Vertreter
Christoph Poland1.7396,72 %gewählt
Ernst August von der Wense6702,59 %gewählt
Sven Zachmann6102,36 %gewählt
Patrick Scholz6002,32 %gewählt
Andreas Petters3871,49 %gewählt
Frank Obermair3631,40 %gewählt
Ralf Milbredt3441,33 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Silvia Koch2981,15 %Ersatzkandidat
Frank Braasch2801,08 %Ersatzkandidat
Maria-Sophie Schmidt2681,03 %Ersatzkandidat
Ingrid Sievers2410,93 %Ersatzkandidat
Andreas Franz1470,57 %Ersatzkandidat
Tobias Weden390,15 %Ersatzkandidat
Ergebnis CDU-Liste Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

SPD: 7 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte SPD-Vertreter5.64621,80 %7 Vertreter
Andreas Butzki2.0748,01 %gewählt
Helge Oehlschläger6722,60 %gewählt
Kathleen Supke5882,27 %gewählt
Thomas Hildebrandt4661,80 %gewählt
Katharina Priebe3621,40 %gewählt
Martin Kley3151,22 %gewählt
Torsten Zell2921,13 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Uwe Hänisch1990,77 %Ersatzkandidat
Jakob Arlt1710,66 %Ersatzkandidat
Daniel Andrej Priebe1650,64 %Ersatzkandidat
Bernd Sonneberg1390,54 %Ersatzkandidat
Steffen Heinrich1070,41 %Ersatzkandidat
Hans-Georg Grospitz660,25 %Ersatzkandidat
Erhard Langwald300,12 %Ersatzkandidat
Ergebnis SPD-Liste Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

DIE LINKE: 5 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte LINKE-Vertreter4.18516,16 %5 Vertreter
Thomas Kowarik9473,66 %gewählt
Marco Süldt6632,56 %gewählt
Martin Henze4761,84 %gewählt
Manfred Schwarz3851,49 %gewählt
Rolf-Dieter Kadgien3641,41 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Nicole Sperling-Jürgens3621,40 %Ersatzkandidat
Erwin Hemke2841,10 %Ersatzkandidat
Dr. Thomas Fiß2570,99 %Ersatzkandidat
Oliver Hahn1580,61 %Ersatzkandidat
Dr. Marcus Doering870,34 %Ersatzkandidat
Christian Röse850,33 %Ersatzkandidat
Sven Kaiser630,24 %Ersatzkandidat
Hans-Joachim Keck540,21 %Ersatzkandidat
Ergebnis LINKE-Liste Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

AfD: 4 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte AfD-Vertreter3.79214,64 %4 Vertreter
Frank Herrmann18627,19 %gewählt
Hagen Häusser-Nixdorf7292,82 %gewählt
Michael Rose5182,00 %gewählt
Thies Bussert4301,66 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Christian Czollek2530,98 %Ersatzkandidat
Ergebnis AfD-Liste Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

Grüne: 3 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte Grüne-Vertreter2.5479,84 %3 Vertreter
Falk Jagszent6492,51 %gewählt
Stella Schüssler3501,24 %gewählt
Karsten Dudziak2310,89 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Friederike Fiß2200,85 %Ersatzkandidat
Tobias Seidel1360,53 %Ersatzkandidat
Enrico Bach1350,52 %Ersatzkandidat
Dr. Gernot Ostermann1180,46 %Ersatzkandidat
Helge Kramer1030,40 %Ersatzkandidat
Petra Stolz900,35 %Ersatzkandidat
Horst Bartz810,31 %Ersatzkandidat
Dr. Bernard Baum750,29 %Ersatzkandidat
Almut Roos570,22 %Ersatzkandidat
Janina Jagszent570,22 %Ersatzkandidat
Thomas Pannowitsch530,20 %Ersatzkandidat
Martin Meifert510,20 %Ersatzkandidat
Antje Olejnik500,19 %Ersatzkandidat
Toralf Maske350,14 %Ersatzkandidat
Harald Bohnhorst280,11 %Ersatzkandidat
Mario Wagner170,07 %Ersatzkandidat
Ralf Peter Hässelbarth110,04 %Ersatzkandidat
Ergebnis Grüne-Liste Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

