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Deutschland für Anfänger Feste

Karneval / Fasching / Fastnacht

Karneval, Fasching, Fastnacht… Wie so oft gibt es in Deutschland für ein und dieselbe Sache je nach Region verschiedene Bezeichnungen.
In Deutschland beschreibt man es oft so: Kontrollierter Exzess!

Bezeichnung

Hauptsächlich werden diese 3 Bezeichnungen verwendet:
(Der) Karneval -> das kommt aus dem lateinischen, entweder „carne levare“ (Fleisch wegnehmen) oder „carne vale“ (Fleisch, Lebe wohl!)
(Die) Fastnacht -> „die Fastenzeit naht“ oder „die (letzte) Nacht vor dem Fasten“
(Der) Fasching -> aus dem mittelalterlichen „Fastenschank“ also den letzten Ausschank von alkoholischen Getränken vor der Fastenzeit

Für mich persönlich handelt es sich um Fasching! Ich werde aber hier „Karneval“ verwenden, weil es in Deutschland überregional verwendet wird und auch im Englischen verwendet wird.

Straßenkarneval in Würzburg | Foto: Robert Behrendt
Straßenkarneval in Würzburg | Foto: Robert Behrendt

Formen und Elemente:

Regionalität: Wie bedeutsam der Karneval ist, ist sehr von der Region abhängig. Meist sind es überwiegend katholische Regionen, in denen sich eine starke Karnevalskultur entwickelt und erhalten hat. Besonders beliebt ist er im Rheinland (Köln, Düsseldorf, Aachen, Bonn, Mainz und andere). Er wird aber überall gefeiert, obwohl es nicht überall die gleiche Intensität gibt.

Sitzungs-, Straßen- und Partykarneval
Klassisch kann zwischen Sitzungskarneval und Straßenkarneval unterscheiden. Bei den Sitzungen handelt es sich um besondere Veranstaltungen in Innenräumen, die von den Karnevalsgesellschaften organisiert werden. Der Straßenkarneval findet vor Allem draußen und in Bars statt. Auch hier gibt es aber organisierte Veranstaltungen wie de Karnevals-Umzüge oder den Rathaussturm, bei dem die Narren symbolisch die Macht in der Stadt übernehmen.
Dann gibt es auch noch Karneval-Parties in verschiedenen Formen, sei es in Bars, Clubs, in Schulen oder privat.

Karnevalsgesellschaften: Das sind Vereine, deren Mitglieder mit voller Leidenschaft Karneval feiern und vor Allem die Veranstaltungen organisieren.

Karnevals-Sitzungen: Sie werden von den Karnevalsgesellschaften veranstaltet. Hier ist ein großer, dekorierter Saal voll mit meist kostümierten Gästen. Es treten mehrere Künstler, Comedians und Tanzgruppen auf. Die „Sitzung“ wird von einem Sitzungspräsidenten und dem Elferrat geleitet. Alles ist ausgelassen, dennoch gibt es eine ironische ernsthafte Fassade im Ablauf, der an eine Mitgliederversammlung einer ernsthaften Organisation erinnert. Wie so oft ist es eine Parodie auf sonst ernsthafte Versammlungen. Zur Faschingszeit werden sehr viele dieser Sitzungen, von den großen und bekannten Vereinen im Fernsehen übertragen. Wenn man sie richtig erleben möchte muss man aber wirklich da sein. Der Humor auf solchen Sitzungen ist meistens nicht sehr hochintellektuell, aber es geht einfach um den Spaß.

Straßenkarneval: Feiern auf der Straße und in angrenzenden Bars. Es wird gelacht, getrunken und besonders ausgelassen gefeiert. Hier sind Dinge erlaubt, die sonst nicht möglich sind: Zum Beispiel Alkohol in rauen Mengen bei Tag und Nacht. Sprüche, die an normalen Tagen sexistisch wären sind im Straßenkarneval keine Rede wert. Natürlich ist es nicht immer so extrem. Man sollte aber schon Spaß verstehen, wenn man mitten in der Menge ist.

Karnevals-Umzüge: Sie sind der Höhepunkt des Straßenkarnevals. Hier ziehen Kostümierte zu Fuß oder auf geschmückten Fahrzeugen durch die Stadt. Es ist auch eine Parade der Karnevalsgesellschaften. Auf den Fahrzeugen wird gefeiert oder auch aktuelle Themen kritisch und humorvoll aufgenommen. Meist werden die „Mächtigen“ verhöhnt. Der größte ist der Rosenmontagsumzug in Köln. Es gibt aber auch in vielen kleinen Orten kleine, gemütliche Umzüge.

Karnevals-Rufe: Auf dem Höhepunkt der Karnevalszeit gibt es einen eigenen Gruß. Mit ihm kann man auch zeigen, dass man bei dem ganzen Trubel mitmacht. Sie sind auch regional unterschiedlich. Die bekanntesten sind „Helau“ und „Alaaf“. Man sagt zum Beispiel in Köln „Alaaf“ und in Düsseldorf „Helau“. Weil zwischen diesen beiden Städten eine Art „Feindschaft“ besteht, sollte man den richtigen Gruß verwenden 😉

Schwäbisch-Alemannische Fasnet: Eigenständiger, ursprünglicher Karneval im südwestdeutschen Raum. Die Elemente des „modernen“, rheinischen Karneval gibt es hier bewusst nicht.

