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Deutschland für Anfänger Politik und Gesellschaft

Schrebergarten-Phänomen

Schrebergärten“ oder „Kleingärten“ sind für manche Ausländer, aber besonders für nichteuropäische erklärungsbedürftig. Davon habe ich nicht nur gelesen, sondern diese Erfahrung auch persönlich gemacht.

Scheinbar ist es für Beobachter von außen nicht ganz klar, ob es dauerhaft bewohnte kleine Häuser sind oder etwas anderes. Dabei sind keine Wohnungen für Arme und auch nicht einfach Wochenendhäuser. Es steht dahinter ein Phänomen, dass es Mitteleuropa weit verbreitet ist.

Entwicklung

Um sie zu verstehen muss man in die Vergangenheit gehen. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert, zur Zeit der Industrialisierung, zogen viele Leute vom Land in die Städte. Diese waren vom schnellen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum geprägt. Überall entstanden neue Fabriken, die aber das Leben in den Städten schmutzig und unangenehm machten. Zumindest in den Vierteln der Arbeiter. Die Massen von Fabrikarbeitern wollten frische Luft, konnten sich aber keinen Urlaub leisten. Bis auf die Sonn- und Feiertage hatten sie gar keine freien Tage. Die Leute waren auf ihre engen Stadtwohnungen beschränkt. Außerdem wuchs die Bevölkerung sehr stark – das führte auch zu großer Armut. Die Ernährung der Armen war ein Thema.

Die Lösung waren kleine Gärten, in denen man sich erholen konnte und auch Obst und Gemüse für die eigene Ernährung anbauen konnte. Dafür musste nur eine geringe Miete (Pacht) bezahlt werden. Die einzelnen Gärten waren wie heute noch umzäunt und nebeneinander gestellt. Auf dem Grundstück befinden sich meist kleine Häuschen („Lauben“). Die Kleingärtner organisierten sich in Vereinen. Die Kleingartenanlagen entstanden am Stadtrand. Später, durch das Wachstum der Städte wurden einige aber auch von ihr umschlossen.

Diese „Kolonien“ oder „Siedlungen“ waren viele nebeneinander liegende Gartenparzellen, mit gleicher Größe, Form und das Ganze war organisiert (in Vereinen). Sie passten also zur Moderne bzw. zur Industrialisierung. Man ist in der Masse aufgegangen – das war eine Entwicklung der Zeit. Gleichzeitig aber auch eine Art Gegenbewegung. Man hat ein Stück gesundes Landleben in der Industriestadt bekommen.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts waren sie auch noch mal wichtig. Vor Allem nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Wohnungen knapp waren, durch Zuzug und Zerstörung, wurden manche Gärten auch dauerhaft genutzt. Die Phase des Wiederaufbaus war von großen Gebäuden für viele Bewohner geprägt. Auch da gab es ein Bedürfnis nach ein wenig Natur in der Großstadt…

Mit der Entwicklung der Wirtschaft/Gesellschaft und erweiterten Möglichkeiten wurden die Satzungen der Vereine immer wichtiger, denn mit der Individualisierung bestand auch die Gefahr, dass jeder sein eigenes Ding macht. Durch den Verlust der Gleichheit bestand die Gefahr, dass der Charakter der Siedlungen verloren geht. Dadurch werden die Satzungen streng durchgesetzt. Es mutet heute manchmal absurd kleinlich an die ganzen Regelungen durchzusetzen und aufrecht zu erhalten – Höhe von Hecken (damit man sich nicht abschottet…) und der Zwang Gemüse anzubauen (um den Charakter zu halten).

Die Bezeichnung „Schreber“-Gärten und andere Namen

„Schreber-“ kommt vom einem Arzt aus Leipzig, „Moritz Schreber“. Der hat Mitte des 19. Jahrhunderts eigentlich allgemein mit körperlicher Betätigung im Sinne der Gesundheit zu tun gehabt. Erst nach seinem Tod entwickelte sich aus seinen Ideen das Konzept des Schrebergartens. Kleingärten etc. Auch manchmal Datscha?

Gartenlaube -> das Haus darauf, manchmal aber auch Synonym zum Kleingarten.

Regeln

  • Kleingärten werden üblicherweise verpachtet und nicht verkauft.
  • man muss in einen Kleingartenverein eintreten. Dieser stellt Regeln auf
  • Man darf nicht dauerhaft darin wohnen.
  • Es gibt genaue Vorschriften wie groß das Garten-Haus ist, das man bauen darf.
  • auch ist oft vorgegeben wie viel Fläche mindestens mit Gemüse angepflanzt werden darf. Auch die Höhe der Hecken ist streng geregelt.

Manche Siedlungen haben sich gewandelt. Die Leute haben (trotz Verbot) ihre Häuser immer mehr ausgebaut, so dass sie eigentlich kleine Wohnhäuser sind.

Besonderheiten

Manchmal liegen sie dort wo man überhaupt keine Entspannung vermuten würde: direkt an Bahngleisen oder Schnell-Straßen etc. Ich vermute der Grund der Platzmangel in den Städten.

Mit Fahnenmasten kann man sich ausdrücken. So sieht man Deutschland-Fahnen oder andere Fahnen mit denen die Leute sich verbunden fühlen.

Bedrohungen der Kleingarten-Kultur

Als die bestehenden Kleingärten-Kolonien vor Jahrzehnten gegründet wurden lagen sie meist am Stadtrand. Die Städte sind oft um sie „herumgewachsen“ und liegen oft innerhalb der bebauten Flächen. Siedlungen in solchen Lagen sind heute oft begehrtes Bauland.