FDP: 2 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte FDP-Vertreter2.0577,94 %2 Vertreter
Bernd Werdermann11014,25 %gewählt
Guido Pauly4541,75 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Bernd Haase3841,48 %Ersatzkandidat
Christoph Stitz1180,46 %Ersatzkandidat
Ergebnis FDP-Liste Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

PuLS: 1 Vertreter

StimmenProzentErgebnis
gewählte PuLS-Vertreter1.1284,36 %1 Vertreter
Hannelore Raemisch2951,14 %gewählt
angetreten, aber nicht gewählt:
Monika Raemisch1720,66 %Ersatzkandidat
Horst Conradt1540,59 %Ersatzkandidat
Paulina Fabian1290,50 %Ersatzkandidat
Dr. Jörg Heinig1050,41 %Ersatzkandidat
Martin Geyer950,37 %Ersatzkandidat
Jens Pollex730,28 %Ersatzkandidat
Dr. Klaus Rek590,23 %Ersatzkandidat
Uwe Pöschel460,18 %Ersatzkandidat
Ergebnis PuLS-Liste Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

Einzelbewerber (0 Vertreter)

StimmenProzentErgebnis
Einzelbewerber0 Vertreter
angetreten, aber nicht gewählt:
Nico Kosche2150,83 %nicht gewählt
Norbert Böhs2040,79 %nicht gewählt
Dirk Pagelow1350,52 %nicht gewählt
Ergebnis Einzelbewerber Kommunalwahl 2019 Neustrelitz

Kategorien
Neustrelitz Stadtgesellschaft, Debatten und Meinung

Könnte Neustrelitz Rechenzentrum-Standort für Berlin sein?

Der rbb berichtet, dass letzte Woche der Neubau eines Rechenzentrums bei Berlin, in Märkisch Oderland gescheitert ist. Es soll sich dabei um ein Cloud-Rechenzentrum von Alphabet bzw. Google handeln.

„Dadurch hätte das Zentrum mit 1,3 Millionen Kubikmeter pro Jahr ähnlich viel Wasser verbraucht wie die Tesla-Fabrik im nahen Grünheide.“

Der örtliche Wasserverband Strausberg-Erkner hat das Projekt gekippt. Grund ist die Wasserknappheit in Ostbrandenburg. Für den angedachten Standort Neuenhagen sprach die Nähe zu Berlin und eine hier verlaufende Starkstromleitung.

Als ich das gelesen habe, hatte ich sofort die Idee, dass sich Neustrelitz als Standort anbieten sollte. Auch das Wirtschaftsministerium bzw. Ministerpräsidentin Schwesig können sich hier einschalten. Ich erinnerte mich daran, dass auch Tesla bei der Standortsuche in Mecklenburg-Vorpommern vorbeigesehen hat. Es konnte kurzfristig kein genügend großes Areal aufgetrieben werden. Ministerpräsidentin Schwesig wurde nicht durch das Wirtschaftsministerium informiert. Die Sache hätte vielleicht anders laufen können. Diesmal sollte so eine Chance nicht vertan werden…

Neustrelitz ist relativ Berlin-nah, Wasser sollte hier nicht allzu knapp sein, und eine Starkstromleitung verläuft auch an der Stadt vorbei, gut versteckt im Wald.

Wie ich dann herausfand ist es wahrscheinlich dieselbe Höchstspannungsleitung. Sie hat eine sehr hohe Kapazität und führt von der Ostsee (Lubmin bei Greifswald) an den östlichen Rand von Berlin. Sie sollte sicher das geplante Kernkraftwerk mit Ost-Berlin verbinden. Heute transportiert es Windstrom aus Vorpommern in die Metropole. Strom wäre also auch in Neustrelitz genug vorhanden, sogar näher an der Erzeugung. Und Erneuerbar sowieso.

