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Bauprojekte und Stadtentwicklung Neustrelitz

Umbau und Erweiterung der IGS „Walter Karbe“

Der Schule IGS Walter Karbe in Neustrelitz-Kiefernheide stehen umfangreiche Bauarbeiten bevor.

  • Beginn: ab 2024
  • Kosten: 9-11 Millionen €
    (4 Millionen Umbau, 700.000€ Container-Ausweichquartier während des Umbaus, 4-6 Millionen für einen Erweiterungsbau)
    Es wird mit etwa 3-4 Millionen € Fördergeld gerechnet.

Worum geht es?

Die Integrierte Gesamtschule „Walter Karbe“ verschreibt sich besonders der Inklusion und Integration. 17% der Schüler haben Förderbedarf und es gibt Kompetenzen in der DaZ-Intensivförderung (Deutsch als Zweitsprache) sowie Vorklassenbildung (für Kinder, die noch nicht den körperlichen und seelischen Anforderungen der Schule genügen). Außerdem ist sie MINT- und Berufswahlsiegelschule, die auch Ganztagsbetreuung anbietet.

Sie steht vor bedeutenden Bauvorhaben zur Verbesserung ihrer infrastrukturellen und pädagogischen Voraussetzungen. Die geplanten Maßnahmen umfassen die Digitalisierung der Schule zur Verbesserung der technischen Ausstattung, Brandschutzmaßnahmen, Raumoptimierung, Anpassungen für die Inklusion wie barrierefreie Zugänge und akustische Verbesserungen sowie die Sanierung bestehender Strukturen, um den gestiegenen Raumbedarf zu decken.

Aktuell besuchen 473 Schüler in 19 Klassen die Schule, wobei ein Bedarf für eine Erweiterung auf 21 Klassen besteht, um den pädagogischen und inklusiven Anforderungen gerecht zu werden. Etwa 17% der Schüler haben einen diagnostizierten Förderbedarf. Die Schule bietet ein breites Spektrum an spezialisierten Unterrichtsbereichen, darunter MINT-Fächer, die durch experimentelle Lernangebote ergänzt werden, und legt einen besonderen Fokus auf die Berufsorientierung.

Die bestehenden Raumprobleme führen zu Einschränkungen im Unterrichtsalltag, darunter eine begrenzte Durchführung von Klassenverbandunterricht und gruppenorientierten Lernformen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, gibt es temporäre Lösungen wie die Nutzung von Räumlichkeiten im Hortgebäude und die kontinuierliche Nutzung der Aula in Betracht.

Die Zielsetzung des Bauvorhabens und der pädagogisch-räumlichen Konzeptentwicklung ist die Schaffung einer modernen, zukunftsorientierten Lernumgebung, die vielfältige Unterrichtsformen unterstützt und individuelle Lernprozesse fördert. Dies soll durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nutzern, Bauherr und Planern im Rahmen eines Masterplans erreicht werden, der die Schnittstelle zwischen pädagogischem Konzept und Lernumgebung neu definiert und optimiert.

Was wird gemacht?

Am 23. Januar 2024 besprach der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau die geplanten Projekte zur Umgestaltung der IGS im Hinblick auf Inklusion und Raumbedarf. Das Gesamtprojekt ist in Einzelprojekte (IGS 1, 2 und 3) unterteilt. Sie umfassen den Umbau der IGS zu einer Inklusionsschule (IGS 1), die Errichtung eines Ausweichquartiers am Standort in Containerbauweise (IGS 2) und einen Erweiterungsbau zur langfristigen Deckung des Raumbedarfes (IGS 3).

IGS 1 zielt darauf ab, die Schule durch barrierefreie Erschließung, taktile und akustische Anpassungen sowie Brandschutzmaßnahmen für Schüler mit sensorischen und körperlich-motorischen Einschränkungen umzubauen. Das Investitionsvolumen beträgt ca. 4 Mio. Euro, mit einem Realisierungszeitraum von 2024 bis 2025.

Das Projekt IGS 2, ein Ausweichquartier, soll während des Umbaus zur Inklusionsschule und zur Minderung des bestehenden Klassenraummangels dienen. Das Quartier, bestehend aus sechs Klassenzimmern und Sanitäranlagen, soll schnellstmöglich, bis September 2024, realisiert werden, mit Kosten von ca. 700.000 Euro.

IGS 3, der Erweiterungsbau, reagiert auf erhöhte Raumbedarfe und die Anforderungen einer Inklusionsschule. Neue Fachkabinette sind geplant, basierend auf einem pädagogischen Konzept. Die Realisierung soll durch Förderprogramme unterstützt werden, mit Investitionskosten zwischen 4 und 6 Mio. Euro. Der Fördermittelantrag muss bis zum 31. Dezember 2024 gestellt werden.

Dabei wird mit etwa 3-4 Millionen € Fördergeld gerechnet.

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Bauprojekte und Stadtentwicklung Neustrelitz

Der Turmbau zu Neustrelitz – teilweiser Wiederaufbau des verlorenen Schloss

Neustrelitz ist für sein historisches Stadtbild bekannt, aber mit dem verloren gegangenen Schloss fehlt ein wichtiger Teil. Der Schlossturm wird nun nach altem Vorbild neu aufgebaut. Nach Fertigstellung wird er als Ausstellungsgebäude und Aussichtsturm dienen. Dies ist ein Überblick über das Projekt und seine Hintergründe.


Das Doppelprojekt

Es handelt sich eigentlich um zwei eng zusammenhängende Projekte. Das eine ist der Schlossturm, der in Verantwortung der Stadt Neustrelitz gebaut wird. Das andere ist das Projekt Schlosskeller, welches durch das Land Mecklenburg-Vorpommern realisiert wird.

Schlossturm

Nüchtern betrachtet handelt es sich um ein Gebäude, das eine Grundfläche von 10,5 x 10,5 Metern und eine Höhe von 53 Metern haben wird. Damit ist es sogar etwas höher als der Turm der Neustrelitzer Stadtkirche, welcher zur Zeit die Innenstadt von Neustrelitz weit sichtbar dominiert. Der neue Turm wird in der Grundform und an der Außenfassade eine möglichst originalgetreue Kopie des historischen Schlossturms sein. Auch der Standort entspricht dem Original, wobei sogar die historischen Fundamente wahrscheinlich für den neuen Bau mitgenutzt werden, da sie als stabil genug einschätzt wurden.

Etwa auf der halben Höhe, in 24m und zusätzlich in 43m wird es Aussichtspunkte geben. Neben einer Treppe, um bis nach ganz oben zu gelangen ist ein Aufzug geplant, der die 2-3 Etagen im Inneren verbindet. Dort werden auf ca. 100 qm Ausstellungsräume untergebracht, die sich aller Voraussicht nach um die Bedeutung als „Ort der Demokratiegeschichte“ drehen wird. Diesen Titel hat der noch leere Schlossberg bereits erhalten. Im alten Schlossgebäude wurde nämlich die erste demokratische Verfassung Deutschlands nach dem Ende der Monarchie in Kraft gesetzt. Hier tagte der Landtag des neu gegründeten Freistaat Mecklenburg-Strelitz. Außerdem war in diesem Parlament zum ersten Mal in Deutschland eine Frau Mitglied. Ihr Name war Erna Weiland.

Die Ausstellung wird zur Zeit erarbeitet und eventuell wird auch die Geschichte des Schlosses einen Platz finden. Eine Heizung wird übrigens wird nicht eingebaut, so dass die Räume vor allem in den warmen Monaten Besucher einladen. Letztendlich wird es ein modernes Gebäude mit historischer Fassade und kultureller Nutzung werden.

Schlosskeller

Der alte Schlosskeller ist seit einigen Jahren abgesperrt. Er wird mit einer Betondecke überspannt, wodurch die Fläche wieder begehbar und auch gestaltet werden kann. So ist zum Beispiel eine Begrünung dieser Kellerabdeckung denkbar. Auch die Kellergewölbe sollen über Treppen betretbar sein. Das Teilprojekt wird im Wesentlichen durch das Land MV als Eigentümer umgesetzt. Die Stahlbetondecke könnte ohne Schaden für die historische Substanz wieder abgebaut werden, falls es in der Zukunft einen anderen Nutzungswunsch gibt.

Geplanter Zeitablauf

Mit folgendem Zeitablauf wurde Anfang 2022 gerechnet. Mittlerweile ist es aber nicht mehr zu schaffen!

  • 2023 im Herbst, nach den Schlossfestspielen:
    Bauabschnitt 1 des Schlosskellers
    Beräumung des Schlosskellers (jahrzehntelang wurden Schutt und Müll abgelagert)
    -> Dauer ca. 8 Monate.
  • 2024 nach Abschluss der Kellerberäumung: Start für Turmbau
  • 2027: geplante Fertigstellung des Turms
  • Ab 2027: Bauabschnitt 2 des Schlosskellers:
    Abdeckung des Kellers, Nutzbarmachung des Inneren und Gestaltung der Oberfläche
    -> Dauer ca. 8 Monate

Das Gesamtprojekt wäre somit frühestens 2028 abgeschlossen. Realistisch bei solchen Projekte ist aber eine Verspätung, so dass davon auszugehen ist, dass der neue Schlossturm und die gestaltete Fläche auf dem Schlosskeller zum Ende des Jahrzehnts im vollen Glanz erstrahlen werden.