Früher, als Lebensmittel gemessen am Einkommen noch teurer waren hat das Selbst-Anbauen von Gemüse einen Vorteil gebracht. Heute kann man allerdings jedes Gemüse zu günstigen Preisen im Supermarkt kaufen. Auch ohne Gartenarbeit. Das Anbauen von eigenen Lebensmitteln ist heute also nicht mehr nötig, sondern ein Hobby. Es geht hauptsächlich um Erholung in den Gärten. Dadurch geht in manchen Regionen etwas von der ursprünglichen Kleingarten-Kultur verloren.

Allerdings muss man dabei bedenken, dass diese Kleingarten-Kultur eng mit der beschriebenen Industrialisierung verbunden ist. Die Kleingärten sind also ein Phänomen, das sich langsam wandelt.

Wie viele gibt es?

Es gibt in Deutschland fast 1 Million Kleingärten. In Ostdeutschland sind sie auf die Einwohnerzahl gerechnet aber 3 Mal so häufig wie in Westdeutschland. Das hat historische Gründe. Während der Teilung Deutschlands in zwei Staaten wurden in der DDR viele Wohnblöcke gebaut und für deren Einwohner wurden auch gleich Kleingarten-Kolonien angelegt. In den neuen Bundesländern gibt es rund 500 000 Gärten. In den alten Bundesländern genauso viele, obwohl dreimal so viele Menschen dort leben.

Weitere Infos:

https://www.gartenhaus-gmbh.de/magazin/schrebergarten-die-10-wichtigsten-zahlen-und-fakten/

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Deutschland für Anfänger Politik und Gesellschaft

Politische Begriffe

Hier beschreibe ich Begriffe, was sie bedeuten und wie sie in Deutschland verwendet werden. Bezeichnungen wie liberal, konservativ, sozialdemokratisch, rechts, links, -extrem oder populistisch liest oder hört man oft. In der politischen Diskussion und in den Medien wird vorausgesetzt, dass man sie versteht. Über Definition der Begriffe selbst wird oft gestritten und gleichzeitig verstehen unterschiedliche Personen oft unterschiedliche Dinge unter den Begriffen. Das alleine innerhalb von Deutschland. In anderen Ländern werden die selben Begriffe manchmal auch anders verstanden. Alles in Allem finde ich es wichtig darüber zu schreiben. Auch wenn ich nur einen Überblick geben kann.

Ich werde in diesem Beitrag über politische Strömungen wie liberal, konservativ, sozialdemokratisch, grün, nationalistisch schreiben. Auch behandele die einfachste Ansicht des politischen Spektrums, die Einteilung in „links“ und „rechts“. Dazu kommen Stile, Methoden und Ausprägungen: Radikalismus, Extremismus, Populismus. Zum Schluss geht es um Kombinationen der Begriffe. Damit kann man präziser ausdrücken was man bezeichnen möchte.

politische Strömungen (Grundideen)

Politische Strömungen beschreiben, wie sich Menschen den besten Weg vorstellen, um gesellschaftliche Probleme zu lösen. Es sind Ideologien bei denen die enthaltenden Ideen und Prinzipien logisch zueinander passen.

Liberalismus („liberal“)

  • konzentriert sich auf das Individuum, die individuelle Freiheit und Rechte für die Menschen (Freiheit und Rechte gegen die Macht von Staat, Herrschern, Religionen etc.)
  • Staat soll sich so weit es geht aus dem Leben der Menschen heraushalten und nur für wenige Aufgaben zuständig sein (vor Allem Sicherheit und Einhaltung von Gesetzen)
  • jede Person soll selbst über sein Leben entscheiden, aber eigene Verantwortung dafür tragen (wenn man z.B. durch eigene Fehlentscheidungen arm ist
  • Mit Liberalismus wird in Deutschland heute vor Allem der wirtschaftliche Bereich verbunden. Freiheit für Menschen bedeutet auch, dass diese frei wirtschaften dürfen. Ein reiner Wirtschafts-Liberalismus fordert den Abbau von Regeln und Vorschriften für Unternehmen, damit diese sich besser entwickeln kann. Der Staat soll sich aus der Wirtschaft komplett heraushalten, damit die Vorteile einer freien Marktwirtschaft entfaltet werden können. Dazu sollen zum Beispiel auch öffentliche Dienste (Wasserversorgung, Krankenhäuser, Schulen, Straßen etc.) als private Unternehmen arbeiten. Von den Gegnern dieser Sichtweise wird dafür der Begriff „neoliberal“ verwendet. „Neo“, griechisch neu, im Sinne einer „neuen Form“. Diese Gegner sind der Ansicht, dass staatliche Unternehmen und Organisationen besser funktionieren als private Unternehmen.
  • der Liberalismus hat sich aus der Aufklärung im 18. und 19. Jahrhundert herausgebildet. Als sich die moderne westliche Demokratie im 19. Jahrhundert entwickelte gab es 3 große Ideologien: Liberalismus, Konservativismus und Sozialismus. Mittlerweile ist aber in Europa die Freiheit des Individuums eine Grundlage der Gesellschaft und weitgehend Konsens. Deshalb gibt es keine eigene große Strömung mehr. Nur einzelne liberale Parteien, die besonders Wert darauf legen.

Konservativismus („konservativ“)

  • Fokus liegt auf der Loyalität zu einer Gemeinschaft (Familie, Religion, Volk, Heimatland, Kultur). Diese wird durch den Einzelnen gestärkt, was die Gemeinschaft stärkt und somit auch dem einzelnen Mitglied nützt.
  • ein Hauptpunkt ist die Bewahrung von bestehenden Traditionen und Werten
  • Veränderungen in der Gesellschaft sollen möglichst langsam und behutsam passieren. Alte Werte und Normen sollen nur verschwinden, wenn sie sich als schädlich oder unpassend erweisen. Neues wird dann angenommen, wenn es eine Verbesserung ist.
  • veraltete Variante: struktur-konservativ (Strukturen in Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Religion sollen sich nicht ändern)
  • moderne Form: werte-konservativ (Werte wie Patriotismus, Familiensinn, Eigenverantwortung etc. sollen erhalten bleiben)
  • Ist historisch mit der Religion verbunden, also in Deutschland mit dem Christentum. Diese Verbindung löst sich aber mehr und mehr auf. Auch die meisten Muslime in Deutschland sind üblicherweise konservativ.
  • Ansicht, dass es keinen „perfekten Menschen“ gibt, und dass Bürger auch traditionell, also „unmodern“ leben dürfen, wenn sich es möchte. Beispiel für konservative Sicht: Eine Familie aus Vater, Mutter und Kindern wird als der Normalfall angesehen. Andere Modelle sind akzeptiert, aber sollen nicht propagiert werden.