Wie und Wo genau?

Für die nötigen Fachkräfte zu sorgen wäre eine Aufgabe der Landesregierung. Das ergibt sich aus den Zielen bezüglich Unternehmensansiedlungen. Wer Industrie ansiedeln möchte, der muss auch einen Plan haben wie die Fachkräfte „besorgt“ werden. Das Wirtschaftsministerium wäre hier gefragt. Dass solche Arbeitsplätze in der südlichen Seenplatte zumindest denkbar sind, zeigt auch der Standort des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR-Standort in Neustrelitz: 110 Mitarbeiter, für das Rechenzentrum werden 100 geschätzt). Generell: in Neustrelitz kann man nicht nur wohnen, sondern auch von Berlin einpendeln.

Es soll ein „grünes Gewerbegebiet“ in Neustrelitz entstehen. Das sollte genug Platz bieten. Durch das angrenzende Biomasseheizkraftwerk sind auch Kopplungen mit dem Fernwärmenetz denkbar. Hier könnte Abwärme genutzt werden. Der Wasserverbrauch in Brandenburg würde 1,3 Millionen Kubikmeter/Jahr betragen. Die Stadtwerke hätten hier eine Aussage treffen sollen, ob das möglich ist. (Allerdings: In Anbetracht dessen, dass generell Unternehmensansiedlungen in Neustrelitz gewünscht sind, dürfte auch die Wasserversorgung zukunftsfähig sein).

Hier soll das „Grüne Gewerbegebiet“ entstehen.

Die Emailadressen in Schwerin und Neustrelitz hatte ich schon rausgesucht

Die Emailadressen von Wirtschaftsministerium, Staatskanzlei (Ministerpräsidentin), Stadtwerke Neustrelitz und dem Bürgermeister als Chef der Verwaltung hatte ich schon rausgesucht. Ich wollte an alle eine Email schreiben und diese auch öffentlich machen. (Öffentlichkeit treibt die Dinge oft an). Kontakt zu Google könnte man irgendwie auch herstellen.

Es galt für mich noch eine Sache nachzuprüfen:

Ist Neustrelitz nah genug?

Zwar ist mir bekannt, dass die Entfernung zwischen Rechenzentrum und Verbrauchern eine Rolle spielt, aber wie viele Kilometer konkret üblich sind musste ich mir erst einmal ansehen.

Das amerikanische Unternehmen CloudHQ hat in Offenbach ein Rechenzentrum geplant, das durch die dortige Glasfaserverbindung in weniger als einer Millisekunde mit Frankfurt verbunden ist. Zwischen Offenbach und Frankfurt liegen 10 Kilometer.

Auch das Rechenzentrum „BER1“ für Vantage Data Centers liegt 10 Kilometer südlich von Berlin.

(Übrigens scheinen Groß-Rechenzentren gerade wie Pilze aus dem Boden zu schießen.)

Frankfurt/Main. Das Zentrum ist nur 10km vom Rechenzentrum-Standort Offenbach entfernt.

„Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Low Latency (kurze Latenzzeit) ist Nähe. Das heißt: vermeiden, dass Daten um die halbe Welt zu zentralen Serverfarmen geschickt werden, von denen dann eine Antwort retour geht. Denn hier setzt die Physik Grenzen. Via Glasfaser sausen die Daten mit zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit durchs Netz, das sind 200 Kilometer pro Millisekunde. Für Anwendungen, die eine Latenzzeit von rund einer Millisekunde haben sollen, darf das Rechenzentrum also theoretisch maximal 100 Kilometer entfernt sein. Verzögerungen durch zwischengeschaltete Netzelemente und die Datenverarbeitung sind hier noch nicht eingerechnet. Der Schlüssel zu Low Latency ist also, Rechenleistung nicht hunderte von Kilometern vom Nutzer entfernt vorzuhalten, sondern nah bei ihm.“

https://www.telekom.com/de/konzern/details/was-ist-latenz-in-echtzeit-durchs-netz-435638