Typisches Essen: Krapfen/Berliner

Wie ich schon erwähnt habe, geht es im Straßenkarneval manchmal derb zu. Hierzu ein Zitat aus einem Meinungsartikel von Dagmar Rosenfeld, Chefredakteurin der WELT:

Im Karneval wird die Frage beantwortet, wie weit wir gehen, wenn wir uns gehen lassen. Gerade weil an den tollen Tagen außer Kraft gesetzt wird, was sonst die Regel ist, offenbaren sie, wie wertestabil und gleichberechtigt unsere Gesellschaft ist. Und die ist so stabil, dass sie selbst im Unanständigsein Anstand wahrt.

Dagmar Rosenfeld
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article189539633/Genderdebatte-An-Karneval-hat-MeToo-Ferien.html

Historische Bedeutung

Karneval ist die Zeit vor der christlichen Fastenzeit bis Ostern. Die Grundformen des Festes in Deutschland geht auf das Mittelalter zurück. Früher, als die Fastenzeit noch streng für alle galt, mussten bis zur Fastenzeit alle Vorräte an tierischen Lebensmitteln und alkoholischen Getränke „aufgebraucht“ werden. Es wurde also nochmal ein richtig ausschweifendes Fest gefeiert, bevor 40 Tage gefastet wurde. Daneben gab es noch aus sehr alten Zeiten Bräuche, die den Winter verscheuchen sollten. Diese sind damit zeitlich zusammengefallen. Im Ergebnis hat sich ein ausgelassenes Fest mit Maskierungen, Verkleidungen etc. entwickelt. Es war auch war es eine Zeit in der in ein paar Tagen die „Verhältnisse in der Welt“ umgedreht wurden. Die Diener wurden zu Herren und andersherum. Die „Narren“ übernahmen die Macht. Das ist auch der Grund warum es in Deutschland symbolische „Erstürmungen“ der Rathäuser gibt.
Viele Elemente stammen aber auch aus dem 19 Jahrhundert. Es wurden die Soldaten mit ihren Uniformen, mit ihrem Gleichschritt und Disziplin parodiert. Angefangen hat es mit versteckten Spott an den napoleonischen Besatzungstruppen im Rheinland. Danach gegenüber den Preußen, die nach den Befreiungskriegen gegen die Franzosen in vielen Ländern nun das Sagen hatten. Deshalb sehen die traditionellen Bühnen-Tänze, Uniformen etc. militärisch aus: Es ist eine Parodie auf das Militär!

Zeitlicher Ablauf

11. November (11.11.): Anfang der Karnevals-Zeit
Historisch, weil es in frühchristlicher Zeit eine Fastenzeit vor Weihnachten gab.
Hier werden die Rathäuser gestürmt.

Februar/März: Hier finden Veranstaltungen und Prunksitzungen der Vereine statt.

Engere Karnevalstage:Die richtigen Karnevalstage finden kurz vor der Fastenzeit statt, also im festen Abstand zu Ostern. Weil Ostern vom Mondkalender abhängt, der nicht ganz mit dem Sonnenkalender (365 Tage) übereinstimmt, fällt Ostern und damit Karneval jedes Jahr an unterschiedliche Daten in den Monaten Februar und März.

  • Weiberfastnacht/Weiberfasching: Donnerstag vor Aschermittwoch. Hier fängt der Straßenkarneval an.
  • „Karnevalsfreitag“, „Karnevalssamstag“ und „Karnevalssonntag“ -> das Wochenende, an dem schon viel gefeiert wird
  • Rosenmontag -> Der „Höhepunkt“ des Karnevals. Hier findet der berühmte Rosenmontagszug in Köln statt
  • Faschingsdienstag
  • Aschermittwoch (Von „Asche“ -> hier bleibt vom ganzen Fest nur die Asche übrig und es ist vorbei)
    Interessant ist hier, dass traditionell die Parteien einen „politischen Aschermittwoch“ veranstalten. Dabei geht es darum vor den eigenen Leuten zu sprechen und den politischen Gegner besonders hart zu kritisieren.

Aschermittwoch ist der Beginn der christlichen Fastenzeit, die bis Gründonnerstag/Ostern verläuft. Die Fastenzeit dauert 40 Tage, die Sonntage sind aber ausgenommen. Bei der Fastenzeit geht es traditionell um den Verzicht auf Fleisch. In der heutigen Zeit geht es vielen gläubigen Christen aber vor allem um das Symbol. Man verzichtet zum Beispiel auf Alkohol, Süßigkeiten etc. Laut einer repräsentativen Umfrage im Jahr 2017 fasten in Deutschland 11% der Bevölkerung in der christlichen Fastenzeit. Dieser Ursprung ist also nicht mehr so bedeutend.