Sozialismus („sozialistisch“ bzw „sozial-„)

  • stellt die gesamte Menschheit und die Gleichheit aller Menschen in den Mittelpunkt
  • durch staatliche Regeln sollen alle Menschen die gleichen Ressourcen erhalten (Vermögen, Einkommen, Produkte etc.)
  • versteht sich selbst als Gegenmodell zum Kapitalismus, deshalb wir eine staatlich organisierte Wirtschaft als ideal angesehen
  • „moderate“ Form: Sozialdemokratie -> vertritt die Ziele auf demokratische Weise, versucht Kompromisse einzugehen mit Menschen, die anders denken
  • „radikale“ Form: Kommunismus -> befürwortet Diktatur, um die Ziele (Gleichheit aller Menschen) zu erreichen, dies soll durch Herrschaft einer einzigen politischen Partei erfolgen, andere Meinungen werden nicht zugelassen
  • „sozial“ zu sein ist in Europa aber relativ Konsens, die „sozialistischen“ Parteien stellen den Aspekt der wirtschaftlichen Gleichheit besonders hervor

ökologisch („öko-“ oder „grün“)

  • Mittelpunkt ist der Schutz von Natur, bzw. Umwelt und Bekämpfung des Klimawandels
  • als eigenständige politische Bewegung in den 1980er Jahren herausgebildet
  • Natur-, Tier-, Umwelt- und Klimaschutz sollen Vorrang haben vor den Bedürfnissen der einzelnen Menschen
  • spricht sich gegen Massentierhaltung, leistungsstarke Autos, Atomkraftwerke etc. aus
  • fordert Einschränkungen und Verbote von bestimmten Technologien, die als umweltschädlich erklärt wurden

Nationalismus („nationalistisch“)

  • Übersteigerter Patriotismus
  • zentrales Element ist das Wohlergehen, das Ansehen und die Macht der eigenen Nation/Volkes
  • fordert volle Souveränität für die Nationalstaaten auf der Welt (Ablehnung von internationalen Gesetzgebungen und Regulierungen wie z.B. von der EU oder der UN)
  • wird in Deutschland wegen der Geschichte im 20. Jahrhundert sehr kritisch betrachtet (Dinge, die in anderen Ländern normal sind, wie Stolz auf das eigene Land, wird von vielen Deutschen negativ betrachtet)

Salafismus („salafistisch“) (bzw. Islamismus)

  • fordert, dass islamisches Recht als allgemeines Recht für alle Menschen gelten soll
  • Religion soll zur Politik gemacht werden (hier vom Islam: bei anderen Religionen ist diese Strömung in Europa nicht relevant)
  • wird vertreten vom radikal-religiösen Teil der eingewanderten Muslimen und konvertierten Deutschen/Europäern
  • Meinung, dass ein „echter“ Islam nie im Einklang mit der westlichen Gesellschaft existieren kann
  • verachten die westlichen Werte (Trennung von Religion und Staat, Freiheit des Individuums…), auch wenn sie selbst dort leben und dadurch Vorteile haben
  • die extremistische Version ist Terrorismus (Al Quaida oder IS)

Anarchismus („anarchistisch“)

  • Ablehnung aller Hierarchie, Gesetze, Macht, Religion, Staat etc.
  • sehen sich selbst als frei an
  • praktisch wird „das Recht des Stärkeren“ angewendet
  • nehmen die Rechte der freien Gesellschaft in Anspruch (Freiheit des Lebensentwurfs, Wohlstand), lehnen aber die Pflichten ab (gemeinsame Regeln aller Menschen)

Faschismus („faschistisch“)

  • Begriff für extremen Autoritarismus -> Die Einzelpersonen stehen nicht im Vordergrund, nur die kollektive Gruppe. Dieses Kollektiv ist einem Anführer oder einer Ideologie zum Gehorsam verpflichtet und bekämpft alle Gegner ihrer eigenen Ansichten mit Gewalt
  • Ursprünglich für Italienischen Faschismus unter Mussolini. Wurde und wird aber auch von Anhängern des Kommunismus/Sozialismus für den deutschen Nazis benutzt. Damit sollte das eigene Wort „Sozialismus“ vom Nationalsozialismus sprachlich abgegrenzt werden.

Einteilung in links und rechts

Mit „links“ und „rechts“ wird eine sehr grobe Einteilung von politischen Positionen und Akteuren vorgenommen. Die Begriffe stammen aus der Entwicklung der europäischen Parlamente. Aus Großbritannien (seit dem Mittelalter), Frankreich (Revolution 1789-1799) und Deutschland (Deutsche Revolution 1848/1849). Dort war es üblich, dass auf der linken Seite die „revolutionären“ Anti-Monarchistischen und auf der rechten Seite die traditionalistischen, konservativen Abgeordneten saßen.