Der nördliche Rand von Berlin ist etwa 100km von Neustrelitz entfernt. Ins Zentrum sind es 110km. Damit wäre Neustrelitz wohl nur im äußersten Notfall als Standort geeignet. Wenn man schon weit in den Norden gehen würde, dann gäbe es sicher genug Alternativen, die alleine wegen der Kilometer geeignet wären – wenn auch Strom und Wasser schwieriger zu bekommen sind.

Halten wir fest:

Platz, Strom, Wasser [siehe Nachtrag] wäre wohl genug da. Auch die rund 100 Arbeitsplätze würde man irgendwie besetzt bekommen – wenn es auch nicht so leicht wäre. Neustrelitz ist aber technisch gesehen zu weit entfernt, um als Rechenzentrum-Standort für Berlin in Frage zu kommen. 100km sind gegeben. Das ist das Maximum was möglich wäre. Normalerweise sind es 10km. Neustrelitz ist für so eine Ansiedlung also meines Wissens nach nicht geeignet.

Ob nun überhaupt eine extrem geringe Latenz für dieses Rechenzentrum notwendig wäre, ob Neustrelitz genug Wasser hätte, also ob es nicht doch möglich wäre Neustrelitz zum Google-Standort zu machen… Um das kurzfristig in die Wege zu leiten fehlt mir leider ein Stab von Mitarbeitern.

Es war aber durchaus Wert dieser Idee einmal nachzugehen.

Nachtrag:

Ich habe bei Stadtwerken Neustrelitz nachgefragt. Die technischen Anlagen zur Wasserversorgung wären in der Lage einen so hohen zusätzlichen Verbrauch zu decken. Auch dann würde das Grundwasser immer noch genug Reserven für weitere Einwohner und Gewerbe haben. Die Voraussetzung wäre die Erweiterung der Nutzungsgenehmigung zur Grundwasserentnahme. Dass in Neustrelitz beim Wasserverbrauch so gut aufgestellt ist hat historische Gründe. Einerseits hatte die Stadt zu DDR-Zeiten noch wesentlich mehr Einwohner und zusätzlich als Garnisonsstadt der Sowjetarmee einen deutlich höheren Verbrauch. Auch der nie in Betrieb gegangene „Neue Schlachthof“ hätte sehr viel Wasser und Abwasser-Kapazitäten benötigt, die heutzutage nicht genutzt werden.

Möglich ist es also. Dabei ist eine Größenordnung von 1,3 Millionen cbm Wasser/Jahr Verbrauch übrigens gar nicht sicher. Die Zahl deutet darauf hin, dass für die Kühlung der Server die Verdunstungskühlung eingesetzt wird. Diese Technik ist zwar günstig, hat aber eben einen hohen Verbrauch. Es gibt mehrere andere, sparsamere Kühltechniken, die eingesetzt werden könnten. Z.B. eine Luftkühlung, die mit einem geschlossenen Wasserkreislauf arbeitet.

Hier könnten sogar noch bessere Lösungen einsetzen, um die Abwärme direkt zu nutzen. Neustrelitz hat ein Fernwärmenetz. Direkt neben dem neuen „Grünen Gewerbegebiet“ steht das Biomasse-Heizkraftwerk der Stadtwerke. Es dürfte möglich sein, einen weiteren „Wärmeerzeuger“ ohne großen Aufwand an das Fernwärmenetz anzuschließen.