Hintergrund

Als Residenzstadt eines Herzogtums hatte Neustrelitz ein Schloss. Es wurde ab 1726 gebaut und später durch einen Anbau vergrößert, zu dem auch ein Turm gehörte. Dieser war nach des Vorbild des Schloss Charlottenburg in Berlin errichtet worden. Dazu gehörte ein Park – der „Schlossgarten“ und eine Reihe von Gebäude, die mit dem Schloss in Verbindung standen. Zum Beispiel die Schlosskirche, das Theater oder der Marstall zur Unterbringung von Pferden und Fuhrwerken.

Am Kriegsende 1945 brannte das Schloss aus. Es wurde einige Jahre später abgerissen, denn im neuen politischen System nach dem Krieg gab es keine Chance auf einen Wiederaufbau der Brandruine. Stattdessen wurde es als Baumaterial für neue Gebäude verwendet und auf der Flächen wurden einfache Gebäude – „Baracken“ – errichtet in denen Büros untergebracht waren. Sie standen über die DDR-Zeit bis in die 1990er Jahre hinein. In Neustrelitz erzählte man über den Schlossberg in Anlehnung an den Architekturstil: „Früher stand hier Barock, heute Barack“.

Nach der Wiedervereinigung wurden die Baracken nicht mehr benötigt und ebenfalls abgerissen. Die Fläche war nun leer und es kam die Frage auf, wie dieses Grundstück direkt am Schlossgarten genutzt werden soll. Es wurden Ideen gesammelt, aber bald kamen auch Forderungen nach einem Wiederaufbau des alten Schlosses auf.

Erste Ansätze für die Nutzung des Geländes

Ab den 2000er Jahren wurde der Schlossberg zeitweise für Veranstaltungen genutzt. Man errichtete eine „Schlossattrappe“ aus Gerüsten und Plane und eine Stahlkonstruktion, die an den Schlossturm erinnerte. Dies diente als Kulisse für die 2001 gestarteten Schlossgartenfestspiele oder andere Ereignisse wie z.B. die Übergabe der Abiturzeugnisse an Schüler des Neustrelitzer Gymnasium Carolinum.

Seit den 2010er Jahren hat das Land Mecklenburg-Vorpommern mehrere Restaurierungsprojekte durchgeführt, um den Schlossgarten und das umliegende Gebiet weitgehend im historischen Stil wiederherzustellen. Jahr für Jahr wurde gearbeitet. Skulpturen wurden wieder an altem Platz aufgestellt, Brunnen und Gartenmauern wurden instand gesetzt und Wege und Baumreihen restauriert. Neben der Sanierung des alten Kavalierhaus wurde die von Marstall und Orangerie begonnen.

Konkrete Planungen des Landes

Das (leicht erhöhte) Gelände, auf dem das ehemalige Schloss stand ist allgemein als „Schlossberg“ bekannt. Die Fläche auf dem sich das Schloss befand ist zweigeteilt. Zum einen ein großer, leerer begehbarer Platz und zum anderen ein wegen Einsturzgefahr abgesperrter Bereich auf dem die Reste der Schlosskeller befinden.

Auch hier wollte das Land eine Neugestaltung und rief 2013 einen Architektenwettbewerb aus. Mehrere Entwürfe gingen ein und wurden von einer „Fach und Sachpreisjury“ bewertet. Das Sieger-Projekt sah eine Konstruktion aus „80 Holzmasten und sich im Winde bewegenden Volants“ (Fahnen) mit jeweils 16-18m Höhe vor. Die Schlosskeller sollten mit Sand verfüllt und die Fläche zu einer Blumenwiese werden.

Dieser Entwurf wurde jedoch abgelehnt (insbesondere durch den Residenzschlossverein). Nachdem es auch Bedenken zu Technik und Kosten gab, wurde der 2. Preis des Wettbewerbs genutzt. Dies war das Projekt „Bellevue“, das deutlich zurückhaltender war, aber ebenfalls eine Verfüllung der noch erhaltenen Schlosskeller vorsah. Somit stand im Jahr 2014 der Plan des Landes Mecklenburg-Vorpommern für die Umgestaltung des Schlossbergareals.

Landes-Plan wird abgelehnt

Es regte sich jedoch Widerstand in Neustrelitz. Hauptaugenmerk lag dabei die Kritik an der Versiegelung des Schlosskellers. Er sollte mit speziellem Sand aufgefüllt werden, wobei der Beginn der Arbeiten für März 2018 geplant war. Obwohl betont wurde, dass der Sand in späteren Generationen entfernt werden könne, wäre der Zugang zum Keller als letztem originalen Überrest des Schlosses dauerhaft verloren gegangen. Zudem hätte die Investition die Umsetzung jeglicher Ideen und Wünsche einer Wiederbebauung des Schlossbergs nahezu unmöglich gemacht und die Diskussion um einen Wiederaufbau des Schlosses für Jahrzehnte beendet.

Einige Neustrelitzer Bürger, insbesondere der Residenzschlossverein und Mitglieder der Stadtvertretung lehnten daher die Verfüllung des Schlosskellers ab.

Im Oktober 2017 legte die Fraktion der LINKE in der Stadtvertretung einen Antrag vor, dass die Stadt die Verfüllung der Keller verhindern solle. Er sollte beräumt und mit „archäologischen Sichtfenstern“ erlebbar gemacht; die vorhandenen Fußböden des Erdgeschoss erhalten werden. Hier wurde auch der originalgetreue Wiederaufbau des Schlossturmes erwähnt und eine Ausstellung zur Demokratiegeschichte des Ortes angeregt. (Im Bezug auf die erste in Kraft getretene demokratische Landesverfassung in Deutschland.)

Die Vorlage wurde zunächst nur beraten. Im späteren Verlauf wurde ein „Gedankenaustausch zum Schlossareal“ am 29.1.2018 (Dem Jahrestag der Verabschiedung besagter Landesverfassung) vorgeschlagen und durch die „Stiftung Mecklenburg“ veranstaltet.

Auf dieser ersten „Schlossbergkonferenz“ wie sie später genannt wurde und danach jährlich stattfand, bekam die Idee des Keller-Erhalt und des Schlossturms eine so große Zustimmung, dass sie weiterverfolgt wurde. Der Antrag in der Stadtvertretung fand eine Mehrheit.

Damit standen die Stadt Neustrelitz und das Land Mecklenburg-Vorpommern, genauer gesagt dem Finanzministerium unter Minister Brodkorb (SPD) im Konflikt. Die Stadt lehnte den Plan des Landes ab.

Der Kompromiss

Im Frühjahr 2018 kam es zu einem Treffen zwischen Vertretern von Stadt und Land, nach dem alle Pläne für die Baumaßnahmen gestoppt wurden.

Im Laufe des Jahres 2018 wurde schließlich ein Kompromiss gefunden: Der Keller wird nicht verfüllt und das Umgestaltungskonzept „Bellevue“ wird verändert. Außerdem durfte der Turm des historischen Schlosses gebaut werden.

Ein Grundstück aus dem Landeseigentum soll auf die Stadt Neustrelitz übergehen, um dort um einen Turm bauen zu können. Außerdem wird eine bestimmte Summe an Fördergeld versprochen. Der Deal lautete: Neustrelitz darf sich den Wunsch erfüllen, aber das Land gibt die Verantwortung für laufende Kosten ab.

Es gab danach noch Diskussionen über die Außengestaltung des Turms: Sollte er entweder mit einer Kopie der historischen Fassade oder als Verweis auf das alte Schloss gestaltet werden? Letztendlich setzte sich die historische Form später durch.

Nach weiteren Jahren der Planung und Verzögerungen könnten die Arbeiten auf dem „Schlossberg“ nun im Jahr 2024 beginnen.

Investitionskosten

Die Gestaltung des Schlossareals (inkl. Kellerdecke), die durch das Land finanziert wird, wurde Ende 2022 auf 7 Millionen € geschätzt.

Der Schlossturm wird mit Stand Januar 2024 auf 9,5 Millionen € geschätzt (Bis zu den allgemeinen Baukostensteigerungen 2022 hatte man mit 7 Millionen € gerechnet.) Zur Finanzierung wurden vom Land und vom Bund insgesamt 6,5 Millionen € als Fördermittel Aussicht gestellt. Der Rest von 3 Millionen € würde zum einen als Eigenanteil der Stadt und zum anderen durch private Spenden finanziert werden. Die Spendenbereitschaft ist groß. Vor einem sicheren Baubeginn können jedoch noch keine Spenden gesammelt werden.

Die meisten Grundstücke und Gebäude im Umfeld gehören dem Bundesland MV, weil das Schloss und das ehemalige „Residenzviertel“ staatliches Eigentum des einst unabhängigen Landes Mecklenburg-Strelitz mit der Landeshauptstadt Neustrelitz waren. Daher erklärt sich der Beitrag durch das Land. Die nationale Bedeutung, die die Mittel aus dem Bundeshaushalt rechtfertigen, ergibt sich aus der Geschichte des Schlosses in dem einerseits die erste Frau in Deutschland Parlamentsmitglied war und einerseits die erste demokratische Verfassung Deutschlands nach dem Ende der Monarchie verabschiedet wurde.

In der Vereinbarung mit dem Land MV zum Schlossberg ist geregelt, dass sich das Land zwar an den Baukosten beteiligt, aber danach keine laufende Kosten für die Bewirtschaftung wie z.B. Besucherservice übernimmt. Dazu wird das Grundstück, auf dem der Turm stehen soll, an die Stadt verkauft. Die Idee aus der Stadtverwaltung ist, dass die Stadt alle Kosten übernimmt, die sich auf das Gebäude beziehen (100.000€ pro Jahr Schätzung 2022). Die Besucherservices zur Ausstellung und Aussichtsplattform sollen dagegen auf Vereinsbasis, evtl. im Ehrenamt erfolgen.