Bei den Linken geht es um die Umverteilung von Vermögen und Macht, so dass alle gleichmäßig daran beteiligt sind. Alle Menschen sollen möglichst gleich sein. Dabei wird eine ideale Gesellschaft als Theorie entwickelt und dann sollen sich alle Menschen nach diesen Idealbild leben. Historisch ging es zuerst um die Gleichverteilung von Macht und Rechten (Abschaffung der Privilegien von Adeligen und Fürsten -> hin zu Demokratie). Dann ging es um Einkommen und Vermögen, weil in der europäischen Industrialisierung die Unterschiede zwischen Fabrikarbeitern und Fabrikbesitzern extrem groß wurden. Heute geht es den Linken vor Allem um die Gleichheit im Privaten und gesellschaftlichen Leben: Gleichheit von Männern und Frauen, von Menschen unterschiedlicher Hautfarben und Kulturen, von Ländern, Religionen und sexuellen Orientierungen. Die Linken verfolgen dabei die Strategie von Revolution und Umkehrung der Verhältnisse. Sie definieren „Böse“ bzw. „Täter“ und „Gute“ bzw. „Opfer“.  (Könige versus Untertanen, Kapitalisten versus Arbeiter, Männer versus Frauen, „Weiße“ versus „Farbige“ etc.). Es werden Ungerechtigkeiten aufgezeigt und diese sollen durch einen Kampf gegen die „Täter“ abgeschafft werden. So sollen Monarchen und deren Helfer abgesetzt und getötet werden, um die Demokratie einzuführen. Kapitalisten bzw. reiche Menschen soll ihr Besitz genommen werden, um das Vermögen/Produktionsmittel auf die Bevölkerung zu verteilen (Darum ging es bei Karl Marx). Nicht-Weiße Einwanderer in Europa sollen Privilegien erhalten, um den Kolonialismus wieder gut zu machen. Es sollen Quoten für Frauen in Organisationen und Berufen eingeführt werden, um Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen.
Die Ziele sind für die Menschheit zu begrüßen. Das Problem besteht aber darin, dass die Methoden zur Erreichung von Gleichheit aber auf eine „Umkehrung von Ungerechtigkeiten“ basieren. Wenn man Gerechtigkeit haben möchte führt das schnell dazu, dass man neue Ungerechtigkeiten erzeugt.

Bei den Rechten geht es darum Bestehendes zu Bewahren. Gesellschaftlicher Fortschritt soll durch Wettbewerb und Konkurrenz zwischen einzelnen Menschen und Gruppen erreicht werden. Das „Bessere“ setzt sich gegen das „Schlechtere“ durch, wenn man den natürlichen  Prozessen seinen Lauf lässt. Es wird Ungleichheit akzeptiert, weil es als Folge von unterschiedlicher Leistungsfähigkeit gesehen wird. Es geht um Tradition und Weiterführen von Dingen, die sich in der Vergangenheit als gut gezeigt haben. Neuerungen werden eher abgelehnt, wenn sie Altes bedrohen. Wenn etwas sich aber als besser zeigt, dann wird es gerne angenommen (z.B. Fortschritt in der Technik). Es werden die eigenen Eigenschaften als Individuum oder Gruppe betont. Dadurch steht bei Rechten auch die klassische Familie im Vordergrund, während Linke die Verbundenheit der Familie als Egoismus ansehen. Die Bezogenheit auf die eigene Gruppe und das Konkurrenzdenken führt auch dazu, dass man das Eigene als besser ansieht als das Fremde. Es werden aber Unterschiede zwischen Kulturen und Ländern akzeptiert, solange das Eigene dadurch nicht verändert wird. (Beispiel: Unterschiedliche Rollenbilder der Frau werden toleriert und als spezifische Kultur von Völkern, Religionen und Regionen anerkannt. Wenn aber Einwanderer in das eigene Land kommen, dann sollen sie sich daran halten wie es in der Gesellschaft ist, in die sie eingewandert sind.) Unterschiede zwischen Arm und Reich werden als Anreiz zur Anstrengung gesehen (es sollen die Chancen für Alle gleich sein, die Ergebnisse im können variieren, es soll sich der Beste, Fleißigste durchsetzen).
Anders als die Linken mit ihrem Ansatz der „revolutionären“ Änderung der Dinge setzen Rechte eher auf die „Evolution“, dem langsamen Fortschritt dadurch, dass einige Erfolgreiche sich durchsetzen. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass er ohne Utopien und Bevormundung des Einzelnen auskommt. Es entwickelt sich – wie in der Natur – durch  Versuch und Irrtum das heraus, was am besten funktioniert. Der Nachteil ist aber, dass veraltete Strukturen beibehalten werden und die Weiterentwicklung gebremst wird, wenn einzelne Individuen oder Gruppen nur an den eigenen Vorteil denken und nicht an Andere. Das Allgemeinwohl wird nicht als etwas ganz bestimmtes vorgegeben, deshalb kann es nie für Alle erreicht werden. Allerdings ist dies oft auch gerade gut, denn aufgrund historischer Beispiele ist es fraglich, ob Menschen in der Lage sind eine perfekte Gesellschaft zu erdenken.

Links und Rechts ist eine grobe Einordnung von politischen Standpunkten. Es wird vom politischen Spektrum gesprochen, wobei es so etwas wie „weit rechts“, „mitte-rechts“, mitte-links“ und „weit links“ gibt. Es ist meist ungenau, auch weil es eine lange historische Entwicklung gab und die Gesellschaft heute viel zu komplex ist, um sie mit zwei gegenüberliegenden Polen zu beschreiben. Es bleibt aber immer noch eine effiziente Art politische Standpunkte schnell zu benennen. Mit dieser Einteilung arbeitet man vor allem im europäischen Kulturkreis, die Grundprinzipen sind aber universell.

links mitte rechts

Übrigens: Die „Mitte“ ist nicht eindeutig zu definieren. Inhaltlich lässt sie sich durch ein “sowohl, als auch “ beschreiben. Eine andere Definition wäre aber einfach nur der Durchschnitt der Ansichten aller, was aber einen großen Unterschied machen kann. Wenn z.B. 90% in einem Land Option B einer Option A vorziehen, dann ist die „Mitte“ nach inhaltlicher Ansicht ein Kompromiss aus Lösung A und B. Nach Durchschnitts-Definition wäre die „Mitte“ aber im Prinzip die Option B.

