Die Fossilienlagerstätte Grube Messel gehört zum Weltnaturerbe. Hier beschreibe ich kurz was es damit auf sich hat und gebe praktische Tipps für einen Besuch.
Lage und Erreichbarkeit
Messel ist eine Kleinstadt im Bundesland Hessen. Ca. 30 km von Frankfurt/Main und 10 km von Darmstadt entfernt. Die Grube Messel liegt außerhalb der Stadt, in einem Industrie- und Bergbaugebiet. Das kann auf einen Besucher erst einmal komisch wirken, wenn man einen besonderen Ort der Natur erwartet. Der Bergbau ist aber der Grund, weshalb die bedeutenden Naturschätze überhaupt gefunden wurde. Die Grube hat ein Besucherzentrum. Mit dem Auto ist es leicht erreichbar. Mit der Bahn ist es nicht ideal aber auch erreichbar. Der Bahnhof von Messel liegt im Industriegebiet und es gibt auch einen Bus. Vom Bahnhof zum Besucherzentrum kann man aber auch in einer halben Stunde zu Fuß gehen. Man muss nur den Schilder folgen.
Bedeutung als Weltnaturerbe
Die Grube Messel wird das „Pompeji der Archäologie“ genannt. Hier werden sehr viele Fossilien ausgegraben, die in einem sehr guten Erhaltungszustand sind. Auf der ganzen Welt gibt es so etwas kaum. Die Tiere und Pflanzen sind Millionen Jahre alt. Es sind aber keine Dinosaurier darunter, weil die Fossilien aus der Zeit danach stammen. Sie kommen uns ziemlich bekannt vor, allerdings vermutet man sie nicht in Mitteleuropa. Es sind Tiere aus den Tropenwald. Krokodile, Urpferde, Schildkröten, Insekten, Fische und kleine Säugetiere. Sie sind alle in einen See hineingefallen, den es vor Millionen Jahren gab und wurden konserviert. Den See gibt es nicht mehr. Heute wir Forschung betrieben, an der prähistorischen Tier, Pflanzenwelt und dem früheren Klima.
1995 wurde die Grube Messel von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Besucherzentrum, Besuch und Führungen
Die Grube Messel ist ein „Forschungsbergwerk“. Sie ist abgesperrt und kann nicht einfach betreten werden. Man kann aber eine Führung mitmachen. Diese finden aber nur ein paar Mal am Tag statt. Die längeren Touren gibt es am Wochenende. An den Wochentagen kann man eine Kurztouren von ca. 1 Stunde mitmachen. Man sollte sich vorher aber informieren wann diese stattfinden, um den Besuch zu planen.
Im Besucherzentrum gibt es eine moderne Ausstellung zum Weltnaturerbe. Sie ist multimedial, es gibt Filme, Audiostationen und interessante Ausstellungsstücke. Die Texte an den Tafeln sind in Deutsch und Englisch. Hier ist alles auf das Wesentliche reduziert und gut verständlich. Hier kann man einer bis eineinhalb Stunden verbringen. Sie ist ein guter Einstieg, bevor man eine Tour macht.
Warum die Weltnaturerbestätte fast eine Müllkippe geworden wäre
Die jüngere Geschichte des Ortes ist auch interessant. In der Grube wurde ab 1859 Erz und Ölschiefer abgebaut, aus dem man Öl gewinnen konnte. Nebenbei hat man immer wieder Fossilien gefunden. 1970 wurde der Rohstoff-Abbau eingestellt. Es gab Pläne das große „Loch“ als Mülldeponie zu nutzen. Bürger wehrten sich aber gegen die Pläne und wollten die Fossilienforschung weiter ermöglichen. Am Ende hatten sie Erfolg, aber es war eine sehr knappe Entscheidung. Dort wo man später das Besucherzentrum gebaut hat waren schon erste Bauarbeiten für die Mülldeponie abgeschlossen. Eine Betonkante wo LKWs Müll ankippen wurde, wurde in das Gebäude des Besucherzentrums integriert.
Der Ort Messel
Wer sich für Fossilien interessiert, der findet im Ort Messel noch ein Museum. Messel hat nur ca. 4000 Einwohner. Es ist ein sehr ruhiger Ort, in dem es nur wenige Möglichkeiten zum Einkaufen oder Essen/Trinken gibt. Ich war an einem Dienstagnachmittag dort. Ich habe kein offenes Restaurant oder Biergarten gefunden. Zum Einkaufen oder um etwas zu erleben fahren die meisten Leute sicher in das große Darmstadt, das nur 10 km entfernt ist. Nur am Marktplatz gab es mehrere Leute zu sehen. Man kann in der Umgebung etwas wandern, aber darf keine Besonderheiten erwarten. Ich habe am Ende einen Döner in der Nähe des Bahnhofes gegessen.
Fazit
Ein Besuch im Weltnaturerbe Fossilienlagerstätte Grube Messel lohnt ich für Menschen, die sich für Natur interessieren. Es gibt keine aufregenden Dinosaurierknochen, aber man erhält trotzdem einen Einblick in das Leben vor Millionen von Jahren. Auch über Industriegeschichte kann man Einiges erfahren. Man darf keinen Freizeitpark erwarten, sondern sollte Freude an Natur und Wissenschaft habe.