Diese effiziente Nutzung/Kopplung ist die Zukunft im Bereich Energiewende/Wärmewende. Erste Projekte gibt es bereits. Z.B. im Frankfurter Gallusviertel (In und um Frankfurt entstehen sehr viele Rechenzentren, weil es ein zentraler Punkt in der Internetstruktur ist)

„Die geplanten rund 1.300 Neubauwohnungen sowie Gewerbeeinheiten am südwestlichen Rand des Frankfurter Gallusviertels mit einem Jahresbedarf von 4.000 Megawattstunden (MWh) werden künftig zu mindestens 60 Prozent aus der Abwärme des benachbarten Rechenzentrums versorgt“, erläuterte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. Bis zu 40 Prozent werden durch die umweltschonende Fernwärme aus den hocheffizienten Heizkraftwerken der Mainova ergänzt.

Mit der Hitze, die in den Serverfarmen entsteht, werden wir 3.000 Menschen mit Wärme versorgen – das ist in dieser Größenordnung deutschlandweit einmalig.“

https://www.mainova.de/de/ihre-mainova/presse-und-politik/pressemitteilungen/2021/innovatives-waermekonzept-fuer-frankfurter-wohnquartier-westville-vorgestellt-76622
Biomasse-Heizkraftwerk Neustrelitz (Fernwärme-Erzeugung)

Zusammengefasst:  In Neustrelitz ist erneuerbarer Strom vorhanden (Höchstspannungsleitung in der Nähe).  Die Wasserversorgung wäre auch gewährleistet. Mit Nutzung der Abwärme und Nutzung neuer Kühltechniken würde auch wesentlich weniger bzw. kaum Wasser verbraucht werden.

Außerdem: Wie man in einer Präsentation der Machbarkeitsstudie des Grünen Gewerbegebiet sehen kann liegt direkt an der angrenzenden Bundesstraße ein Anschlusspunkt an das Transeuropäisches Glasfaser-Hochgeschwindigkeitsnetz.

Der Standort ist also eigentlich wie gemacht für ein Groß-Rechenzentrum!
Wenn der Platz ausreicht (das ganze Gewerbegebiet bietet 90.000 m²).

Im Rechenzentrum sollen 100 Mitarbeiter beschäftigt werden. Das sind in etwa so viele wie im DLR-Standort Neustrelitz arbeiten (110). Die hochqualifizierten Arbeitsplätze im DLR konnten auch besetzt werden. Außerdem wird wohl niemand ernsthaft bestreiten, dass der DLR-Standort ein Gewinn für die Stadt ist.

Bleibt letztendlich noch die Frage nach der Entfernung zu Berlin, um die Daten schnell genug „verschicken“ zu können. Hier ist allerdings auch interessant zu wissen, dass Groß-Rechenzentren selbst in Island stehen (wegen dem niedrigen Kühlaufwand). Im Hinblick auf 5G, autonomes Fahren etc. wäre es für die Seenplatte selbst nicht schlecht schnell angebunden zu sein und nicht auf Berliner Digital-Infrastrukturen angewiesen zu sein.

Höchstspannungsleitung hier bei Alt-Strelitz

In Anbetracht dessen lohnt sich vielleicht doch mal Google oder das Wirtschaftsministerium in Schwerin anzuschreiben. Da hat man vielleicht die Möglichkeiten die entsprechenden Stellen bei Google zu kontaktieren. Gute, hochqualifizierte Arbeitsplätze, mit erneuerbarer Energie gespeist und in einem innovativen Zukunftsbereich… Das sollte doch die Regierung interessieren. Auf jeden Fall ist es sinnvoller als Steuergeld nach Honkong zu schicken.

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Neustrelitz Stadtgesellschaft, Debatten und Meinung

Die Vertretung von Neustrelitz im Landtag

Die Stadt Neustrelitz wird politisch auf mehreren unterschiedlichen Ebenen vertreten. Zum Einen gibt es Abgeordnete im Landtag in Schwerin. Die Vertretung im Bundestag in Berlin ist eine weitere Ebene. Man kann bis ins EU-Parlament gehen.