Historischer Zeitablauf

1945Schlossbrand
1948-50Abriss der Schlossruine
DDR-ZeitProvisorische Bauten („Baracken“) zur Unterbringung von Büros für öffentliche Einrichtungen stehen auf dem Areal
1990erAbriss der Baracken, Forderungen nach Wiederbebauung
2001Bau der Stahlkonstruktion und der „Schlossattrappe“. Nutzung der Fläche für Veranstaltungen.
2000er Jahreverschiedene Ideen und Architekten-Wettbewerbe zur Neugestaltung des leeren Schlossberg
Abbau von „Schlossattrappe“ und Turm-Konstruktion um 2010.
2011-2019Beginn der Restaurationsprojekte im Schlossgarten.
Konkretere Forderungen nach einem Wiederaufbau des Schlosses mit historischer Fassade. Als Vorbild diente die Rekonstruktion von Potsdamer Stadtschloss (2010-2013) und Berliner Stadtschloss als Humboldt-Forum (2012-2020)
2014Architektenwettbewerb des Landes zur Gestaltung des Schlossareals. Das von einer Jury ausgesuchte Sieger-Projekt wurde verworfen. Das zweitplatzierte Projekt „Bellevue“, erhielt den Zuschlag.
2017Vorbereitungen zur Umsetzung Landes-Plans laufen. In der Stadtvertretung Neustrelitz wird jedoch diskutiert, die Verfüllung des Schlosskellers abzulehnen. Zusätzlich wird der Wiederaufbau des Schlossturms als Ausstellungsraum für die Demokratiegeschichte des Ortes angeregt.
Januar 2018Am 29.1.2018 findet die erste „Schlossbergkonferenz“ statt. Eine Diskussionsplattform in der sich die Idee des Schlossturms durchsetzte.
Februar 2018Der Konflikt um den Schlossberg spitzt sich zu. Vorbereitungen für die Verfüllung mit Fließsand laufen. Im Februar beschließt die Stadtvertretung jedoch, dass diese verhindert werden solle.
Frühjahr 2018Es kommt zu entscheidenden Treffen zwischen Vertretern von Neustrelitz und dem Finanzministerium
Oktober 2018Einigung zwischen der Stadt Neustrelitz und Mecklenburg-Vorpommern!
Auf die Keller-Versiegelung wird verzichtet und es gibt die Möglichkeit einer Bebauung mit dem Schlossturm und Fördermittel dafür. (Wenn sich die Stadt Neustrelitz selbst darum kümmert.)
Frühjahr 2019Diskussionen um die Außengestaltung des Turms.
Im März Gründung des Schloss-Beirat zur Vernetzung von Neustrelitzer Stadtvertretern und Vertretern von Vereinen, Landkreis, Bundes- und Landespolitikern
Dezember 2019Vereinbarung zwischen der Stadt Neustrelitz und dem Land Mecklenburg-Vorpommern wird offiziell geschlossen
2021Der Vorentwurf für den Schlossturm wird vorgestellt. Der 53m hohe Turm soll äußerlich nach historischem Vorbild gestaltet werden und einen Pavillon für den Eingangsbereich erhalten.
Der Schlossberg wird offiziell zum „Ort der Demokratiegeschichte“ erklärt.
Januar 2022Erster Vorschlag der Stadtverwaltung zur Finanzierung des Betriebs: Gebäudekosten durch die Stadt und Besucherservice durch ehrenamtliche Arbeit.
Mitte 2022Inflation bei Baukosten und Befürchtungen zur Finanzierbarkeit führen dazu, dass der Pavillon für den Eingangsbereich zum Turm eingespart wird.
Februar 2023Die Stadtvertretung Neustrelitz beschließt, dass das Turmbauprojekt besondere Priorität für die Stadt hat.

Zeitliche Dimensionen

Nach dem Abriss der provisorischen Bebauung in den 1990ern war ca. 20 Jahre unklar, was auf dem Gelände passieren wird. Dann gab es einen Plan der Landesverwaltung, der aber in Neustrelitz kurz vor Baubeginn 2018 verhindert wurde. Man einigte sich noch im selben Jahr auf einen neuen Plan. Danach vergingen 5 Jahre bis der Baubeginn in Sicht kam.

Von den ersten offiziellen Überlegungen zur Bebauung des Schlossberges in Form von Architektenwettbewerben werden bei der Fertigstellung 2027/28 etwa 30 Jahre vergangen sein. Von der Entscheidung zum Bau des historischen Turm bei Amtsantritt des Großherzogs 1904 bis zur Bauabschluss vergingen dagegen nur 5 Jahre.

Somit ist der Schlossberg nicht nur Ort der Demokratiegeschichte. Der Turmbau von Neustrelitz zeigt einerseits, dass demokratische Prozesse viel länger brauchen. Andererseits zeigt es aber, dass eine Landesregierung heute nicht so einfach über eine Stadt entscheiden kann – wenn sich fähige Menschen dem entgegenstellen.


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Solarparks in Neustrelitz

In Neustrelitz gibt es zur Zeit 7 Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen, die sich im gesamten Stadtgebiet verteilen. Zuletzt kam 2023 ein weiterer Solarpark im ehemaligen Kiestagebau Sophienhof dazu. Hier stelle ich alle im Überblick und einzeln vor.

Übersicht

Karte mit Solarparks in Neustrelitz, Erstellt von Robert Behrendt mit Kartenmaterial von openstreetmaps
Karte mit Solarparks in Neustrelitz, Erstellt von Robert Behrendt mit Kartenmaterial von openstreetmaps
Name/InfosNennleistung
Netzeinspeisung / Jahr
Penzliner Straße
(am Krankenhaus, ehemaliger Kasernenstandort)
Bau: 2009
Gesamtgröße: 25 ha
Betreiber: IBC Solar (BY)
Leistung: 8,09 MWp
Einspeisung: 6846 MWh
Am Kamp
(Nähe Bürgerseen)
Bau: 2010
Gesamtgröße: 0,83 ha
Betreiber: Stadtwerke Neustrelitz (MV)
Leistung: 1,004 MWp
Einspeisung: 1064 MWh
Domjüchsee
Bau: 2011
Gesamtgröße: 7 ha
Betreiber: Stadtwerke Neustrelitz (MV)
Leistung: 2,845 MWp
Einspeisung: 2300 MWh
An der B193 nach Norden
Bau: 2014
Gesamtgröße: 6 ha
Betreiber: SolarArt (BY)
Leistung: 1,81 MWp
Einspeisung: 1567 MWh
An der Bahnlinie Neustrelitz-Berlin
(bei Klein Trebbow)
Bau: 2020
Gesamtgröße: 6 ha
Betreiber: Enerparc (HH)
Leistung: 5,787 MWp
Einspeisung: 5450 MWh
Sophienhof Nord 1
Bau: 2020/21
Gesamtgröße: 9,7 ha
Betreiber: EnBW (BW)
Leistung: 8,8 MWp
Einspeisung: 8300 MWh
Sophienhof Nord 2
Bau: 2023
Gesamtgröße: 8,6 ha
Betreiber: EnBW (BW)
Leistung: 6 MWp
Einspeisung: 5600 MWh
Summe Gesamtgröße: 63,43 haLeistung: 34,4 MWp
Einspeisung: 31.0000 MWh

Quellen: Stadtwerke (Am Kamp und Domjüchsee), Wikipedia (Penzliner Str), Eigene Recherche bei Betreibern SolarArt, Enerparc und EnBW (Solarpark an der B193, Solarpark an Bahnstrecke, Sophienhof Nord 1 und 2) und eigene Schätzungen (Netzeinspeisungen Sophienhof)

Nennleistung in MWp: Generierte Leistung, die dauerhaft maximal generiert werden kann (p= „peak“ -> Spitze, somit Spitzenleistung).

geschätzte Netzeinspeisung: Bei Solarmodulen ist die tatsächlich generierte Strommenge natürlich vom Wetter und vom Sonnenstand abhängig. 1000 MWh = 1000.000 kWh. Ein 2 Personen-Haushalt in Deutschland verbraucht ca. 2000 bis 3500 kWh im Jahr. Mit 1000 MWh im Jahr können somit theoretisch ca. 350 2-Pers.-Haushalte versorgen.

Über die Anlagen in Neustrelitz

Mehr Leistung pro Fläche

An den Werten kann man ablesen wie unterschiedlich leistungsstark Solarparks sind. Die abweichende Leistung pro ha ergibt sich hier auch daraus wie eng die Module stehen, doch der Hauptgrund ist aber die Entwicklung der Solarmodul-Technik. So ist der Solarpark an der Bahnstrecke nach Berlin (gebaut 2020) zwar kleiner als der am Domjüchsee (gebaut 2011), bringt aber mehr als doppelt so viel Leistung!

Auch ein anderer Fakt ist bemerkenswert, obwohl ihn wahrscheinlich kaum ein Neustrelitzer vermuten würde. Der Solarpark Penzliner Str. (am Krankenhaus) ist mit seinen 25 ha zwar immer noch der größte in ganz Neustrelitz, aber nicht mehr der leistungsfähigste! Am bzw. im Kiestagebau Sophienhof steht eine nagelneue Anlage, die in etwa halb so groß ist wie der auf der ehemaligen Kaserne, aber dennoch mehr Leistung bringt!