Wichtig ist zu wissen: Kein Karnevals-Tag ist ein gesetzlicher Feiertag. Rosenmontag und Faschingsdienstag sind in einigen Gegenden aber Tage an dem die Unternehmen ihren Angestellten frei geben.

kleines Glossar:

  • „fünfte Jahreszeit“ -> so wird der Karneval / Fasching auch genannt (die Zeit vom 11.11. bis Aschermittwoch)
  • „Karnevalshochburg“ -> da wo der Karneval besonders stark verwurzelt ist
  • „Jeck“ / „Narr“ / „Narren“ -> Ausdrücke für Personen, die Karneval feiern. Man kann „jeck“ auch als adjektiv benutzen: man kann es mit fröhlich, witzig, in Feierlaune beschreiben

Fazit:

In Deutschland geht es ja meist recht ordentlich zu. Der Karneval ist dagegen ein „Ausnahmezustand“ und „geregelter Kontrollverlust“. Es gibt Leute, die nichts damit zu tun haben möchten und andere, die ihn lieben.

Wenn man mitmachen möchte ein Tipp: Man sollte wissen, ob man in der Region wo man ist „Karneval“ oder „Fasching“ sagt. Und was der regionale Ausruf ist: Zum Beispiel „Helau“ oder „Alaaf“. Man muss sich nicht aufwendig verkleiden, etwas buntes reicht auch aus. Ansonsten gilt nur: Gute Laune!


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Deutschland für Anfänger Politik und Gesellschaft

Empfehlungen für Filme und Serien

Hier möchte ich einige bedeutende oder empfehlenswerte deutsche Filme und Serien auflisten.

Hintergrund: Bis 1933 hatte der deutsche Film Weltgeltung. Heute ist er international nicht so sehr bedeutend. Es gibt aber trotzdem gute Filme und einige gute Serien, die Spaß machen auch einen Einblick in das Land gewähren.

Kinofilme

Das Leben der Anderen (2006)
Drama, Geschichte
Überwachungen der DDR Staatssicherheit in der Kulturszene von Ost-Berlin, spielt in den 1980er Jahren

Die Blechtrommel (1979)
Romanverfilmung
Geschichte über ein ungewöhnliches Kind in Deutschland der 1930er und 1940er Jahre, interessant mit einem Blick in die Zeit

Der Untergang (2004)
Drama, Geschichte
gut gemachter Film über die letzten Tage Hitlers und den letzten Kämpfen in Berlin
Besonders, da es einen Teil des Menschen Adolf Hitlers zeigt (basierend auf den Erinnerungen seiner Sekretärin)

Das Boot (1981)
Kriegsdrama, Thriller
U-Boot-Krieg im Atlantik im zweiten Weltkrieg, Action und Erlebnisse der Besatzung

Baader-Meinhof-Komplex (2008)
Drama, über die RAF, linksextreme Terrorgruppe in den 70er Jahren

Eberhofer-Krimis (Rita Falk – Verfilmungen)
Mischung aus Komödie und bayerischen Heimatkrimi. Achtung, es wird oft Bayerisch gesprochen…
– Dampfnudelblues (2013)
– Winterkartoffelknödel (2014) – Winterkartoffelknödel – OFFIZIELLER TRAILER
– Schweinskopf al dente (2016) – SCHWEINSKOPF AL DENTE – offizieller Trailer
– Grießnockerlaffäre (2017)
– Sauerkrautkoma (2018) – SAUERKRAUTKOMA – offizieller Trailer

Lammbock (2001)
Komödie. Zwei Freunde, die in Würzburg einen Pizza-Lieferdienst betreiben, aber auch Marihuana anbauen.

Good Bye, Lenin! (2003)
Komödie, bei der ein Sohn seiner Mutter über Jahre vorgaukelt, dass die DDR weiter besteht

Sonnenallee (1999)
Komödie, über das Leben Ost-Berliner Jugendlicher in den 1970er Jahren

Werner
Animation, Komödie mit norddeutschem Humor, basiert auf den Werner-Comics (für Erwachsene)
– Werner – Beinhart (1990) – Werner Beinhart Fankanal
– Werner – Das muss Kesseln!!! (1996) – Werner 2 – Das muß kesseln!!! | Trailer
– Werner – Volles Rooäää!!! (1999)
– Werner – Gekotzt wird später! (2003) – Werner 4 – Gekotzt wird später! | Trailer
– Werner – Eiskalt (2011) – Werner Eiskalt – Trailer

Herr Lehmann (2003)
Tragikomödie, spielt 1989 in West-Berlin

Berlin Calling (2008)
Film über einen Berliner DJ. Die Hauptrolle spielt der Berliner DJ Paul Kalkbrenner – Berlin Calling (2008) – Trailer

Serien

Babylon Berlin
Serie über das Berlin der 20er Jahre

Türkisch für Anfänger (Serie, Comedy)
Comedyserie über eine Deutsch-Türkische Patchwork-Familie

Der Tatortreiniger
Comedy-Serie über einen „Tatort-Reiniger“, also jemand der nach einem Verbrechen professionell den Ort reinigt.