Wer vertritt Neustrelitz im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern?

Neustrelitz liegt im Landtagswahlkreis Nr. 21.

Zur Zeit wird das Direktmandat im Landtag von Andreas Butzki (SPD) gehalten. Link zur Seite des Landtages.

Bereits seit 1990 sitzt er in der Stadtvertretung von Neustrelitz. Seit 2011 im Landtag und seit 2014 im Kreistag. Daneben sitzt er in diversen Aufsichtsräten, Beiräten, Vereinen und Verbänden.

Wahlwerbung zur Landtagswahl 2021 Andreas Butzki

In welchem Landtagswahlkreis liegt Neustrelitz?

Neustrelitz liegt im Wahlkreis 21 mit dem Namen „Mecklenburgische Seenplatte IV“. Er umfasst die Stadt Neustrelitz, die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft, das Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte und das Amt Neustrelitz-Land.

Zu den Landtagswahlen 2021

Wer waren die Direktkandidaten zur Landtagswahl 2021?

Andreas Butzki – SPD
Mitglied des Landtags seit 2011, ursprünglicher Beruf: Lehrer und Schulleiter, 61 Jahre
https://www.andreas-butzki.de/

Andrea Apmann – CDU
berufstätige Mutter von 3 Kindern in Neustrelitz, 54 Jahre
https://www.andrea-apmann.de/

Horst Förster – AfD
Mitglied des Landtages, ehemaliger Richter (ist über die Landesliste in den Landtag eingezogen)

Martin Henze – Linkspartei
Notfallsanitäter beim DRK, Hobbyimker, 40 Jahre

Friederike Fiß – Grüne
Ärztin, Ortsverbandssprecherin der Neustrelitzer GRÜNEN, 33 Jahre

Direktkandidaten der FDP: Christoph Stitz, Freie Wähler: Thomas Pfitzner, dieBasis: Johanna Otte

Dazu sitzt Torsten Kopelin (Linkspartei), der in Neustrelitz sein Wahlkreisbüro hat, im Schweriner Landtag. Er ist über die Linkspartei-Landesliste eingezogen.


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Neustrelitz Stadtgesellschaft, Debatten und Meinung

Meinung zum Projekt Schwimmhalle Neustrelitz

Symbolbild Schwimmhalle

Dies ist mein Beitrag zur Diskussion um den möglichen Bau einer Schwimmhalle in Neustrelitz. Den Artikel, der das Projekt und seinen Stand beschreibt gibt es hier in meinem Neustrelitz-Monitor.

Eine große Sache für eine kleine Stadt

An Anklam, Neubrandenburg, Dargun und Waren sieht man, dass die Idee eine Schwimmhalle zu bauen zur Zeit nicht außergewöhnlich oder innovativ ist. Trotzdem beschäftigt das Projekt die Neustrelitzer Stadtpolitik bereits und wird sie auch in Zukunft intensiv in Beschlag nehmen. Es sind jahrelange Diskussionen um Standorte, Machbarkeitsstudien, Kosten und Fördermittel zu erwarten, denn das Projekt ist nicht klein. Es geht hier um voraussichtlich ca. 10 Millionen Euro Baukosten und man dürfte dauerhaft hunderttausende Euro jährlich Kosten für den Stadthaushalt erwarten.

Es spricht nichts dagegen die Machbarkeit einer funktionalen Schwimmhalle für Vereine, Institutionen oder Schulen zu prüfen. Aber mir scheint, dass es hier nicht nur um Sachfragen geht.

abgeguckt?