Stadtwerke Neustrelitz spielen nur kleine Rolle

Mit IBC Solar aus Bad Staffelstein, EnBW und Enerparc in Hamburg werden die Neustrelitzer PV-Freiflächenanlagen hauptsächlich von großen Investoren außerhalb der Landesgrenzen betrieben. Die Stadtwerke haben hier nur eine kleine Rolle. Zwar waren sie früh dran (2010/2011), aber nicht die ersten, die in Neustrelitz PV-Freiflächenanlagen eingerichtet haben. Die Stadtwerke betreiben im heutigen Maßstab mit „Domjüchsee“ und „Am Kamp“ eher kleine Solarparks, die ab 2023 zusammen nur 11% der installierten Nennleistung aller Solarparks ausmachen.

Flächen

Die PV-Anlagen wurden und werden hauptsächlich auf alten Militär- oder Abbaugebieten aufgestellt. Die einzige landwirtschaftlicher Fläche, die bebaut wurde, liegt in einer Gegend, die eher unfruchtbare Böden hat.

Gesamtflächen der Solarparks: 63,2 ha (Ein Quadrat von 800 x 800 m, das ist knapp das Fünffache des Glambecker Sees oder weniger als ein Fünftel des Zierker Sees)

Die Gesamtfläche von Neustrelitz liegt bei 139.900 ha und die Solarparks nehmen also 0,045%, des Stadtgebietes ein. Als Verkehrsfläche sind 4,1% des Stadtgebietes ausgewiesen (laut Wohnungsmarktstrategie 2022).

Warum Freiflächenanlagen und keine Dachanlagen?

Hausanlagen lohnen sich zur Zeit nicht, weil die garantierte Einspeisevergütung mittlerweile sehr niedrig ist und der Bau auf dem Dach teuer ist. Eigentlich lohnen sie sich nur noch für den Eigenverbrauch, aber auch die dafür notwendige Speichertechnik kostet. Die Bundesregierung plant Gesetze auf den Weg bringen, aber es ist noch unklar wie die aussehen werden. Werden Solardächer auf Neubauten zur Pflicht? Oder wird das zurückgenommen, weil die Baupreise dann noch weiter in die Höhe schnellen?

Vor- und Nachteile für die Stadt

Weder die Vor- noch die Nachteile für die Bewohner der Stadt Neustrelitz durch die Solarparks auf dem Stadtgebiet sind richtig greifbar. Argument Nr. 1 für Solarparks ist der weltweite Klimaschutz. Für diesen ist allerdings CO2-Mengenmäßig Deutschland mit seinen 1,8% Ausstoß nur wenig ausschlaggebend. Geschweige denn Neustrelitz. Die Kleinstadt kann zumindest von sich behaupten, dass sie ihren Beitrag Zur Strom-Energiewende getan hat. Zusammen mit der Erzeugung im Biomasseheizkraftwerk sowie den kleineren Solaranlagen kann man sich von der Bilanz her selbst regenerativ versorgen und exportiert auch noch erneuerbaren Strom. Dahingehend hat die Stadt somit einen Vorteil für das Image der Stadt.

Der Flächenverbrauch fällt mit 0,05% der Stadtfläche nicht ins Gewicht, denn das Stadtgebiet ist ohnehin Verhältnis zur Einwohnerzahl sehr groß und hat viel Wald hinter dem man viel „verstecken“ kann. Meist liegen die Solarparks abseits und sind praktisch unsichtbar. Es werden auch keine wertvollen Flächen damit bebaut. Nur die Solaranlage an der Penzliner Str., zwischen Innenstadt und Krankenhaus, wäre aus heutiger Sicht Bauland in sehr guter Lage. Als solches ist es aber für die Zukunft nicht verloren, denn Solarmodule sind schnell abgebaut. Wenn die Anlage in den 2030er Jahren aus der EEG-Förderung herausfällt kann der Eigentümer entscheiden, ob er neue, leistungsfähigere Solarmodule aufstellt (Repowering) oder auf eine Bebauung der Grundstücke hinarbeitet. Ähnliches gilt für die Anlage am Domjüchsee, obwohl eine großflächige Bebauung so weitab vom Zentrum schwer vorstellbar ist.

Ein unmittelbarer Vorteil von Solarparks für eine Stadt ist erst seit kurzem möglich. Bis 2021 durfte ein Investor der Gemeinde in der er einen Solarpark setzen wollte keine finanzielle Beteiligung anbieten. Dies war nach Korruptionsgesetzen nicht möglich, denn Verantwortliche in einer Stadtverwaltung hätten sich strafbar gemacht, wenn sie Investoren die Geld anboten den Vorzug gegeben hätten. Seit der EEG-Gesetzesänderung haben die Kommunen nun Spielraum für so eine „Vorteilsnahme“. Es gibt keine Pflicht zur finanziellen Beteiligung, aber eine Gemeinde sollte im Interesse der Bürger nur mit den Investoren zusammenarbeiten, die Extra-Geld für den Haushalt anbieten. In Neustrelitz sind die meisten Solarparks ohne diese Möglichkeiten gebaut worden. Nur beim neuesten, für 2023 geplante Solarpark Sophienhof Nord 2 durfte der Investor eine Kommunalbeteiligung anbieten. Etwa 11.000 Euro dürften dadurch jährlich in den Stadthaushalt fließen.

Wie ist die Situation im Strelitzer Land?

In der Strelitzer Region gibt es überall verstreut Solarparks, z.B. an der Bahnstrecke nach Neubrandenburg oder auf dem Gelände der alten Ziegelei in Woldegk. Projektentwickler suchen fieberhaft nach Standorten für weitere, immer größere Freiflächenanlagen Z.B. in Mirow oder in Feldberg und Woldegk, wo Hunderte Hektar angefragt wurden. Der zweite Solarboom ist besonders in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im vollen Gange. Die Planungen für Solarparks der Vorjahre nehmen bereits konkrete Gestalt an und es ist absehbar, dass „Solarfelder“ ein normaler Anblick werden. Auf den Feldern gibt es dann einen Wechsel zwischen Weizen, Raps, Zuckerrüben, Solar, Mais etc. Dabei gilt die Solarenergie als landschaftsschonende Alternative zu Windkraftanlagen und zum Anbau von Mais als Energiepflanze für Biogasanlagen.

Auch in Neustrelitz ist der deutschlandweite Trend beim Ausbau von Solarenergie erkennbar. Um 2011 herum gab es den ersten Boom, danach einen Einbruch. Danach ist der Zubau an installierter Leistung wieder langsam gestiegen. In MV ist diese Entwicklung (wer hätte es gedacht?) mit ein paar Jahren Verzögerung eingetreten. Die „zweite Welle“ wurde in Neustrelitz 2020 eingeleitet. Neustrelitz folgt damit grob dem Bundestrend beim Ausbau von Solarenergie.

Zubau Solarleistung in Deutschland 2005 bis 2021. Datenquelle: energy-charts.info
Zubau Solarleistung in Mecklenburg-Vorpommern 2005 bis 2021. Datenquelle: energy-charts.info
Zubau Solarleistung in Neustrelitz 2005 bis 2021 (ohne Klein/Dachanlagen)

Infos zu den einzelnen Solarparks

Solarpark Penzliner Straße

Zwischen Krankenhaus, Penzliner Straße und Dr.-Schwendtner-Straße liegt der älteste und von der Fläche her größte Solarpark in Neustrelitz. Durch seine Lage nahe der Innenstadt ist er wohl auch der Bekannteste. Hier stand bis in die 1990er Jahre eine riesige Kasernenanlage, die in den 1930er Jahren gebaut und bis 1993 durch das sowjetische Militär genutzt wurde. Nach dessen Abzug fand sich kein Käufer für das Gelände. Die Gebäude wurden deshalb abgerissen. 2009 baute ein Investor den jetzigen Solarpark, nachdem er die letzten Altlasten wie Kampfmittelreste beseitigt hatte. Die Anlage wird durch die IBC Solar aus Bad Staffelstein (Bayern) betrieben.

  • Ehemaliges Militärgelände (Altlastenbeseitigung war notwendig)
  • Betreiber: IBC Solar (Bad Staffelstein, BY)
  • Von der Fläche her größter Solarpark
Solarpark Penzliner Straße von einer Drohne über Zierke. (Erstellt aus Videomaterial von Jörg Wildekopf)
Solarpark Penzliner Straße von einer Drohne über Zierke. (Erstellt aus Videomaterial von Jörg Wildekopf)

Solarpark „Am Kamp“

Im Jahr 2010 nahmen die Stadtwerke ihre erste PV-Freiflächenanlage „Am Kamp“ in Betrieb. Sie befindet sich auf dem Gelände der OVVD, der kommunalen Entsorgungsgesellschaft dem auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte angehört. Sie betreibt dort eine Anlieferungsstation für Müll, also den örtlichen Wertstoffhof. Ich kenne momentan nicht die historische Entwicklung des Ortes. Dass dort eine Entsorgungsanlage entstand lag sicher auch an der Abgeschiedenheit und der direkten Lage an den Hafenbahn-Gleisen. Es lag nahe auf einer nicht benötigten Fläche eine PV-Anlage zu errichten. Diese liegt dadurch aber mitten im Wald zwischen Seen.