4 Blocks
Dramaserie, über arabische Clans (Mafia) in Berlin

Tatort:
Krimireihe mit 90-minütigen Episoden, die Sonntags 20:15 Uhr im Ersten deutschen Fernsehen kommt. Es ist die beliebteste Krimi-Reihe im deutschsprachigen Raum. Dabei gibt es eine Reihe aus München, Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Stuttgart, Kiel, Freiburg, Wiesbaden und noch mehr (auch Wien, Österreich und Luzern, Schweiz). Es gibt dann etwa 1-4 Tatorte aus einer Stadt im Jahr. Die Tatorte sollen realistisch und nachvollziehbar sein. In den letzten Jahren gab es auch einige „experimentelle“ Tatorte, die ein wenig mit der Realität spielen. Außerdem werden immer wieder aktuelle Themen aufgegriffen.
Der Charakter der Reihen ist immer ein wenig unterschiedlich. Oft steht auch die Persönlichkeit der Ermittler und das Zusammenspiel der Teams im Vordergrund. Es gibt auch Reihen, die eher Komödien sind: „Tatort Münster“.

Das Grundkonzept ist immer gleich:

1. Es gibt einen Mord (typischerweise stirbt Jemand in den ersten Minuten).
2. Es wird der Mörder ermittelt (typisch ist, dass er/sie erst ganz am Schluss feststeht).
3. Meistens versucht am Ende der Mörder noch jemanden umzubringen. Die Ermittler können im letzten Moment eingreifen, um einen weiteren Toten zu verhinden.


Das Setting, also die Orte, die Charaktere zeitlose und aktuelle Themen aber sehr vielfältig. Es gibt auch einige Fanclubs und Menschen treffen sich zum gemeinsamen „Tatort-Gucken“.  Wie bekannt und beliebt der „Tatort“ ist sieht man auch an der Detailliertheit des Wikipedia-Artikels: https://de.wikipedia.org/wiki/Tatort_(Fernsehreihe)

Polizeiruf 110:
In der DDR wurde als Gegenstück zum westdeutschen Tatort seit 1971 der „Polizeiruf 110“ produziert. (Tatort: Start 1970 in Westdeutschland). Die Polizeiruf-Filme sind auch Krimis, aber in der DDR-Zeit hab es in Details Unterschiede und Besonderheiten, deren Gründe in dem komplett anderen Staatssystem liegen. Im Gegensatz zum „westlichen“ Tatort gab es dort meistens keinen Mord, sondern es wurden „kleinere“ Verbrechen aufgeklärt und es war mehr die Polizeiarbeit im Vordergrund und weniger Action.
Nach der Wiedervereinigung hat sich der „Polizeiruf“ dem Tatort angeglichen, es gibt ihn aber immer noch vor Allem in ostdeutschen Städten.

Beim Polizeiruf kann ich den aus der Stadt Rostock empfehlen (Seit 2010 gedreht). Ebenfalls der Polizeiruf München mit „Hanns von Meuffels“ (2011-2018) sind empfehlenswert.

Dokumentationen / Dokutainment

Bei Dokumentationen möchte ich nichts Spezielles empfehlen, weil es sehr viel interessantes und aktuelles gibt. Außerdem ist es stark vom eigenen Interesse abhängig. Ich stelle hier nur ein paar Reihen vor.

Terra X
Die Doku-Marke des ZDF. Hier gibt es Dokumentationen zu wirklich sehr vielen Themen.
Terra X (ZDF, Mediathek)

Beispiele:
Die Geschichte des Essens (1/3) – Vorspeise
Ritter (1/3): Helden aus Eisen (Entstehung des Rittertums)
Ein Tag in Berlin 1926
Kanada – Schatz der Kälte
Russland von oben (1/5)

Auch interessant:
ZDF-Produktionen in 360°

Phoenix History
Link zur Übersicht/Mediathek von aktuellen Sendungen: https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/phoenix-history-s-121553.html

Phoenix Dokumentationen
https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen-s-121583.html

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Deutschland für Anfänger Feste

Das Weihnachtsfest

Nachdem ich in einem anderen Beitrag über die Weihnachtszeit geschrieben habe möchte ich hier über das Fest an sich schreiben. Über das, was zeitlich eng damit verbunden ist, Heiligabend, die Weihnachtsfeiertage und die Zeit nach Weihnachten.

Krippen und Krippenspiel: Zu Weihnachten gehört die biblische Weihnachtsgeschichte. Hauptsächlich in den Kirchen werden „Krippen“ aufgestellt. Das sind modellhafte Darstellung der Stallszene in der Weihnachtsgeschichte. Daneben wird von den Kindern der Kirchengemeinden ein Schauspiel eingeübt und aufgeführt, bei dem die Weihnachtsgeschichte aufgeführt wird.