In Anklam und Neubrandenburg braucht es Ersatz für eine bestehende alte Schwimmhalle. Der Bedarf ist also da und der Betrieb erprobt. Die Träger der Halle wechseln einfach nur Gebäude und Standort. Dargun und Waren liegen aber anders. In Dargun mit seinen knapp 5.000 Einwohnern wollte man wissen, ob eine kleine Schwimmhalle möglich wäre. Die Kosten waren aber zu hoch. In Waren gibt es bisher auch keine Vereins- und Schulschwimmhalle, aber mit der Müritztherme in Röbel eine nahe gelegene Alternative.

Was ist wohl der Grund dafür, dass der Schwimmhallen-Bau in der näheren und weiteren Umgebung von Neustrelitz gerade Konjunktur hat? Warum erfolgt das alles zeitgleich in den letzten Jahren? Gibt es eine gegenseitige Inspiration – oder anders ausgedrückt: Machen Viele das Gleiche, weil nichts Besseres für die Stadtentwicklung einfällt?

Nachvollziehbar sind Ersatzinvestitionen für Hallen aus den 1960ern bis 1980ern. Die werden jetzt, etwa 30-40 Jahre später eben sanierungsbedürftig. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Rostocker Eis- und Schwimmhalle (Oktober 2020 Neubaupläne).

Nutzen

Dort, wo sich eine Stadt zum ersten Mal überhaupt eine städtische Schwimmhalle zulegen möchte sieht die Sache aber anders aus. Es stellt sich die Frage, ob es plötzlich neuen Bedarf gibt oder ob ein schon lange bestehender Bedarf jahrelang ignoriert wurde.

In Neustrelitz wird von den Befürwortern argumentiert, dass ein Ort für Vereins- oder Schulsport schon lange benötigt wird. Warum wurde dann aber der Antrag erst Anfang 2019 gestellt? Die potenziellen Nutzer wie Schulen oder Wassersportler gibt es nicht erst seit Kurzem. Zumal in der Seenplatte die Städte vor Jahrzehnten mehr Einwohner hatten und die Betriebskosten für so eine Halle heute kaum günstiger sein werden als vor 5 oder 10 Jahren. Was hat sich also im Vergleich zu den Vorjahren geändert, außer dass in mehreren anderen Städten Schwimmhallen diskutiert und geplant wurden?

Fördermittel?

Vielleicht hat die Welt der Fördermittel-Programme aus Land, Bund und EU hat etwas hervorgebracht, was man für Schwimmhallen einsetzen kann. Man liest von 45-90% Förderung der Bausumme. Jedoch habe ich in der Presse von keiner besonderen MV-Landesförderung für Schwimmhallen gelesen.

Auf Bundesebene wurde erst im Februar 2020 ein milliardenschweres Programm zur Sanierung von Sportstätten, insbesondere Hallen- und Freibäder angekündigt. Der Grund ist das Hallen- und Freibadsterben. Laut DLRG schließen jährlich etwa 80 Hallen- und Freibäder in Deutschland. Woanders ist meist der Erhalt von bestehenden städtischen Schwimmhallen das Thema. Nach einer kurzen Recherche sieht man, dass deutschlandweit Schwimmhallen-Neubauten üblicherweise Ersatz für bestehende Gebäude sind.

Ein passendes Vorbild bei den Kosten?

Fördermittel und Baukosten sind für mich aber gar nicht das Ausschlaggebende. Was wirklich im Fokus liegen sollte sind die jährlichen Zuschüsse, die die Stadt aus dem Haushalt bestreiten müsste. Eintrittsgelder reichen für den laufenden Betrieb einer Schwimmhalle jedenfalls nicht aus.

Für Neustrelitz habe ich den Zuschuss geschätzt. Zugegeben grob laienhaft, aber ausgehend von realen Zahlen der Kostenanalysen von Dargun und Waren.