Solarpark Domjüchsee

Die Inbetriebnahme der zweiten Freiflächen-Photovoltaik-Anlage der Stadtwerke Neustrelitz erfolgte im Dezember 2011. Es ist die Anlage „Domjüchsee“ und grenzt direkt an die ehemalige „Landesirrenanstalt“ an der Fürstenseer Landstraße. Das ganze Gelände wurde nach 1945 durch die Sowjetarmee genutzt. Neben den historischen Gebäuden wurden auch modernere Gebäude für das Militär gebaut, jedoch nach dem Abzug abgerissen, da sich auch hier keine überzeugende Nachnutzung fand. Auf genau dieser Fläche der Nachkriegsgebäude des ehemaligen Militärstandortes steht der heutige Solarpark.

Solarpark An der B193 nach Norden

An der B193 Richtung Penzlin, an der Einfahrt zum Kieswerk Steinwalde nahe der Stadtgrenze liegt ein kleiner Solarpark auf einem Hügel. Hier ist eine Abraumhalde zu vermuten. Die Solarmodule sind ungewöhnlich angeordnet und die Grundstücksfläche nicht vollständig bedeckt. Betrieben wird der 2014 in Betrieb genommene Solarpark von der Firma SolarArt Services GmbH & Co. KG aus Randersacker (Bayern).

Solarpark westlich der Bahnlinie Neustrelitz-Berlin

Bis vor wenigen Jahren wurden Solarparks auf Ackerflächen meist nahe an Bahngleisen oder Autobahnen gebaut. Auch der Solarpark zwischen Alt-Strelitz und Klein Trebbow liegt direkt an der Bahnstrecke nach Berlin. Die sandigen Böden in der Gegend dürften für den Ackerbau nicht wertvoll sein. Er wurde im Frühjahr 2020 in Betrieb genommen und ist der erste Solarpark in Neustrelitz, der nicht auf einer ehemaligen Militär- oder Entsorgungsfläche entstand.

PV-Anlage im Bereich des Kiestagebaus Sophienhof Nord 1

Die Photovoltaik-Anlage Sophienhof Nord 1 liegt wurde auch einem ehemaligen Kiestagebau gebaut. Die Abbaufläche wurde verfüllt und darauf wurde eine 8,8 MWp Anlage gesetzt. Sie wird von der EnBW betrieben.

PV-Anlage im Bereich des Kiestagebaus Sophienhof Nord 2 (geplant)

Im Bereich des Kiestagebaus Sophienhof Nord wird im Laufe des Jahres 2023 neben einer schon bestehenden Solaranlage eine weitere entstehen.

Der Kies in Sophienhof Nord ist abgebaut und die Maschinen bereits verschwunden. Bergbaulich könnte das Gebiet weiter genutzt werden. So kann man mit der Verfüllung der Senke Geld verdienen, also sich für die Entsorgung von Erdaushub an anderer Stelle bezahlen lassen. Auf diese Nutzung wird aber für mindestens die nächsten 25 Jahre verzichtet, um mit Solarpanels erneuerbaren Strom zu produzieren. Zusammen mit Sophienhof Nord 1 wird dort ein 15 MWp Solarpark bestehen (Artikel im Nordkurier).

Hier wird in zum ersten Mal in Neustrelitz das 2021 geänderte Bundesgesetz, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, angewendet. Seitdem dürfen Investoren den Gemeinden in dem sie bauen eine finanzielle Beteiligung von 0,2 Cent je eingespeister kWh anbieten. Vorher hätte dies strafrechtliche Konsequenzen aufgrund von Korruptionsgesetzen nach sich gezogen.

Bei 5600 MWh (eigene Schätzung) * 0,2 Cent/kWh wären das 11.200€ jährlich für den Stadthaushalt

ehemalige Kiesgrube und Standort zukünftiger Solar-Freiflächenanlage Sophienhof 2
ehemalige Kiesgrube und Standort zukünftiger Solar-Freiflächenanlage Sophienhof 2
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Bauprojekte und Stadtentwicklung Neustrelitz

Neue Baugebiete in Neustrelitz

Die Umstände passen: Niedrigzinspolitik führt zu günstigen Baukrediten und die Kinder der Baby-Boomer-Generation sind im Hausbau-Alter. Auch in Neustrelitz besteht zur Zeit eine hohe Nachfrage nach Grundstücken für Einfamilienhäuser. Entsprechend den Zielen der Stadtentwicklung möchte die Stadt diesen Bedarf decken und weist deshalb neue Baugebiete aus. Dort können Bauwillige Grundstücke kaufen und bauen. Die folgenden Baugebiete befinden sich aktuell in Planung. Außerdem werfe ich einen Blick darauf wie es überhaupt zur Ausweisung der neuen Baugebiete kommt und blicke kurz in die nähere Zukunft.

Überblick

Neues Baugebiet Dr.-Schwentner-Straße

Hier ist ein Baugebiet mit 25 Grundstücken und einer Straße zur Erschließung in Planung. Es liegt außerhalb des Stadtkerns, zwischen Wohnblöcken, Kleingärten und Baumreihen. Die Innenstadt ist zwar relativ nah, es wirkt hier aber doch etwas abgeschieden. Eine Bebauung mit Eigenheimen und Stadtvillen (zwei Geschosse) wird jedenfalls zur Durchmischung der Dr.-Schwentner-Straße beitragen, denn hier stehen praktisch nur Wohnblöcke.

Plan neues Baugebiet Dr. Schwentner-Straße Stand Februar 2021
Plan neues Baugebiet Dr. Schwentner-Straße Stand Februar 2021

Das Gelände war Teil des „Soldatenstädtchens“, das an die ehemalige große Kaserne grenzte. Hier befanden sich Wohnungen und Einrichtungen für Offiziersfamilien. Zuerst für die Wehrmacht, dann für die Sowjetarmee. Nach der Wende fand sich keine Nutzung. Die Gebäude abgerissen und die Fläche lag lange Zeit brach.

Die Fläche im Januar 2022

Bedeutung dieses Baugebietes für die Stadtentwicklung

Es bedeutet auch ein wenig „natürliche“ Stadtentwicklung. Die Bebauung an der Dr.-Schwentner-Straße ist nämlich „unnatürlich“, also nicht organisch gewachsen. Dass hier mitten in der Landschaft Mehrfamilienhäuser ohne Umfeld stehen ist im wahrsten Sinne des Wortes historisch bedingt. Die großen mehrgeschossigen Gebäude wurden in den 1930ern und in der späten DDR-Zeit in die Nähe der Kaserne und weiteren Militäreinrichtungen gebaut. Die Kaserne und die Anlagen gibt es nicht mehr. Auf diese Flächen wurde teils ein großes Solarfeld, das Krankenhaus und die Umgehungsstraße gebaut. Andere Teile wurden aufgeforstet oder sind einfach Brachland. Die heutigen Gebäude an der Dr.-Schwentner-Straße sind Reste eines ehemaligen riesigen Komplexes aus der Zeit als Neustrelitz Militärstandort war.

Dr. Schwendtner-Straße Luftbild 1991 (Geoportal MV)
Dr.-Schwentner-Straße Luftbild 1991 (Quelle: Geoportal MV)
Dr.-Schwentner-Straße 2021 (Google Maps)
Dr.-Schwentner-Straße Satellitenbild 2021 (Quelle: Google Maps)

Dadurch, dass auch Teile der „Randbebauung“ nicht mehr existieren funktioniert die Gegend nicht wie ein eigener Stadtteil (anders als z.B. in Kiefernheide wo man auch einkaufen kann oder in die Schule geht).

Die Dr.-Schwentner-Straße ist eher eine Randlage und hier stehen ausschließlich Wohnblöcke. Die Mieten sind günstig und ich schätze, dass ein Großteil der Einwohner erst in den 1990ern nach Abzug der Armee hingezogen sind. Zu dieser Zeit war es kein Privileg mehr eine solche Wohnungen zu bekommen. Kurz gesagt: hier finden sich viele Haushalte  mit niedrigem Einkommen. Der Anteil dürfte höher als in Kiefernheide oder an der Rudower Straße sein, wo neben den Blöcken viele andere Wohngebäude, insbesondere Einfamilienhäuser stehen.

Mit den neuen Eigenheimen an der Dr.-Schwentner-Straße wird nicht architektonische, sondern auch die soziale Durchmischung gefördert.

Wohnquartier zwischen Höhen- und Karbe-Wagner-Straße

Dieses neue Wohnquartier liegt zwischen einem bestehenden Wohngebiet, der Walter-Karbe-Schule und dem Fasanerie-Park. Dass das Gelände bisher noch unbebaut ist hat auch etwas mit der ehemaligen militärischen Nutzung der Fläche zu tun. Hier entstehen 15 Eigenheimgrundstücke und es wird auch eine komplett neue Straße benötigt. Der Kaufpreis für die Grundstücke wurde in der Stadtvertretung auf 50€/qm festgelegt, wobei hier noch Erschließungskosten dazukommen. Die Fläche direkt daneben, zur Strelitzer Chaussee hin, ist unter anderem als Platz für eine möglicherweise in der Zukunft zu bauende Schwimmhalle im Gespräch.

Zur Festlegung eines neuen Straßennamens

Ein Name für eine neue Straße muss her! Für das „Wohnquartier zwischen Höhen- und Karbe-Wagner-Straße“. Am 21.10. wird die Neustrelitzer Stadtvertretung darüber entscheiden, ob sie „Walter-Gotsmann-Straße“ heißen soll.
Dieser Herr Gotsmann hat bereits eine Straße in seinem Geburtsort Granzow (Ortsteil von Mirow) und in NB gibt es schon einen „Walter-Gotsmann-Weg“. Zuerst habe ich mir gedacht, dass er damit doch schon ausreichend „versorgt“ ist und es vielleicht noch Persönlichkeiten gibt, nach denen noch keine Straße benannt ist…
Aber wenn man sich seinen Lebensweg ansieht ist der vor Allem Neustrelitz verbunden. Da scheint es verwunderlich, weshalb woanders schon, aber noch nicht hier eine Straße nach ihm benannt wurde.

aus meinem facebook-Post vom 13.10.2021

Neues Baugebiet Schlangenallee

Auch an der Schlangenallee (einer der interessantesten Straßennamen in Neustrelitz) ist ein Baugebiet in Planung.