Die Weihnachtszeit ist auch Zeit der Geschichten und klassischen Filme. Im Fernsehen werden besonders viele Märchen gezeigt. Dabei gibt es Klassiker, die schon seit vielen Jahren immer wieder gezeigt werden: Zum Beispiel „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ (Aschenputtel), die schwedischen „Michel aus Lönneberga“-Geschichten von Astrid Lindgren oder „Der kleine Lord“.

In der Weihnachtszeit sieht man oft Orangen/Mandarinen, Äpfel und Nüsse. Hintergrund: Früher waren diese Dinge nicht das ganze Jahr zu erhalten. Äpfel werden im Herbst reif und sind deshalb zu dieser Zeit reichlich vorhanden. Auch Nüsse sind gut lagerbar und lieferten im kalten Winter viel Energie. Orangen und Mandarinen sind in der Weihnachtszeit reif (in Südeuropa), deshalb werden auch sie zu Weihnachten verschenkt.

Der Heiligabend wird, wie auch der erste und zweite Weihnachtstag, je nach Familientradition anders gestaltet. Der 24. Dezember ist kein gesetzlicher Feiertag. Die Geschäfte haben üblicherweise aber nur bis mittags offen. Viele Leute nutzen dies als letzte Gelegenheit für Einkäufe. Deshalb sollte man die Dinge, die man für das Fest braucht schon vorher organisieren. Im Laufe des Tages werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Traditionell wird auch der Weihnachtsbaum erst an diesem Tag aufgestellt und geschmückt.  Das Essen wird vorbereitet und Verwandte Reisen zu ihren Besuchen. Gläubige besuchen die Gottesdienste. Dabei ist es für viele Leute einer der wenigen Kirchenbesuche im Jahr.
Der Abend gestaltet sich meistens als ruhiges Familienfest in der Familie. In manchen Familien ist das Singen von Liedern oder Spielen von Instrumenten Brauch. Für die, die das nicht selbst machen gibt es aber im Fernsehen Konzerte, Shows, Märchen und Ähnliches. Brett- und Kartenspiele sind ebenfalls beliebt.
Es gibt auf jeden Fall leckeres Essen. Am Heiligabend gibt es allerdings den Brauch Würstchen mit Kartoffelsalat zu essen. Dies ist ein einfaches Essen, als Kontrast zu den aufwendigen Gerichte in den nächsten beiden Tagen.
Die Geschenke werde bei der „Bescherung“ verteilt. Wenn es Kinder in der Familie gibt, dann wird ein Weihnachtsmann engagiert, der die Geschenke überreicht. Das geht aber nicht einfach so. Man sollte darauf gefasst sein, dass man ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen muss, damit man das Geschenk bekommt.
Je nach Region bringt auch das „Christkind“ die Geschenke. Das ist natürlich nicht zu sehen, deshalb können die Kinder auch damit überrascht werden, dass die Geschenke plötzlich da sind.
Auch wenn kein spezieller Weihnachtsmann kommt, dann wird üblicherweise jemand bestimmt der die Geschenke verteilt – inklusive Spaßfaktor. Große oder kleine Geschenke, gekaufte oder selbstgemachte. Da ist alles möglich was man sich vorstellen kann.
Das wichtigste aber ist, dass man einen schönen Abend in der Familie verbringt.

Aussehen des Weihnachtsmanns: Hat sich aus dem Nikolaus entwickelt. Das Aussehen des Weihnachtsmann war bis in die 30er Jahre unterschiedlich. Es gab mehrere, die oft vom Ursprung (Bischof) inspiriert waren. Coca Cola in den USA hat den Weihnachtsmann nicht erfunden, aber er hat den Rot-Weißen Stil weltweit populär gemacht und damit vereinheitlicht! Es wurde für eine Werbekampagne genutzt, wobei rot und weiß natürlich wegen der eigenen Farben ausgesucht wurde.
Das Christkind: Martin Luther hat als Reformator der Kirche die Heiligenverehrung (Katholizismus) abgelehnt und hat einen Ersatz für den Nikolaus gesucht, der ja ein Bischof war und heilig gesprochen wurde.

Der erste und zweite Weihnachtstag wird vor Allem auch für Besuche genutzt. Und natürlich, um die Geschenke auszuprobieren 🙂 An diesen Tagen wird sehr gut gegessen. Sehr typische sind Gans oder Ente mit Rotkohl und Klößen. Oft nutzt man die Zeit für Besuche bei Verwandten. Ironischerweise ist Weihnachten auch immer mit „Familienstreit“ verbunden. Besonders wenn sich Verwandte treffen, die sich eigentlich nicht mögen. Und Harmonie und Besinnlichkeit kann man natürlich nicht erzwingen… Wenn das Fest vorbei ist und sich erstmal eine lange Zeit nicht sieht, dann ist alles wieder in Ordnung. Bis zum nächsten Weihnachtsfest… Um zu erfahren, was die Deutschen am 25. und 26. Dezember wirklich machen dann muss man sie fragen. Das ist nämlich je nach Geschmack anders.
Man kann natürlich davon ausgehen, dass es Leute gibt, die diesen ganzen Trubel nicht mitmachen. Diese Weihnachtsmuffel suchen sich in diesen Tagen Beschäftigungen, die gar nichts mit Weihnachten zu tun haben. Oder sie fahren um die Zeit in den Urlaub!

Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester wird auch die „Zeit zwischen den Jahren“ genannt. Viele Leute nehmen Urlaub. In manchen Unternehmen wird gar nicht oder fast gar nicht gearbeitet. Mit Silvester/Neujahr endet aber die ruhige Zeit. Traditionell wird der Weihnachtsbaum und alle andere Dekorationen am 6. Januar abgebaut. Die Deko wird wieder eingelagert und wartet auf das nächste Weihnachten. In Deutschland ist natürlich auch geregelt wie die Weihnachtsbäume entsorgt werden! Entweder gibt es einen besonderen Termin, an dem die Stadtreinigung eine extra Weihnachtsbaum-Tour macht, um alles einzusammeln. Oder (meist in kleineren Orten) gibt es ein kleines gemütliches Fest, das „Weihnachtsbaumverbrennen“, bei dem meist die örtliche Feuerwehr alle Weihnachtsbäume des Ortes in einem große Feuer verbrennt.

Weihnachtsbäume, zur Abholung bereit! | Foto: Robert Behrendt

Der 6. Januar ist der Tag der heiligen 3 Könige. Dies hat vor Allem in katholischen Regionen Bedeutung. In einigen Bundesländern ist er auch ein gesetzlicher Feiertag. Es gibt die die Tradition der „Sternsinger“. Dabei ziehen Kinder als hl. 3 Könige verkleidet an die Häuser, singen und sammeln Spenden für Arme etc. In großen Orten muss man sie zu sich bestellen. Als Abschluss bekommt man an der Haustür eine Segnung. Es ist der letzte Teil aller Weihnachtstermine. Damit ist dann Schluss bis zum nächsten Jahr.

Weihnachten ist ein christliches Fest, das durch Geographie und Geschichte bereichert wurde. Die Zeit zur Wintersonnenwende ist der Höhepunkt des kalten, dunklen Winters und das Ende des Jahres. Deutschland ist durch seine Geschichte christlich geprägt und so feiern Christen zu dieser Zeit die Geburt Jesus Christus. Dieses Fest ist zu einem festen Bestandteil der Kultur geworden. Der religiöse Aspekt ist noch spürbar, ist aber mittlerweile nur ein Teil. Der größte Teil der Dinge, die ich hier beschrieben habe sind auch ohne den religiösen Anlass schöne Traditionen und Bräuche. Unabhängig vom Ursprung begehen auch Menschen ohne Glauben oder anderer Religionen mehr oder weniger der Traditionen.
Es ist die Zeit von Licht im Dunkeln, der Rückblick auf das alte Jahr und Blick in das neue Jahr. Es sind Feiertage für die Familie, Besinnlichkeit, Frieden… Es ist also etwas, das allen Menschen wichtig ist.

Foto: Robert Behrendt
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Die Weihnachtszeit

Ich möchte hier über die Weihnachtszeit und später auch über das Weihnachtsfest mit seinen Bräuchen geben. Ich kann dabei nur einen Ausschnitt zeigen, denn es gibt sehr viele regionale Besonderheiten von denen ich gar nichts weiß. Jede Familie hat auch ihrer eigenen Traditionen und Abläufe. Darüber hinaus bin ich kein Christ, weshalb Weihnachten für mich weniger mit Religion zu tun hat, sondern mehr mit Familie und Ruhe mitten im Winter.

Weihnachten, das christliche Fest zur Feier der Geburt von Jesus Christus, das ist genauer der 24. Dezember (Heiligabend) und der 25. und 26. Dezember (1. und 2. Weihnachtsfeiertag). Die Wochen davor werden Vorweihnachtszeit genannt.

Diese Weihnachtszeit beginnt so richtig mit dem 1. Advent. Der 1. bis 4. Advent, das sind die 4 Sonntage vor Weihnachten. Dazu gibt es den Brauch, einen Adventskranz aufzustellen. Traditionell besteht er aus Tannengrün, auf dem sich 4 Kerzen befinden. Jeden Adventssonntag wird eine weitere Kerze angezündet. Tannengrün, so wie der Weihnachtsbaum, sind klassische Dekoration. Sie symbolisieren als immergrüne Pflanzen (also auch über den Winter) die Natur / das Leben /den Frühling nach dem man sich zurücksehnt. 
Natürlich darf der Adventskalender mit seinen 24 Türen nicht fehlen. Die klassische Variante unserer Zeit ist mit kleinen Schokoladenfiguren gefüllt. Heutzutage kann aber alles Mögliche drin sein. Kosmetik, Literatur, Tee oder Sexspielzeug. Man kann auch aus einem Kasten Bier einen Adventskalender basteln. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Grundidee sind 24 kleine Überraschungen für jeden Tag vom 1. bis 24. Dezember, um das Warten zu erleichtern. Ungeduldige und Schokoladensüchtige machen aber alle 24 Türchen auf einmal auf, um die Schokolade zu essen.