Was ist rechts was ist links? Hier liste ich ein paar Interpretationen und Lösungsansätze auf, mit denen ich aufzeigen will, wie sich heute im 21. Jahrhundert links und rechts unterscheiden. Vor Allem für Personen, die sich wenig für Politik interessieren es oft schwer zu erkennen welche Position „Links“ oder „Rechts“ ist.

Man sollte hier wissen: In Deutschland wird meist ein Kompromiss aus beiden Positionen gebildet und zum Gesetz. Im Parlament sitzen Abgeordnete aus beiden „Richtungen“ und die Regierung muss immer die jeweilige andere Sichtweise berücksichtigen. So ist jedenfalls die Theorie. Die Realität ist Politik…

LinksRechts
Das Hauptziel ist die Gleichheit aller Menschen. Nach linker Sicht bedeutet Gleichheit, dass alle ein gleich hohes Vermögen und Einkommen haben. -> GleichheitDas Hauptziel ist das Wohlergehen des Individuums und der Gruppe. Nach rechter Sicht ist es gerecht, wenn fleißige und intelligentere Menschen mehr haben als andere. -> Gerechtigkeit
Der Staat oder die Gruppe soll das Leben des einzelnen Menschen regeln. Dadurch sollen sich die Menschen richtig verhalten, wodurch es wiederum allen gut gehen soll.Der Mensch soll selbst entscheiden wie er sich verhält. Mit seinem Verhalten darf er aber nicht der Gruppe schaden. Er soll ihr möglichst nutzen. So soll die Gemeinschaft gestärkt bleiben.
Entscheidungen sollen durch möglichst alle Personen einer Gruppe getroffen werden. Dadurch sollen alle Anteil daran haben und das Beste für Alle entschieden werden.Entscheidung sollen durch die Besten Personen in der Gruppe getroffen werden. Ein guter Anführer soll gute Entscheidungen für Alle treffen.
„Die Reichen werden immer Reicher und die Armen immer Ärmer.“ Die Unterschiede wachsen, weil es nach linker Sicht kein Wachstum des Wohlstandes, sondern nur eine andere Verteilung geben kann. Deshalb soll das den Reichen Geld genommen werden, um es den Armen zu geben. Somit sollen dann die Reichen weniger Geld haben und die Armen mehr. Dadurch sollen alle gleich viel haben.Wer Geld verdient hat, weil er eine gute Idee hatte, ein Unternehmen gut geführt hat und fleißig war soll auch ein Vermögen haben. Jeder soll die Chance haben auch reich zu werden und dann zu bleiben. Solange es zur Stärkung des gesamten Wohlstandes der Gemeinschaft/des Volkes beiträgt.
Beispiel: Um die Situation von Arbeitslosen zu verbessern soll höheres Arbeitslosengeld gezahlt werden.
Sie sollen nur arbeiten müssen, wenn Ihnen die Arbeit gefällt.
Beispiel: Durch Förderung der Wirtschaft sollen Arbeitsplätze geschaffen werden (weniger Abgaben, weniger Bürokratie). Arbeitslose sollen jede normale Arbeit annehmen, wenn sie Ihnen angeboten wird.
„Die Nationalstaaten müssen abgeschafft werden, alle Menschen gleich sein können..“


konkret:
Es sollte keine Einschränkungen für Einwanderung geben. Jeder, der nach Deutschland kommen will soll einwandern dürfen und sofort die gleichen Rechte haben wie die Deutschen (Wahlrecht, Recht auf Aufenthalt, Leistungen des Sozialstaats).
„Die Nation soll zentrales Element sein, um die Vielfalt der Völker zu erhalten.“

konkret:
Die Einwanderung sollte auf ein Minimum begrenzt werden.
Es sollte nur erlaubt sein, wenn es dem Aufnahmeland Vorteile, aber keine Nachteile bringt.
Aufnahme aus humanitären Gründen sollte nur für Menschen aus dem gleichen Kulturkreis erlaubt sein.

Stile, Methoden und Ausprägungen

Hier geht es darum, in welcher Art und Weise Organisationen und einzelne Menschen ihre politischen Ziele durchsetzen wollen.

Radikalismus und Extremismus

Mit den Adjektiven radikal und extrem beschreibt eine hohe Steigerung. Im politischen Kontext kennzeichnet man Meinungen und Wünsche, die sehr hart und rücksichtslos sind. Es spielt auch eine Rolle welche Mittel zur Erreichung der Ziele angewendet werden. Vor Allem geht es um politische Ziele, aber auch andere Bereiche (z.B. extrem religiös). Das Gegenteil von radikal und extremistisch ist gemäßigt bzw. moderat. In der deutschen politischen Sprache werden -radikal und -extrem gerne an Worte angehängt: Rechtsradikal, Linksextrem.

„Radikal“ bedeutet, dass Überzeugungen und Ziele grundlegend und ohne Rücksicht auf andere Meinungen formuliert und verfolgt werden. Beispiele: „Allen Millionären soll ihr Geld weggenommen werden.“ „Alle Ausländer sollen das Land verlassen.“ „Alle Menschen sollen nach den Gesetzen der Religion leben.“ „Alle Menschen sollen blaue Hüte tragen!“

„Extrem“ hat die gleiche Bedeutung. Der Unterschied ist, dass Extremisten zur Umsetzung ihrer politischen Ziele auch Gewalt anwenden oder sie zumindest befürworten. Beispiel: „Bedrohung mit Waffengewalt, Verletzung oder Mord, wenn die Menschen sich weigern blaue Hüte zu tragen.“

Die meisten Menschen kennen den genauen Unterschied zwischen radikal und extrem gar nicht und verwenden beides synonym. Das gilt leider auch für die meisten Medien. Oft wird es benutzt, um zu sagen, dass eine Person sehr kontroverse Positionen vertritt.