In Dargun wurden 220.000 € als städtischer Zuschuss erwartet, für eine kleine Halle. In Waren würden für die kleine Variante Betriebskosten von 750.000€ anfallen, während Einnahmen von 250.000€ erwartet werden. Der Rest wäre ein Zuschuss durch die Stadt Waren von 500.000€. Beides sind zeitlich aktuelle Schätzungen und Preisniveau und technischer Standard dürften gleich sein. Deshalb nehme ich an, dass auch in Neustrelitz ein Zuschuss von etwa einer halben Million € jedes Jahr realistisch ist.

Darauf kommen dann natürlich noch ein paar hunderttausend Euro an Kredittilgung für den Eigenanteil der Stadt. Und darauf wiederum Nutzungsgebühren für die Vereine und Eintritt für die Neustrelitzer Bürger ganz direkt.

Zum Vergleich: Eine halbe Million Euro ist die Hälfte von dem, was die Stadt für den Betrieb des Theaters ausgibt.

Die politische Dimension

Der Antrag wurde durch die SPD-Fraktion eingebracht, unterstützt durch Grüne, FDP und PulS. Zum ersten Mal zur Sprache kam er Anfang 2019. Im Mai 2019 waren Kommunalwahlen in MV und gleichzeitig stand die SPD in den Umfragen auf einem Tiefstand. Ich kann nur spekulieren, aber auf mich wirkt die Schwimmhallen-Idee wie ein schnelles Wahlkampfversprechen. Das Thema ist ja sehr wahlkampftauglich. Welcher Bürger wäre schon dagegen eine nahegelegene Schwimmhalle nutzen zu können? Mit einem Hinweis auf die Kosten im Stadthaushalt lässt sich schwer dagegenhalten. Die sind nun mal abstrakt.

In der Beschlussvorlage für die Stadtvertretung wird auf Anklam als Vorbild verwiesen. Mit einem dortigen Zuschuss von knapp 100.000€. Wie bereits erwähnt geht es in Anklam um Ersatz eines Schwimmhallen-Gebäudes, während sich sonst nicht viel ändert. Ich halte Dargun und Waren für den besseren Vergleich, denn wie in Neustrelitz geht es darum Gebäude + Träger- und Nutzungskonzept völlig neu zu erschaffen. Diesen Aspekt konnte ich in der Beschlussvorlage nicht lesen.

Allein, dass die Machbarkeitsstudie im deutlich kleineren Dargun mit einer kleinen Schwimmhalle einen Zuschuss von 220.000€ verursachen würde, sollte stutzig machen. Immerhin aber wurde derjenige, der 2016 mit der Idee einer Schwimmhalle Wahlkampf gemacht hat, am Ende Darguner Bürgermeister.

Fazit

Ob nun kurzsichtiges Wahlversprechen oder nicht. Die Idee einer Schwimmhalle in Neustrelitz ist grundsätzlich positiv. Schwimmen auch im Winter zu ermöglichen steigert die Lebensqualität in der Stadt. Der Nutzen wäre vorhanden und ich bin offen dafür das Projekt weiter zu verfolgen. Die Machbarkeitsstudie solle aber schnell Klarheiten über die Kosten schaffen. Ich erwarte jedoch die gleiche Offenheit für ein mögliches Einstellen des Projektes, wenn sich zeigt, dass die Kosten den Nutzen übersteigen. Oder wenn das gleiche Geld woanders besser eingesetzt ist.

Mir scheinen die größten Befürworter der Schwimmhalle genau diejenigen zu sein, die sich an anderer Stelle als die größten Skeptiker erweisen. Ich dagegen plädiere für sachliche Argumente.

Übrigens, ich selbst bin Anfang der 2000er Jahre auch im Sportunterricht in Neustrelitz geschwommen. Im Sommer, in der Badeanstalt am Glammi, was ich auch für heutige Schüler zumutbar halte. Schwimmen habe ich schon vorher in einem anderen See gelernt. Ich gebe also gerne zu, dass ich da bezüglich des Schulsport-Arguments ein wenig voreingenommen bin.

Klares Wasser im Glambecker See… Sogar im Hochsommer!
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