Dekoration

Die Weihnachtsdekoration wird am ersten Adventswochenende aufgestellt und bis bleibt bis zum 6. Januar stehen. 
Beispiele für typische Weihnachtsdekoration sind: der Schwibbogen, das Räuchermännchen, das Lebkuchenhaus, der Nussknacker und die Weihnachtspyramide. Lichterketten in allen möglichen Formen gehören auch zur Weihnachtsdekoration. 
Auch die Geschäfte in der Stadt und sehr viele Unternehmen dekorieren zur Weihnachtszeit. 
Aufgeregt blinkende und farbverändernde Lichter entspringen allerdings eher asiatischem Geschmack, also da wie die meiste Lichterdekoration hergestellt wird. Die schönere Dekoration ist ruhig und stilvoll.

Weihnachtsdekoration im Berliner Hauptbahnhof, Foto: Robert Behrendt

Nikolaus

Am 6. Dezember ist der Nikolaus-Tag. In Deutschland gibt es an diesem Tag schon einmal einen Vorgeschmack auf Weihnachten, indem es kleine Geschenke gibt. Es gibt folgenden Brauch: Die Kinder putzen ihre Schuhe oder Stiefel und stellen sie über Nacht nach draußen vor die Tür. Am nächsten Morgen sind die Schuhe mit kleine Geschenke gefüllt: Aber nur wenn sie gut geputzt sind, denn Fleiß wird belohnt! Wer seine Schuhe nicht ordentlich putzt bekommt nichts. Außer Schuhen werden mancherorts auch Teller über Nacht aufgestellt. Heutzutage bekommen die Kinder aber fast immer etwas, auch wenn sie nicht brav waren. 
Es hat sich dahin entwickelt, dass es zum Nikolaus in Kindergärten, Grundschulen oder ähnlichen Orten einen Nikolaus gibt, der kleine Geschenke bringt. An Weihnachten trifft man sich ja nicht mehr. In frühen Zeiten hat der Nikolaus am 6. Dezember die eigentlichen Geschenke gebracht. Die „Bescherung“ ist aber in Deutschland wie in anderen Ländern zum Weihnachtsfest gewandert. Dann bringt der Weihnachtsmann oder das Christkind (je nach Region) die Geschenke.
Im englischsprachigen Raum heisst der Geschenkebringer auch Santa Claus und kommt zu Weihnachten. Nicht nur der Name, sondern auch das heimliche Bringen der Geschenke in der Nacht entspricht der Deutschen Tradition. Es sind nicht Stiefel oder Teller, sondern Strümpfe in die die Geschenke gelegt werden. Die Idee ist dieselbe – nur der Termin ist anders.

was dazugehört…

Weihnachtsfeiern gehören zu den obligatorischen Dingen in Vereinen, Unternehmen und sonstigen Organisationen und Gruppen, dass man eine Weihnachtsfeier abhält. Der Anlass und Gedanke ist gleich, es ist auch ein gemeinsames Treffen am Ende des Jahres. Ansonsten können sie sehr unterschiedliche Stimmungen haben. Es kann ein gemütliches Kaffee-Trinken im Altenheim sein, ein gemeinsamer Restaurantbesuch einer Firma bzw. Abteilung. Oder eine große Party des Unternehmens oder Vereins. Besonders bei Unternehmen ist das einer der wenigen Anlässe bei denen man mit allen Kollegen eine Party veranstaltet. Dabei geht es üblicherweise lustig bis „extrem lustig“ 😉 zu.

In der Vorweihnachtszeit spricht man oft auch vom „Weihnachtsstress“. Dieser entsteht durch die Vorbereitung des Festes. Vor Allem durch das Besorgen von Geschenken oder das Organisieren von Reisen oder Weihnachtsessen.

Zum Weihnachtsgebäck nur folgendes: Es gibt sehr viele verschiedene Sorten, teilweise nur regional bekannt. Überall bekannt sind aber Plätzchen, Stollen, Lebkuchen, Zimtsterne, Spekulatius…
In den Geschäften wird meist schon Ende Oktober Weihnachtsgebäck angeboten. Der frühe Zeitpunkt hat aber nichts mit Tradition zu tun, sondern mit Umsatz. Selbstgemacht schmeckt es auch fast immer besser. Besonders schön ist das Plätzchen-Backen zuhause.

Plätzchen | Foto: RB

Weihnachtsmärkte

Weihnachtsmärkte gibt es vor Allem im deutschsprachigen Raum, Deutschland, Österreich, Schweiz. 
Sie finden in der Vorweihnachtszeit statt, also Ende November bis Ende Dezember. Traditionell sind sie zum eigentlichen Weihnachtsfest bereits beendet. Meistens schließen sie also zum 22./23. Dezember.
Man besucht sie mit der Familie oder mit Freunden. In weihnachtlich geschmückten Verkaufsständen findet man leckeres Essen für zwischendurch, man trinkt heiße Getränke und sieht sich nach kleinen Geschenken um. Normalerweise ist man zu dieser Jahreszeit nicht lange draußen – dort ist es aber auch bei kalten Temperaturen gemütlich. Man findet dort eine ruhige, angenehme Stimmung, die man einfach so genießen kann.