Welche politischen Positionen radikal sind ist oft schwer zu sagen und wird immer wieder diskutiert. Bei Extremismus gibt es aber eine Gefahr für Menschenleben und die Demokratie. In Deutschland ist es Aufgabe des „Bundesamt für Verfassungsschutz“ bei Organisationen, Vereine oder Parteien einzuschätzen, inwieweit sie die Verfassung (Grundgesetz) gefährden. Auch wird ihr Potenzial für Gewalt eingeschätzt. Wenn sie als eindeutig verfassungsfeindlich eingestuft werden, wird eine Empfehlung weitergegeben diese Vereinigungen zu verbieten. Dieser Inlands-Geheimdienst erstellt einen jährlich aktualisierten Bericht für die Öffentlichkeit.

moderat, radikal und extrem

Populismus

Populismus ist keine politische Ausrichtung, sondern eine Methode, um Wählerstimmen zu werben. Alle Parteien oder Bewegungen benutzen die Methode, mal mehr, mal weniger. Der Begriff ist aber negativ besetzt, deshalb werfen politische Gruppen/Parteien meist den anderen vor „populistisch“ zu sein. Ich erkläre es an 3 Aspekten:

  1. Vom Konflikt „Volk vs. Eliten“ sprechen
    Der Begriff Populismus kommt vom griechischen „populus“ = „Volk“. Populisten sagen, dass es einen starken Gegensatz zwischen dem „Volk“ und den „Eliten“ gibt. Die Eliten sind dabei die sozial und finanziell besser höherstehenden, die Macht und Einfluss haben (in Wirtschaft, Politik und Medien). Das Volk sind dabei die Mehrheit, die normalen oder armen Leute. Sie sagen, dass die Eliten eine ganz andere Meinung und Interessen als das  Volkes haben und diese mit ihrer Macht durchsetzen, und dabei die Interessen des Volkes ignorieren. Populisten stellen sich dabei als diejenigen dar, die die Interessen des Volkes vertreten und dabei den Kampf mit den Eliten aufnehmen. Der Gegensatz zwischen den Interessen von Volk und Elite wird mit einer Abgehobenheit (kennen Leben der einfachen Leute nicht), mit Geldgier (nutzen Macht für Geld) oder Machtkreisen (man bleibt unter sich) erklärt.
    Beispiele: „Politiker in Deutschland kümmern sich mehr um Flüchtlinge als um Deutsche!“ , „Unternehmer denken nur an Profit und beuten ihre Angestellten immer aus!“, “ Alle Politiker sind korrupt – Sie wollen die die Probleme der Menschen nicht lösen!“
  2. Vereinfachung von Problemen, Ursachen und Lösungen
    Populisten präsentieren für komplizierte Themen einfache, schnelle und leicht verständliche Lösungen. Auf den ersten Blick wirkt es logisch, aber wegen der Vereinfachung werden viele Aspekte weggelassen. Die einfachste Art die Ursache für ein Problem zu präsentieren ist es einem Menschen, einer Gruppe etc. die dafür Schuld zuzuweisen (z.B. „Ausländer“ oder „Reiche“). Diese werden dann auch pauschalisiert und negativ dargestellt. Es wird suggeriert, dass das Problem gelöst wird, wenn man gegen diese Gruppe vorgeht („Wenn weniger Ausländer ins Land gelassen werden gibt es weniger Kriminalität“, „wenn wir den Reichen das Geld wegnehmen, dann verschwindet die Armut in der Welt“). Es wird also nicht nur eine einfache Ursache, sondern auch eine einfache Lösung präsentiert. Auch wenn das Thema in der Realität viel komplexer ist. Einfache Antworten sind einfach leichter verständlich und eingehender.
    Beispiele: „Reiche Menschen und Konzerne sind Schuld an der Armut der Welt!“,
    „Es gibt islamistischen Terrorismus in Europa, weil es so viele muslimische Einwanderer gibt.“,
    „Wenn keine Waffen mehr exportiert werden, dann wird es Kriege auf der Welt geben.“
  3. Stimmungen in der Bevölkerung aufgreifen und verstärken
    Populisten greifen eine gewisse Stimmung in der Bevölkerung auf und machen es „begreifbar“. Dabei ist das Gefühl der Menschen wichtig. Menschen nehmen wahr, dass etwas falsch läuft. Dass etwas ungerecht ist oder dass es Gefahren gibt. Beim Populismus werden für diese unbestimmten Gefühle leicht verständliche Erklärungen und Lösungsvorschläge angeboten.
    Beispiele: „Du siehst in den Nachrichten so viele Nachrichten über Krieg: Das ist die Schuld von böswilligen Mächten im Hintergrund!“ „Probleme werden nicht gelöst, weil die Regierung es nicht will!“

Wer sind Populisten in Deutschland?

„populistisch“ ist ein Begriff mit negativen Klang. Er wird meist benutzt, um anderen (politische Konkurrenten) vorzuwerfen, dass sie „Vereinfacher“ sind und falsche Lösungen haben. Der Begriff ist dadurch bekannt geworden, weil die AfD als Partei so benannt wurde. Vorher wurde er nicht häufig gebraucht. Die Partei war neu und man wusste noch nicht so richtig sie einzuordnen. Dadurch wird es meist mit Rechtspopulismus in Verbindung gebracht. Wie bereits am Anfang gesagt ist es aber eine Methode in der Politik. Sie wird nicht von bestimmten Richtungen benutzt, sondern von einigen Parteien mehr und leichter erkennbar, und von anderen Parteien weniger.