Die andere Straßenseite ist bereits seit längerer Zeit bebaut, so dass für die neu entstehenden 10 Grundstücke keine neuen Versorgungsleitungen verlegt werden müssen.

Neues Baugebiet Schlangenallee am 14.10.2021
Neues Baugebiet Schlangenallee am 14.10.2021

Es handelt sich eigentlich um eine Erweiterung des bestehenden Wohngebietes, welches abseits des Zentrums liegt. Ohne Verbindung mit anderen bewohnten Stadtteilen wirkt es mitten in die Landschaft gesetzt.

Einer grenzt es direkt an ein Gewerbegebiet, andererseits wird das dadurch ausgeglichen, dass es an den Wald (Kalkhorst) und den entwässerten Wiesen grenzt. Das Wohnumfeld ist hier also vielfältig: Wald, Gewerbegebiet und die Kulturlandschaft um Alt-Strelitz.

Neues Baugebiet Sandberg/Bollenacker (Erweiterung)

Der alte Schulsportplatz und weiteres Gelände im Umfeld werden nun als Baugebiet vorbereitet. Damit wird das bestehende Wohngebiet mit Eigenheimen erweitert. Es wird nachverdichtet und damit keine neuen Flächen in Außenbereich verbraucht. Die Nachverdichtung bedeutet hier, dass alte Kleingärten durch Wohnhäuser in Innenstadtnähe ersetzt werden. Das Wohngebiet am Sandberg wächst in alte, aufgegebene Kleingärten und einen ehemaligen Sportplatz hinein.

„Zudem besteht die dringende Notwendigkeit einer städtebaulichen Ordnung in dem Bereich, da sich die aufgegebenen Gärten zu einem städtebaulichen Missstand entwickeln.“
(Aus der Stadtverwaltung, Begründung der Änderung des B-Plans)

bestehender Kleingarten direkt neben einem Neubau
verlassener, verfallener Kleingarten

Direkt an der Schule wurde 2020 eine neue Sportanlage gebaut. Dem Wachstum des Baugebietes in die Gärten sind aber Grenzen gesetzt. So sollten eigentlich noch mehr Gärten in Bauland umgewandelt werden, war aber wegen hohem Grundwasserspiegel baulich nicht möglich. In einem anderen Bereich haben sich Eigentümer der jetzigen Gärten dagegen ausgesprochen.

ehemaliger Sportplatz
Rest des Sportplatz

Das städtebauliche Planungsgebiet Zierker Straße/Sandberg (Bebauungsplan Nr. 12/91) vergrößert sich von 11,86 ha auf 14,63 ha, also grob um ein Viertel. Die neuen Bereiche sind kein zusammenhängendes großes Neues Baugebiet, sondern mehrere auseinanderliegende Grundstücke.

Kern des neuen Baugebietes Sandberg/Bollenacker

Wie kommen neue Baugebiete eigentlich zustande?

Der Anstoß für ein neues Baugebiete kommt in der Regel aus dem Amt für Stadt- und Grundstücksplanung. Grundlage dafür ist die erwartete Entwicklung von Bevölkerung und Wohnungsmarkt. Dabei spielen Bevölkerungszahl, Altersstruktur, Leerstand und der Immobilienmarkt eine Rolle.

Ein neues Baugebiet durchläuft mehrere Phasen. Die Schaffung von Baurecht, Ankauf der Grundstücke, Einholung von Gutachten und die Planung der Erschließung. Dann auch die tatsächliche Erschließung mit Straßen und Versorgungsleitungen und am Ende der Verkauf der Grundstücke. Zwischendurch erfolgen Beschlussfassungen der Stadtvertretung. Auch Bürger können Bedenken und Änderungswünsche äußern. Alles in Allem ist es ein langwieriger bürokratisch-demokratischer Prozess

Die Stadtverwaltung sucht also geeignete Flächen und schlägt sie vor. Die Entscheidungen treffen jedoch die gewählten Stadtvertreter. Das sind mehrere einzelne Beschlüsse in den verschiedenen Phasen, die bestimmen welche Art Gebäude errichtet werden dürfen, Grundstückaufteilung oder die Festlegung von Preisen. Die tatsächliche Umsetzung und Ausgestaltung sieht dadurch oft anders aus als die Ursprungsidee.

Für die zukünftigen Bedarfe in Neustrelitz wird zur Zeit eine neue Wohnungsmarktstrategie in Auftrag gegeben.

Ausblick auf die nähere Zukunft

Es gibt natürlich interne Überlegungen im Amt, die aber noch nicht spruchreif sind. Die Information der Öffentlichkeit basiert hier auf dem Strelitzer Echo als amtliches Mitteilungsblatt.

Abzusehen sind aber Erweiterungen von bestehenden Wohngebieten. Meiner Ansicht nach wird das Wohngebiet Sandberg weiter in die zum Teil verfallenden Kleingärten hineinwachsen. Zumindest dort, wo es vom Baugrund her möglich ist. Außerdem ist es für Neustrelitzer kein Geheimnis, dass zwischen Zierker See und Zierker Straße, wo sich gerade alte Betonflächen und Lagerhallen befinden, Baugrundstücke reißenden Absatz finden würden. So schnell ist es aber nicht zu erwarten. Momentan (Februar 2022) steht das Gelände als Lagerfläche und und Lagerhallen zum Verkauf. Hier könnte also ein privater Immobilienentwickler aktiv werden. Zwar ist der Bereich im Flächennutzungsplan der Stadt für Gewerbe ausgewiesen, das ist aber natürlich änderbar.

Weitere Baugebiete, die durch die Stadt in Vorbereitung sind:

  • Baugebiet in Vorbereitung westlich des Stargarder Ring (12 Grundstücke vorgesehen). Erweiterung des Wohngebiet „Erdbeeracker“
  • Baugebiet in Vorbereitung am Schwarzen Weg (8 Bauplätze vorgesehen)

Übrigens: An der Wilhelm-Stolte-Straße, gegenüber dem Großen Spiegelberg sind auch neue Eigenheime entstanden. Mit der nochmaligen Erweiterung des Erdbeerackers wächst die bebaute Fläche der Stadt hier „von zwei Seiten zusammen“. Man kann in dem Bereich davon sprechen, dass die letzte große flächenmäßige Lücke zwischen dem Neuen und dem Alten Strelitz baulich geschlossen wird. Das Zusammenwachsen von Strelitz und dem „Neuen Strelitz“ soll schon bei der Gründung des neuen Strelitz vor fast 300 Jahren angedacht gewesen sein.

Beitrag zuletzt geändert: 14.02.2022

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Bauprojekte und Stadtentwicklung Neustrelitz

Neue Theaterwerkstatt Neustrelitz

In der Theaterwerkstatt werden Bühnenbilder für die Theatervorstellungen der Theater- und Orchester GmbH hergestellt. Bisher waren die Werkstätten in alten, provisorischen Gebäuden untergebracht. Schlosser, Tischler, Maler, Kascheure und Dekorateure sollen im neuen Areal bessere Arbeitsbedingungen bekommen. Außerdem werden die Gewerke hier unter einem Dach vereint.

Eine rund 1000 Quadratmeter große Halle mit Werkstätten sowie Büro- und Lagerräumen.  Mit Verladerampen, Umfahrung, Grünanlagen und Ausgleichsflächen beträgt die Gesamtfläche des Areals rund 4.500 Quadratmeter.

Die Grundsteinlegung war am 24.11.2020. Die Fertigstellung ist für Spätsommer 2021 geplant.

Es wurden 3,1 Millionen Euro investiert, mit Hilfe des Landes und der Kommunen.

Die Theatergesellschaft „Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz“ (kurz TOG) ist ein Theater mit Spielstätten in Neubrandenburg und Neustrelitz. Dazu gehören das „Landestheater Neustrelitz“, das Schauspielhaus Neubrandenburg und die Konzertkirche Neubrandenburg. Als Mehrspartentheater bietet es Schauspiel, Musiktheater und betreibt die Neubrandenburger Philharmonie. In Vor-Corona-Zeiten gab es bis zu 120 000 Besucher je Spielzeit.

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Zierker See: Sanierung und Restaurierung

Das Problem mit dem See

Der Zierker See prägt Neustrelitz auf verschiedenen Ebenen wesentlich. Nicht nur heute ist es angenehm an einem See zu wohnen. Die natürliche Landschaft hatte dazu beigetragen, dass die Stadt zwischen Zierker und Glambecker See gegründet wurde. Auch beim Wassersport und Tourismus hat die Stadt dem See Einiges zu verdanken.

Leider hat die Stadt dem See wiederum nicht gut getan. Er ist heute ein Problemfall und weit von einem natürlichen Zustand entfernt. Zwar ist er von Natur aus ein Flachwassersee, jedoch ist die heutige Wassertiefe von durchschnittlich 1,6m eine Folge menschlicher Eingriffe. Auch wenn der Zierker See im natürlichen Zustand trüb und nicht klar ist, ist er heute besonders schlammig. In ihm gibt es zu viele Nährstoffe, das ökologische Gleichgewicht ist gestört. Zum Baden ist der Zierker See seit einigen Jahrzehnten ungeeignet.