Je nach Größe der Stadt gibt es große und kleine Weihnachtsmärkte. Sehr große Städte haben oft auch mehrere in verschiedenen Stadtteilen. Die kleineren Märkte in kleinen Orten dauern meist auch nicht lange. Sie finden oft nur wenige Tage, oder ein Wochenende statt. Dafür sind sie oft gemütlicher und von den Bewohnern selbst organisiert. 
Es gibt sehr viele Kleinigkeiten zu essen Die Klassiker sind Bratwurst, gebrannte Mandeln, Waffeln und heiße Maronen. Üblicherweise trinkt man Glühwein. Dies ist erhitzter Wein mit Gewürzen und Zucker (Zimt, Nelken, Zitrone etc). Normalerweise ist es Roter Wein, es gibt aber auch Weißen Glühwein. Wer „Mit Schuss“ bestellt, der erhält etwas Rum oder Amaretto in den Glühwein. Daneben gibt es die Feuerzangenbowle. Wer es ohne Alkohol mag trinkt einen Punsch, bzw. Früchtepunsch. Am Glühweinglas kann man praktischerweise auch seine Hände wärmen.

Auf den Weihnachtsmärkten kann man auch Geschenke und Dekoration kaufen. Dabei ist es natürlich am schönsten wenn handwerklich gemachte Dinge verkauft werden. Diese gibt es oft auf speziellen kleineren Märkten. Generell gibt es natürlich immer Unterschiede und spezielle Ausrichtungen. Zum Beispiel Mittelalter-Märkte auf denen man auch warmen Met trinken kann. Es gibt auch Märkte mit vielen Fahrgeschäften und nerviger Musik. Traditionelle Märkte erkennt man aber daran, dass keine Musik oder nur Live-Musik gespielt wird. Weihnachtsmärkte haben oft auch Eigennamen wie den „Dresdener Striezlmarkt“ oder der „Nürnberger Christkindlsmarkt“.
Für einen Besuch empfehle ich persönlich den Weihnachtsmarkt in Erfurt.

Woher stammt die traditionelle Dekoration?

Die Weihnachtszeit im Dezember ist die Zeit in der die Tage kürzer werden und es also wenig Tageslicht gibt. Der kürzeste Tag ist der Tag der Wintersonnenwende am 21. bzw.22. Dezember. An diesem minimal kurzen Tag vergehen von Sonnenaufgang (ca. 8:15 Uhr) bis Sonnenuntergang (ca. 16:15 Uhr) nur 8 Stunden. Deshalb ist die Dekoration mit Licht besonders verbreitet. Man sehnt sich schon seit langer Zeit nach dem Licht der Sonne zurück. Mit dem Christentum ist auch Jesus Christus als „Licht in der dunklen Welt“ dazugekommen.
Es ist auch die Zeit, in der alle Blätter der Laubbäume abgefallen sind. Es wird(normalerweise) kalt und es kann schneien. In dieser Situation haben Nadelbäume eine besondere Bedeutung. Sie sind immergrüne Pflanzen und die einzigen Bäume,die auch im Winter grün bleiben. Sie sind daher zu einem Symbol für das Leben und eine Wiederkehr des Frühlings geworden. Zweige von Nadelbäumen wie Tannen sind so zur klassischen Dekoration geworden. Das gleiche gilt auch für Misteln.

So ist auch der Weihnachtsbaum in Mitteleuropa, in Deutschland,Teil von Weihnachten geworden ist. In einigen Teilen Deutschlands wird er auch Christbaum genannt. Zur Dekoration wird er geschmückt. In alten Zeiten wurde auch Essbares an ihn gehängt. Wie er geschmückt ist der Fantasie, dem Geschmack und Stil überlassen. Wichtig ist nur, dass er eine Spitze hat! Gerade weil in Deutschland das Ökologische Denken weit verbreitet ist, wird ein echter Baum bevorzugt. Echte Bäume sind authentisch, Plastikbäume sind manchmal praktisch, aber definitiv nicht so schön! An öffentlichen Orten gehört er zur normalen Weihnachtsdekoration und steht während der ganzen Adventszeit.  Im privaten, in der Familie wird er privat traditionell an Heiligabend aufgestellt und geschmückt. Einige Tage vorher wurde er frisch gekauft, und zwar in Baumärkten, Supermärkten, auf Weihnachtsmärkten oder direkt auf der Weihnachtsbaum-Plantage.

Nadelbäume und Misteln in Quedlinburg | Foto: RB

Vielen Dank an Gayane Karapetyan für die Fotos (inklusive Beitragsbild).

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