Beispiel Linkspopulismus:„Die Konzerne regieren die Welt! Die kleinen Leute haben keinen Einfluss.“(Verstärkung von Gefühlen)
Beispiel Rechtspopulismus:„Die Einwanderer aus armen Ländern kommen nur nach Deutschland, um Sozialleistungen zu erhalten“(Vereinfachung)
Beispiel Ökopopulismus: „Die Industrie verdient mit Umweltverschmutzung ihr Geld und nimmt Einfluss auf die Gesetze“ (Volk versus Eliten)

Zusammensetzen der Worte

Oft reicht kein einzelnes Wort aus, um die Realität zu beschreiben. Man kombiniert Begriffe, um zu beschreiben was genau gemeint ist.

Steigerung

Wenn etwas moderat, oder gemäßigt ist, dann braucht man kein Zusatz-Wort. Radikal oder extrem werden oft mit links oder rechts verknüpft, um zu zeigen wie stark die Ausprägung ist. Manchmal wird als noch weitere Steigerung „ultra-“ genutzt. Praktisch gibt es aber keinen Unterschied zu „extrem“.

links, mitte, rechts kombiniert mit radikal und extrem
Die Kombination von „links“, „rechts“ und „radikal“ und „extrem“

Die Bezeichnungen „radikal“ und „extrem“ werden von den Vertretern dieser Haltungen meistens abgelehnt.

Veränderungen in der Zeit

Politiken und Strömungen verändern sich mit der Zeit. Wenn sich die Gesellschaft ändert, ändern sich auch die Themen, die wichtig werden. Das beste Beispiel ist die Sozialdemokratie, die sich entwickelt hat, um die Lebensbedingungen der Arbeiter im 19. Jahrhundert zu verbessern. Früher ging es um die Einführung von Urlaubstagen und Schutz vor gefährlicher Arbeit und willkürlichen Entlassungen. Heute haben Arbeiter in Deutschland dagegen Rechte, von denen die Sozialdemokraten vor 150 Jahren nie geträumt hätten. Sie waren so erfolgreich, dass sie sich „neue Probleme suchen“ mussten. Wie Menschen in ihrem Leben entwickeln aber auch politische Strömungen neue Interessen, Kernthemen oder Stile und Methoden. Um das unterscheiden zu können benutzt man Vorsilben wie „alt“, „neu“ oder „neo“. Speziell die Vorsilbe „neo“ bezieht sich darauf, dass es so etwas wie eine Neuerfindung oder Wiederbelebung ist. Siehe dazu „neoliberal“ (oben). Mit neoliberal ist der Wirtschaftsliberalismus gemeint, der vor Allem in den 1980ern bis 2010ern aufgekommen ist (so sehen es jedenfalls die Gegner dieser Politik).

Kombination

Die politischen Strömungen beziehen sich meistens auch nur auf einen Aspekt der menschlichen Gesellschaft. Wenn jemand z.B. konservativ eingestellt ist, dann kann man mit den Worten „National“ oder „liberal“ die Einstellungen noch genauer beschreiben. Aus den obigen Ausrichtungen werden oft Kombinationen gebildet. Theoretisch kann man alles beliebig kombinieren. Aber nur ein Teil wird wirklich benutzt und eine eigene Bedeutung bzw. Sinn.

Gängige Beispiele sind:

links-liberal
Denkweise, die im Bezug auf die Wirtschaft links ist (Gleichheit, gleiche Verteilung) und im Bezug auf die Gesellschaft liberal (Vorrang des Individuums vor der Gemeinschaft)

rechts-konservativ
Denkweise, die vor Allem auf die Bewahrung und die Funktion der Gemeinschaft fokussiert ist, wobei in der Wirtschaft meist die Freiheit für den Einzelnen wichtig ist.

Es gibt noch viele andere mehr wie liberal-konservativ, links-national (in Deutschland aber wenig verbreitet) oder rechts-national. Das alles aufzulisten führt hier aber zu weit…


Beim Zusammensetzen der Begriffe spielen auch oft die Farben der Parteien eine Rolle. Dazu aber mehr im entsprechenden Beitrag.

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Empfehlungen für Filme und Serien

Hier möchte ich einige bedeutende oder empfehlenswerte deutsche Filme und Serien auflisten.

Hintergrund: Bis 1933 hatte der deutsche Film Weltgeltung. Heute ist er international nicht so sehr bedeutend. Es gibt aber trotzdem gute Filme und einige gute Serien, die Spaß machen auch einen Einblick in das Land gewähren.

Kinofilme

Das Leben der Anderen (2006)
Drama, Geschichte
Überwachungen der DDR Staatssicherheit in der Kulturszene von Ost-Berlin, spielt in den 1980er Jahren

Die Blechtrommel (1979)
Romanverfilmung
Geschichte über ein ungewöhnliches Kind in Deutschland der 1930er und 1940er Jahre, interessant mit einem Blick in die Zeit

Der Untergang (2004)
Drama, Geschichte
gut gemachter Film über die letzten Tage Hitlers und den letzten Kämpfen in Berlin
Besonders, da es einen Teil des Menschen Adolf Hitlers zeigt (basierend auf den Erinnerungen seiner Sekretärin)

Das Boot (1981)
Kriegsdrama, Thriller
U-Boot-Krieg im Atlantik im zweiten Weltkrieg, Action und Erlebnisse der Besatzung

Baader-Meinhof-Komplex (2008)
Drama, über die RAF, linksextreme Terrorgruppe in den 70er Jahren

Eberhofer-Krimis (Rita Falk – Verfilmungen)
Mischung aus Komödie und bayerischen Heimatkrimi. Achtung, es wird oft Bayerisch gesprochen…
– Dampfnudelblues (2013)
– Winterkartoffelknödel (2014) – Winterkartoffelknödel – OFFIZIELLER TRAILER
– Schweinskopf al dente (2016) – SCHWEINSKOPF AL DENTE – offizieller Trailer
– Grießnockerlaffäre (2017)
– Sauerkrautkoma (2018) – SAUERKRAUTKOMA – offizieller Trailer

Lammbock (2001)
Komödie. Zwei Freunde, die in Würzburg einen Pizza-Lieferdienst betreiben, aber auch Marihuana anbauen.