Ursache und Lösung

Am Anfang der menschlichen Einflüsse stand der Bau des Kammerkanals 1843, der den Seespiegel abgesenkt hat. Später gab es einen zu hohen Nährstoffeintrag. Einerseits durch Düngereinsatz in der Landwirtschaft, andererseits durch städtisches Abwasser. So wurde das Abwasser der Stadt anfangs ungeklärt in den See eingeleitet und erst 1970 gab es erste Maßnahmen an der städtischen Kläranlage. Die Wasserqualität verschlechterte sich jedoch immer weiter.

Die Stadt versucht diesem Problem der Euthropierung, Nährstoffanreicherung in einem Ökosystem, seit den 1990ern verstärkt zu begegnen. Es soll die Wasserqualität erhöht und der natürliche Zustand wieder hergestellt werden.

Im kleinen „Hafenbecken“ an der weißen Brücke sieht man es besonders gut

Was ist Seentherapie?

Als Seentherapie werden Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes von Seen zusammengefasst. Wenn in den Medien über den Zierker See berichtet wird findet man einerseits den Begriff „Sanierung“ und anderseits den Begriff der „Restaurierung“. Laut Wikipedia sind beides Teilgebiete der Seentherapie. Dabei bezeichnet die Sanierung von Seen Maßnahmen außerhalb des Sees, um ihn von schädlichen Einflüssen zu entlasten (z.B. Verbesserungen der städtischen Abwasserklärung). Bei der „Restaurierung“ geht es im Maßnahmen innerhalb des Sees (Bestandsregulierung von bestimmten Pflanzen  und Tieren, Schlamm ausbaggern).

Dabei macht es Sinn zuerst mit der Sanierung zu beginnen, also zu verhindern, dass überhaupt zu viele Nährstoffe in den See gelangen, bevor man mit der Restaurierung die Folgen beseitigt. Am Zierker See wird beides gemacht, es gibt Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen.

Maßnahmenüberblick

bereits erfolgt:

  • Abwasserklärung der Stadt verbessern (Kläranlage, Abwassersystem), damit weniger Nährstoffe eingetragen werden. 1993 wurde eine neue Kläranlage fertiggestellt. 2005 wurde eine Versickerungsanlage für geklärte Abwässer gebaut. Das Kanalnetz wurde saniert und ein Regenrückhaltebecken gebaut.
  • Pflanzen und Fische (biologische Änderungen, Entnahme und Besatz bestimmter Arten). So wurden 2016-2020 Silber- und Marmorkarpfen abgefischt.

Angedachte Maßnahmen:

  • weitere biologischen Änderungen erfolgen (Entnahme von Schlamm aufwirbelnden Gras- und Silberkarpfen, Einsetzen von wasserfilternden Muschelkulturen und einen vor Fischen geschützten Bereich für Wasserpflanzen)
  • Polder-Flächen im nordwestlichen Uferbereich renaturiert werden (Ein Polder ist ein eingedeichtes niedrig gelegenes Gelände in der Nähe von Gewässern. Im Falle des Zierker Sees ist es der Polder Torwitz, der durch Entwässerungsgräben und ein Schöpfwerk zur Ableitung des Wassers künstlich angelegt ist.)
  • Nährstoffeinträge reduziert werden (wenn klar ist woher die Nährstoffeinträge stammen)
  • Phosphatfällungen eingesetzt werden (falls die anderen Maßnahmen nicht wie gewünscht wirken)

[Phosphatfällungen waren schon in der Vergangenheit angedacht, jedoch gab Befürchtungen, dass dies dem Fischbestand schaden könnte. Die zuständigen Behörden erteilten keine Genehmigung. Diese Bedenken werden von Seiten des Landes aber mittlerweile als wissenschaftlich unbegründet abgewiesen.]

verworfene Ideen

  • Entschlämmung, das Herausholen von großen Mengen Schlamm aus dem See (Das Ausbaggern von Seen hat sich in anderen Seetherapien als nicht zielführend herausgestellt)
  • Ausbaggerung Kammerkanal (im Rahmen einer Bundeswasserstraßensanierung). Hiervon ist aber momentan keine Rede.
  • Weiteres wurde vom Land erwogen, aber ist momentan nicht im Maßnahmenpaket enthalten, wie z.B. die Anstauung des Sees um 20 Zentimeter bis hin zu einem geänderten Schleusenmanagement

Ziele

Ziel ist die Senkung der Nährstoffeinträge bzw. die Phosphor-Konzentration im See. Dazu sollen der Eintrag von Phosphor in den See von jetzt jährlich 600kg auf höchstens 500kg gesenkt werden. Hier muss aber noch erforscht werden woher der übermäßige Phosphor-Zufluss eigentlich stammt.

Daneben soll die Sichttiefe erhöht werden.

Eine kurze Geschichte der Therapie des Zierker Sees

In den vergangenen Jahrhunderten wurde immer wieder in den See eingegriffen. Durch Landgewinnung und den Bau des Kammerkanals hat sich der Wasserspiegel immer weiter abgesenkt. Durch Nährstoffeinflüsse und vor allem die ungeklärte Einleitung von Abwasser (bis 1970) hat sich die Wasserqualität sehr verschlechtert. Seit den 80ern ist er kein Badesee mehr.

In den 1990ern war angedacht Schlamm aus dem See zu holen. Das konnte jedoch nicht finanziert werden. Bereits im Jahr 2000 wurde eine Studie zum Wasserhaushalt, Maßnahmen zur Nährstoffreduktion und einer möglichen Ausbaggerung erstellt. (Ich vermute, dass diese die Grundlage für die Maßnahmen bis 2020 war)

Man hat mit einer Reihe von „einfachen“ Maßnahmen versucht die Wasserqualität in den Griff zu bekommen. Bauliche und technische Änderungen am Abwassersystem sind erfolgt. Eine Maschine oder Anlage lässt sich planen und umbauen. Man braucht technisches Know-How, Geld und Arbeit. Sie funktioniert dann besser. Einen See als organisches System zu verändern ist dagegen eine langwierige, unsichere Angelegenheit. Es wurden Pflanzen und Fische dem See entnommen. Ob genau das erfolgreich war lässt sich kaum messen.

Ende 2020 wurde klar, dass die Maßnahmen, die die Stadt in den letzten Jahren durchgeführt hatte zwar eine leichte Verbesserung der Wasserqualität zur Folge hatten, es jedoch nicht ausreichte. Es sind bereits Fördermittel des Landes eingesetzt worden, jedoch wurde das Land Mecklenburg-Vorpommern nun direkt um Hilfe gebeten. Eine Projektgruppe des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt entwickelte weitere Maßnahmen.

Am 5. August 2021, in einer außerordentlichen Stadtvertretersitzung verkündete Landesminister Backhaus folgendes: Das Land wird eine Sanierung des Sees zu 100% fördern. Konkrete Maßnahmen müssen aber erst noch entwickelt werden. Durch Erfahrungen mit anderen Seesanierungen verspricht das Ausbaggern keine Erfolge, es wird voraussichtlich auf Phosphatfällungen und biologische Maßnahmen hinauslaufen. Im Prinzip war das nichts Neues. Es wurde nur das konkrete Jahr 2027 als Zielmarke genannt, da dieses durch eine EU-Richtlinie zum Gewässerschutz vorgegeben ist. Die Stadt Neustrelitz muss das Projekt anschieben (am wichtigsten: Einen Projektleiter suchen), wird aber keine Kosten tragen müssen.

Im September 2021 wurde die Vereinbarung zwischen Land MV und Stadt Neustrelitz unterschrieben. Die Stadt wird Studien beauftragen, damit ein Maßnahmenpaket erstellt und umgesetzt wird. Das Land wird alle Kosten übernehmen.

Es sollte also ein neuer Anlauf folgen, um die Wasserqualität des Zierker Sees zu verbessern. Antrieb und Finanzierung kommen letztlich von außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, dass Gewässer in der EU spätestens 2027 in einem guten ökologischen und chemischen Zustand sein müssen. Das Geld dafür kommt zum größten Teil auch aus EU-Mitteln (75%) und Bundesmitteln (15%) und nur 10% aus MV, wie eine Landtagsanfrage ergab.

Im folgenden Jahr 2022 gab es offensichtlich keine wirksame Bearbeitung des Projektes durch die Stadtverwaltung Neustrelitz. Scheinbar gab es vorbereitende Gespräche mit Landesbehörden über den Start von Studien. Diese Untersuchungen wurden aber nicht begonnen. Erst im Januar 2023 gab es Schritte für eine Beauftragung der Untersuchungen (Beratungen im Bauausschuss der Stadtvertretung). Letztlich ist nach der rein bürokratischen Vereinbarung zwischen Bundesland und Stadt, die wenige Tage vor der Landtagswahl 2021 stattfand, eineinhalb Jahre nichts passiert. (Stand Anfang 2023)

Das Land Mecklenburg-Vorpommern geht davon aus, dass teilweise auch 2027 nicht alle Gewässer des Landes den vorgeschriebenen Zustand erreichen. Es bleibt für den Zierker See zu hoffen, dass der Zeitdruck und die finanziellen Mittel aus EU und Bund in den nächsten Jahren das erreichen, was Stadt und Bundesland in den letzten 30 Jahren nur unzureichend geschafft haben.