Good Bye, Lenin! (2003)
Komödie, bei der ein Sohn seiner Mutter über Jahre vorgaukelt, dass die DDR weiter besteht

Sonnenallee (1999)
Komödie, über das Leben Ost-Berliner Jugendlicher in den 1970er Jahren

Werner
Animation, Komödie mit norddeutschem Humor, basiert auf den Werner-Comics (für Erwachsene)
– Werner – Beinhart (1990) – Werner Beinhart Fankanal
– Werner – Das muss Kesseln!!! (1996) – Werner 2 – Das muß kesseln!!! | Trailer
– Werner – Volles Rooäää!!! (1999)
– Werner – Gekotzt wird später! (2003) – Werner 4 – Gekotzt wird später! | Trailer
– Werner – Eiskalt (2011) – Werner Eiskalt – Trailer

Herr Lehmann (2003)
Tragikomödie, spielt 1989 in West-Berlin

Berlin Calling (2008)
Film über einen Berliner DJ. Die Hauptrolle spielt der Berliner DJ Paul Kalkbrenner – Berlin Calling (2008) – Trailer

Serien

Babylon Berlin
Serie über das Berlin der 20er Jahre

Türkisch für Anfänger (Serie, Comedy)
Comedyserie über eine Deutsch-Türkische Patchwork-Familie

Der Tatortreiniger
Comedy-Serie über einen „Tatort-Reiniger“, also jemand der nach einem Verbrechen professionell den Ort reinigt.

4 Blocks
Dramaserie, über arabische Clans (Mafia) in Berlin

Tatort:
Krimireihe mit 90-minütigen Episoden, die Sonntags 20:15 Uhr im Ersten deutschen Fernsehen kommt. Es ist die beliebteste Krimi-Reihe im deutschsprachigen Raum. Dabei gibt es eine Reihe aus München, Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Stuttgart, Kiel, Freiburg, Wiesbaden und noch mehr (auch Wien, Österreich und Luzern, Schweiz). Es gibt dann etwa 1-4 Tatorte aus einer Stadt im Jahr. Die Tatorte sollen realistisch und nachvollziehbar sein. In den letzten Jahren gab es auch einige „experimentelle“ Tatorte, die ein wenig mit der Realität spielen. Außerdem werden immer wieder aktuelle Themen aufgegriffen.
Der Charakter der Reihen ist immer ein wenig unterschiedlich. Oft steht auch die Persönlichkeit der Ermittler und das Zusammenspiel der Teams im Vordergrund. Es gibt auch Reihen, die eher Komödien sind: „Tatort Münster“.

Das Grundkonzept ist immer gleich:

1. Es gibt einen Mord (typischerweise stirbt Jemand in den ersten Minuten).
2. Es wird der Mörder ermittelt (typisch ist, dass er/sie erst ganz am Schluss feststeht).
3. Meistens versucht am Ende der Mörder noch jemanden umzubringen. Die Ermittler können im letzten Moment eingreifen, um einen weiteren Toten zu verhinden.


Das Setting, also die Orte, die Charaktere zeitlose und aktuelle Themen aber sehr vielfältig. Es gibt auch einige Fanclubs und Menschen treffen sich zum gemeinsamen „Tatort-Gucken“.  Wie bekannt und beliebt der „Tatort“ ist sieht man auch an der Detailliertheit des Wikipedia-Artikels: https://de.wikipedia.org/wiki/Tatort_(Fernsehreihe)

Polizeiruf 110:
In der DDR wurde als Gegenstück zum westdeutschen Tatort seit 1971 der „Polizeiruf 110“ produziert. (Tatort: Start 1970 in Westdeutschland). Die Polizeiruf-Filme sind auch Krimis, aber in der DDR-Zeit hab es in Details Unterschiede und Besonderheiten, deren Gründe in dem komplett anderen Staatssystem liegen. Im Gegensatz zum „westlichen“ Tatort gab es dort meistens keinen Mord, sondern es wurden „kleinere“ Verbrechen aufgeklärt und es war mehr die Polizeiarbeit im Vordergrund und weniger Action.
Nach der Wiedervereinigung hat sich der „Polizeiruf“ dem Tatort angeglichen, es gibt ihn aber immer noch vor Allem in ostdeutschen Städten.

Beim Polizeiruf kann ich den aus der Stadt Rostock empfehlen (Seit 2010 gedreht). Ebenfalls der Polizeiruf München mit „Hanns von Meuffels“ (2011-2018) sind empfehlenswert.

Dokumentationen / Dokutainment

Bei Dokumentationen möchte ich nichts Spezielles empfehlen, weil es sehr viel interessantes und aktuelles gibt. Außerdem ist es stark vom eigenen Interesse abhängig. Ich stelle hier nur ein paar Reihen vor.

Terra X
Die Doku-Marke des ZDF. Hier gibt es Dokumentationen zu wirklich sehr vielen Themen.
Terra X (ZDF, Mediathek)

Beispiele:
Die Geschichte des Essens (1/3) – Vorspeise
Ritter (1/3): Helden aus Eisen (Entstehung des Rittertums)
Ein Tag in Berlin 1926
Kanada – Schatz der Kälte
Russland von oben (1/5)

Auch interessant:
ZDF-Produktionen in 360°

Phoenix History
Link zur Übersicht/Mediathek von aktuellen Sendungen: https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/phoenix-history-s-121553.html

Phoenix Dokumentationen
https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen-s-121583.html

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