Trotz der Umweltprobleme bietet der See einen schönen Anblick. Außerdem bekommt man keine gesundheitlichen Probleme wenn man doch einmal ins Wasser fällt.

Diesen Beitrag habe ich am 27.5.2021 veröffentlicht und zuletzt am 17.3.2023 aktualisiert.

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Restaurierung der Orangerie

Das Projekt

Im Rahmen der denkmalgerechten Wiederherstellung des gesamten Schlossgarten-Areals wird auch die Orangerie instandgesetzt. Das Gebäude war ursprünglich eine Orangerie, ist aber vor nun etwa 180 Jahren zu einer Art Sommerresidenz und Veranstaltungsort umgebaut worden. Die Räume sind in den Zeiten des Großherzogtums besonders reich ausgestattet. In heutigen Zeiten ist es Restaurant und immer noch Veranstaltungsort.

Die auffälligste Veränderung ist die Entfernung eines Anbaus, der in den 1970ern benötigt wurde. Dadurch erhält das Gebäude seine historische Form wieder. Die Form, die sich der Baumeister beim Umbau der alten Orangerie erdacht hat, denn auch die Nutzung ist heute ähnlich. Mit dem Unterschied, dass der Ort nicht nur der herzoglichen Familie und ihren Gästen vorbehalten ist, sondern für Jedermann.

Zur Sanierung im Inneren lässt sich sagen, dass sie sehr umfangreich ist. Fotos aus dem Inneren lassen kaum erkennen, welches Gebäude es ist. Der Boden wird komplett ersetzt. Wände und Decken sind umkleidet, damit sie keinen Schaden nehmen. Skulpturen wurden nach Berlin zur Restauration geschickt. Andere sind in Neubrandenburg eingelagert.

TrägerLand Mecklenburg-Vorpommern
(Kostenschätzungen mehrfach erhöht, Stand Ende 2023 wird mit 10 Millionen Euro gerechnet, fast alle Kosten werden durch einen EU-Fonds finanziert)
Standim Bau
Baubeginn2020
Ende der BauarbeitenAnfang 2024 (Abschluss der Arbeiten mehrfach verschoben)

Eindrücke

Rückseite im Juni 2020, schon mit Bauzaun
Vorplatz zur Stadtseite. Juni 2020
April 2021
April 2021, abgerissener Anbau aus den 70ern
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Bauprojekte und Stadtentwicklung Neustrelitz

Schwimmhalle Neustrelitz

Das Projekt

Es existiert die Idee für den Bau einer Schwimmhalle. In der Stadtvertretung wurde diskutiert und im Oktober 2019 eine Machbarkeitsstudie beschlossen. Mit dieser sollte die Verwaltung die Umsetzbarkeit eines solchen Vorhabens prüfen. Die Studie wurde 2022 veröffentlicht. Aus ihr ging hohe Kosten hervor, weshalb der Bau einer Schwimmhalle in Neustrelitz nicht mehr weiterverfolgt wird.

In der Frühphase des Projektes wurde bei möglichen Nutzern, also Vereinen, Schulen, Bundespolizei der Bedarf angefragt und ein Standort und ein bzw. mehrere Träger gesucht. Als Standorte wurden der freie Platz neben dem Heizkraftwerk und die freie Fläche Ecke Karbe-Wagner-Straße/ Strelitzer Chaussee vorgeschlagen.

Es ging dabei um eine rein funktionale Schwimmhalle, in der Sport betrieben wird. Der Vorteil wäre, dass man eine Möglichkeit im Winter hätte, um Bahnen vor Ort zu schwimmen. Die Alternative zum gesamten Projekt ist, dass Sportler im Winter die Schwimmhallen in Neubrandenburg oder zukünftig womöglich Waren nutzen.

Die Befürworter verwiesen auf Anklam als Vorbild. Dort wurde eine bestehende Schwimmhalle durch einen Neubau ersetzt, doch in Neustrelitz dagegen wäre eine Schwimmhalle eine Neuheit gewesen. Sie sollte hauptsächlich für Schul- und Vereinssport genutzt werden. In der Beschlussvorlage werden die DRK-Wasserwacht, der DLRG, Schulen, Vereine und das Ausbildungszentrum der Bundespolizei genannt, die alle einen Ort für Ihre Schwimmausbildung bräuchten.

Wer die Schwimmhalle betreiben soll und wie dies geschehen soll, bzw. wer die laufenden Kosten tragen war über die ganze Diskussionsphase unklar. Die Befürworter der Schwimmhalle hatten dazu kein Konzept vorgelegt.

Status

BauherrStadt
StandEingefroren
(Machbarkeitsstudie ergab zu hohe Kosten)
Baubeginnnicht absehbar
Ende der BauarbeitenVergleichswert Anklam: etwa 1,5 Jahre Bauzeit

Ähnliche Projekte in anderen Städten in MSE und MV

Während meiner Recherche habe ich bemerkt, dass in der Seenplatte und MV der Neubau von Schwimmhallen zur Zeit im kommunalpolitischen Trend liegt. Die folgenden Projekte sind schon weiter vorangeschritten als in Neustrelitz. Ich stelle sie hier kurz vor, damit man eine Vorstellung davon bekommt, wie Zeit- und Kostenaufwand sein könnten. Auch wenn jede Stadt anders ist kann man hier gewissermaßen auch in die Zukunft sehen.

Anklam

Hier gab hier ein Hin und Her zwischen Sanierung der alten Schwimmhalle und einem Ersatzneubau, inlusive einem Streit mit dem Land um Fördermittel. Im Sommer 2018 fiel die Entscheidung für Neubau und im April 2020 wurde ein Bauvertrag abgeschlossen. Die Baukosten betragen 11 Millionen €, nachdem man lange Zeit von 7,5 Millionen ausgegangen ist. Davon werden 90% durch eine Förderung des Landes getragen (eine ungewöhnlich hohe Rate). Der Bau begann im Mai 2020 und die Eröffnung der neuen Schwimmhalle mit ihren acht 25m-Bahnen ist für Ende 2021 geplant.

Dargun

Erste Überlegungen für eine kleine Schwimmhalle gab es schon Anfang der 2010er Jahre. 2016 ist ein Bürgermeisterkandidat mit diesem Thema im Wahlkampf angetreten. Er gewann. Ende 2019 ergab eine Machbarkeitsstudie, dass jährlich 220.000 € bezuschusst werden müssten. Diese Kosten wären für Dargun zu hoch. Das Projekt wurde eingestellt.

Waren

In Waren wurde für den Schulsport die Schwimmhalle eines Hotels genutzt. Dieses schloss aber im Januar 2015, so dass Forderungen zum Bau einer neuen Schwimmhalle aufkamen. Mitte 2015 wurde durch Stadtvertreter Toralf Schnur ein Bürgerentscheid initiiert. Der fand zwar nicht wie beabsichtigt statt, jedoch war dies der Startpunkt für die spätere Entwicklung. In den darauffolgenden Jahren gab es Auseinandersetzungen um die Durchführung des Bürgerentscheids, Beauftragung der Machbarkeitsstudie und möglichen Alternativen.

Anfangs gab es nämlich Vorschläge, die Müritztherme in Röbel auch für Schulsport zu nutzen. Lange Zeit bestanden auch Hoffnungen auf ein privates Großprojekt, das ebenfalls eine öffentliche Schwimmhallennutzung ermöglicht hätte. Dieses wäre zwar die wirtschaftlichste Lösung gewesen, es befand sich jedoch ständig in der Schwebe. Anfang 2020 stand dann fest, dass es nicht realisiert werden würde. Die Frage nach dem Bau einer Schwimmhalle lag wieder alleine bei der Stadt Waren.

Aus einer Machbarkeitsstudie aus dem Herbst 2018 gingen Kostenschätzungen hervor. Je nach Variante (mit 4 oder 6 Bahnen je 25m) werden die Baukosten mit 10 bzw. 13 Millionen € veranschlagt. Die jährlichen Betriebskosten für die Schwimmhalle wären 750.000 € bzw. 850.000 €. Bei geschätzten Einnahmen von 250.000 € kämen also je nach Variante jährlich 500.000 bis 600.000 € als Zuschuss auf den Warener Stadthaushalt zu.

Im Laufe der Zeit ist von der Ursprungsidee abgewichen. Statt einer funktionalen Schwimmhalle nur für Schul- und Vereinssport, die nicht in Konkurrenz zur Müritztherme in Röbel steht. Es zeichnet sich ab, dass die 6-Bahnen Variante bevorzugt wird und zusätzlich ein Sauna- und Thermalsolebereich kommen soll. Im Februar 2021 wurde eine neue Kostenschätzung veröffentlicht. Außerdem wird ein Standort gesucht. Mit Vorliegen der aktualisierten Studie soll über Fortführung des Projektes entschieden werden.

Neubrandenburg

In Neubrandenburg soll ein Neubau eine alte Schwimmhalle ersetzen. Die Ersatzinvestition wird dringend benötigt, weil die bestehende Halle in die Jahre gekommen ist und mittlerweile zu klein ist.

Ende 2019 wurden bereits Standorte gesprochen, wobei die interessanteste Option der Umbau des denkmalgeschützten Lokschuppen am Hauptbahnhof ist. Die sinnvolle Nutzung des ganzen Ruinen-Areal wäre ein zusätzlicher positiver Effekt für das Stadtbild. Mitte 2020 wurden die Bedingungen für die Machbarkeitsstudie besprochen.

Dieser Artikel wurde am 6.4.2021 veröffentlicht und am 17.3.2023 aktualisiert.


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